Klettertour auf das "Ötztaler Matterhorn"

Einmalige Gratkletterei: die Acherkogel-Überschreitung

Ein langer, aber wunderschöner Bergtag, bei dem Wetter und Kondition passen müssen. Die Überschreitung von Maning- und Acherkogel gehört sicher zu den besten Gratklettereien im Ötztal.

Die Überschreitung von Maning- und Acherkogel gehört sicher zu den besten Gratklettereien im Ötztal.
© Georg Pollinger

Klettertour auf das "Ötztaler Matterhorn": die Acherkogel-Überschreitung

Stolz thront der Acherkogel als nördlichster Tiroler 3000er über dem kleinen Talort Oetz. "Für mich ist er das Matterhorn des Ötztals", schwärmt Bergführer Gabriel Falkner. Nicht nur seine Form und der stattliche Höhenunterschied erinnern an das Schweizer Pendant, auch am Acherkogel hat jeder Aufstieg seine alpinen Ansprüche.

"Am schönsten ist der Nordostgrat über den Maningkogel: Die Kletterei ist luftig und lohnend, der Granit rau und fest, der Abstieg verleiht der Tour alpines Flair." Dem leichtesten Weg folgend, zieht die Tour elegant über raue Platten, schmale Grate und ausgesetzte Felsspitzen. 

Eine anschauliche wie detaillierte Beschreibung der Tour in Videoform findet ihr beim YouTube-Kanal AlpineFex. Wer nicht in Topform ist und ausreichend Erfahrung besitzt, dem empfehlen wir die Übernachtung auf dem Watzmannhaus!

Rundum nichts außer den unberührten Gebirgslandschaften des malerischen Kühtai. Wer sich in alpinem Gelände gut zurechtfindet und weite Tiefblicke nicht scheut, wird am Nordostgrat ein wunderschönes Kletterabenteuer erleben. Alpine Erfahrung und gute Nerven braucht es aber vor allem im Abstieg über den sogenannten "Normalweg". 

Schwindelfreiheit allein – wie auf der Tafel beim Mattingsee vermerkt – reicht dafür sicher nicht aus. Die steile Nordflanke mit weniger festem Fels macht aus der sonnigen Gratpartie eine ernstzunehmende, alpine Tour. "Für das echte Matterhorn musst du dich in solchem Gelände absolut sicher fühle"“, erklärt Gabriel. Deshalb bietet er den Maningkogel-Acherkogel-Nordostgrat gern als Vorbereitung für größere Ziele in den Alpen an. Wer den Acherkogel ohne zu zucken packt, ist für weitere, noch anspruchsvollere Ziele bestens gerüstet.

Auf Maningkogel und Acherkogel über den Nordostgrat: Alle Infos

Der wunderschöne Kletterklassiker Maningkogel-Acherkogel-Nordostgrat sollte unbedingt ins Tourenbuch. Aussichtsreich geht es in bestem Fels über zwei Gipfel. Alpine Erfahrung und Schwindelfreiheit erfordert nicht nur die lange Tour, sondern auch der anspruchsvolle Abstieg. Konditionell anspruchsvolle und eindrucksvolle Kletterei über einen der schönsten Grate des Ötztals.

  • Klettertour, leicht, bis IV

  • Dauer: 9 – 10 Std.

  • Höhenmeter: 1200 Hm im Auf- und Abstieg

  • Beste Zeit: August bis September, auf stabiles Wetter achten!

  • Ausgangspunkt: Parkplatz an der Staumauer des Längentalspeichers, 1900 m

  • Talort: Kühtai, 2016 m

  • Info: Ötztal Tourismus, Information Oetz, Hauptstraße 66, A-6433 Oetz, Tel. +43 57200 500, oetz.com

  • Anreise: Mit dem Auto über die Inntalautobahn A 12 bis Kematen und durch Sellrain und Gries nach Kühtai. Weiter zum Parkplatz an der Staumauer des Längentalspeichers. Mit der Bahn nach Ötztal-Bahnhof oder Innsbruck und mit dem Bus weiter nach Kühtai, Haltestelle Längentalspeicher (vvt.at).

  • Absicherung: Zwischenhaken und Stände vorhanden.

  • Bergführer: Gabriel Falkner, Gaisbergweg 12, A-6456 Obergurgl, Tel. +43 664 5555445, hochegg.at

  • Literatur: Axel Jentzsch-Rabl, Andreas Jentzsch: Klettern im leichten Fels, Alpinverlag, 2014

  • Karte: AV-Karte, 1:25.000, Blatt 31/2, Stubaier Alpen/Sellrain

  • Ausrüstung: Kletterausrüstung, 40-m-Einfachseil, 4 Expressschlingen, Bandschlingen, mittlere Friends.

Route: Über die Staumauer ins Mittertal. Kurz vor der Mittertalscharte (2400 m) biegt man nach Süden ab. Steigspuren folgend zum Einstieg. Durch leichtes Gelände (I) zum Grat und dem leichtesten Weg folgend am Grat 350 m (I – II) bis zu einem Steilaufschwung. 

Die exponierte Plattenstelle (IV) ist mit Bohrhaken gesichert. Die zweite Stelle IV folgt im nächsten Steilaufschwung, weiter durch IIIer-Gelände zum Standplatz am Grat. Dem Grat (I – II) an Blöcken vorbei folgen und über eine Rampe in Plattengelände. 

Weiter über Platten (II) zum Gipfel des Maningkogels (2894 m). In die Scharte zwischen Maningkogel und Acherkogel absteigen, über einen Felsrücken (II) zum Einstieg am Acherkogel-Nordostgrat (Bohrhaken). Durch Kamin hinauf zum Grat (III) und am Grat empor (II). 

Wieder steiler werdend (III) zu einer Rampe. Durch Blockgelände bis zum Gipfel des Acherkogels (3007 m). Abstieg über den „Normalweg“ durch die Nordwand. Vom Hauptgipfel in Richtung Signalgipfel, dem roten Pfeil in die Nordflanke folgen. 

Trittspuren und roten Markierungen folgend in das große Schuttfeld abklettern. Weiter zum Mattingsee. Durch das Mittertal zurück zum Parkplatz.

<p>Dem leichtesten und gut abzusichernden Weg folgend durch gut gegliedertes Plattengelände ostseitig hinaufklettern (II).</p>

Dem leichtesten und gut abzusichernden Weg folgend durch gut gegliedertes Plattengelände ostseitig hinaufklettern (II).

© Georg Pollinger

Bergtour auf den Wetterkreuzkogel, 2591 m

Der Wetterkreuzkogel ist dank Seilbahn eine technisch und konditionell vergleichsweise leichte Bergtour. Ideal, um sich an höhere, alpinere Ziele im Ötztal heranzutasten.

  • Bergtour, leicht

  • Dauer: 5 Std. 

  • Höhenmeter: 650 Hm im Auf- und Abstieg

  • Beste Zeit: Mai bis Oktober

  • Ausgangspunkt: Bergstation Acherkogelbahn, 2020 m

  • Talort: Kühtai, 2016 m

Route: Von der Bergstation der Acherkogelbahn dem Wanderweg folgend bis zur Bielefelder Hütte (2112 m). Kurz über die Piste und auf dem Wanderweg 149 Richtung Roßkopf (2399 m). Danach rechtshaltend in südöstlicher Richtung über eine Flanke zum Kammrücken und hinauf zum Wetterkreuzkogel (2591 m). 

Abstieg auf dem Weg 148 Richtung Südwesten. Wo der Besinnungsweg gekreuzt wird, Richtung Norden abbiegen und zurück zur Bielefelder Hütte und der Acherkogel-Bergstation. Alternativ kann noch bis zum Wilhelm-Oltrogge-Weg 147 abgestiegen werden. Über Almen zur Bielefelder Hütte und der Acherkogel-Bergstation.

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