So haben wir getestet:
Schon nach 20 Scheuerzyklen sind deutliche Spuren sichtbar: Die DWR ist an diesen Stellen nicht mehr vorhanden.
| © Birgit GelderAlle Testjacken standen uns in den drei Größen Damen S, Herren M und L zur Verfügung. Jeweils ein Modell aller Hersteller (Größe L) wurde zu Beginn des Tests auf eine Leine gefädelt und für vier Wochen Wind, Regen und Sonne ausgesetzt, um sie zu "altern". Immer wieder wurden dabei die DWR überprüft, die Jacken gewaschen und mechanisch belastet.
+++ Unseren aktuellen Test zu Hardshell-Jacken findet ihr hier. +++
Mit einem Rucksackträger haben wir (nur) 20 mechanische Scheuerzyklen auf die Jacke gegeben, um die DWR danach an dieser Stelle zu überprüfen. Nach dem Ablauf der vier Wochen wurden alle Modelle einer Gesamtbeurteilung unterzogen. Parallel dazu wurden die anderen Größen in der Praxis auf Wanderungen, Bike- und Bergtouren getragen und bewertet.
Alle Jacken haben wir in der Größe L auf einer geeichten Waage nachgewogen.
Hardshell-Jacken
Auf diese Details kommt es an
Kapuze
Die Kapuze sollte einfach bedienbar und so konstruiert sein, dass sie alle Drehungen des Kopfes ohne Weiteres mitmacht.
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Produkttest: 10 Hardshell-Jacken für Bergsteiger
Arc’teryx Alpha AR
© Birgit Gelder
Ausstattung
athletischer 3D-Schnitt, helmtaugliche Kapuze, Unterarm-RVs, hochsitzende Taschen, Hemlock-Einsätze
Das sagt der Hersteller
Leichte, strapazierfähige und extrem vielseitige Jacke aus Gore-Tex Pro, bei der leichtes N40p-X im Rumpfbereich und robustes N80p-X an stärker beanspruchten Stellen zum Einsatz kommt. Alpha-Modelle: Kletter- und bergsportorientierte Produkte.
Testeindruck
Die Alpha AR ist eine technische Jacke mit recht steifem Material und schlichter aber funktioneller Ausstattung. Was Nahtanzahl und breite der Naht-Tapes (teilweise nur 9 mm) angeht, ist die Alpha AR spitze, auch die Verarbeitung ist sehr sauber. Den Wasserdampfdurchgang hemmen (bedingt) die kleinen Fronttaschen, dafür gibt es große Unterarm-RVs.
FAZIT
Die Arc’teryx Alpha AR ist eine Jacke für alle Fälle: Leicht, robust und gut verarbeitet. Die DWR ist eine der besten, was sicherlich auch an dem sehr dicht gewebten Obermaterial liegt. Was das Bild der sehr guten Jacke aber empfindlich stört, sind die deutlichen Verfärbungen nach dem vierwöchigen Test auf der Leine.
- robust
- sehr gut verarbeitet
- deutliche Verfärbungen
Fazit:
Bei Regen und Sonne hingen die Jacken vier Wochen im Freien. Dabei haben wir immer wieder die DWR getestet und die Ergebnisse festgehalten.
| © Birgit GelderEine gute Hardshell-Jacke ist ein komplexes Gebilde. Die Konstruktion spielt neben dem Material eine wichtige Rolle. Die Norröna Falketind hat uns nach den vier Wochen Test am besten gefallen. Der Testsieg wäre schwieriger geworden, wenn die Arc’teryx Alpha AR ihre Originalfarbe behalten hätte.
Der Gewichts-Tipp geht an die leichte und robuste Vaude Croz. Eine Hardshell ohne viel Schnickschnack aber mit guter DWR. Ähnlich wie die Montane Further Faster Neo Jacket, die mit einer guten DWR glänzt, hochwertigem Material und einer einfachen Konstruktion: daher ist sie unser Preis-Tipp!
ALPIN-Tipp: Die richtige Pflege
Auch wenn man immer wieder etwas anderes hört: Hardshell-Jacken wäscht man lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Schmutze, Fette und Öle können im Extremfall die Membran schädigen, zumindest aber negativ beeinflussen. Zum Waschen nutzen Sie entweder extra Membran-Waschmittel oder aber normales, etwas geringer dosiertes Waschmittel. Bitte benutzen Sie aber auf keinen Fall Weichspüler!
Die Jacke sollte nach dem eigentlich Waschvorgang zweimal gespült werden. Ansonsten empfiehlt sich, immer die in der Jacke angegebene Waschanleitung zu beachten.
Nach den ersten zwei bis drei Wäschen die Jacke in den Trockner geben (ca. 60 Grad). Wer keinen Trockner hat, kann die Jacke auch vorsichtig (!) bei geringer Temperatur bügeln. Durch die Wärme wird die DWR wieder "aufgefrischt".
Spätestens nach der dritten oder vierten Wäsche heißt es aber Nachimprägnieren. Dazu ein Tex-Imprägniermittel (im Optimalfall komplett PFC-frei) verwenden, auf die maschinenfeuchte Jacke aufsprühen und gut trocknen lassen. Danach ca. ab jeder zweiten Wäsche die Jacke neu behandeln. Zumindest aber dann, wenn sich die ersten deutlich nassen Stellen am Außenstoff zeigen.
links: Im Trockner das Schonprogramm verwenden. rechts: Maschinenwäsche nurbei 30 Grad!
| © alpin.deBrauchst du noch eine Isolationsjacke zum Drunterziehen?
Getestet: Kunstfaser-Isolationsjacken
adidas Terrex Ndosphere Hooded Flex
Art/Name Isolierung
Primaloft Gold Active
Besonderheit
elastische Bündchen, Kapuzenverstellung
Das sagt der Hersteller
Diese federleichte Outdoorjacke für Männer wärmt, ist atmungsaktiv und schützt vor Wind und Wetter.
Testeindruck
Direkt auf der Haut tragen? Bei der adidas kein Problem. Die Ndosphere ist mit besten Materialien bestückt (Primaloft Gold, Pertex Quantum) und ist sehr leicht (so gerade noch in unserem Toleranzbereich nach unten). Die Jacke trägt sich sehr angenehm, fällt aber groß aus.
Fazit
Das aufgeraute (und damit in der Haptik sehr textile) Außenmaterial ist leider nicht sonderlich robust und bleibt mit den feinen Härchen auf rauen Strukturen regelrecht hängen. Dadurch und durch den guten Klimakomfort (die Jacke ist nicht komplett winddicht) ist sie besonders als warme Schicht für untendrunter geeignet. Als Jacke für (dauerhaft) drüber ist sie nicht robust genug.
- leicht
- warm
- begrenzt robust
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