Suche erfolgreich: "Sie haben einfach alles richtig gemacht"

Vermisste Bergsteiger am Großvenediger gerettet

Seit Samstag waren vier deutsche Schneeschuhwanderer am Großvenediger vermisst. Am Dienstagmorgen konnten die Bergsteiger gerettet werden. Ihr Leben verdanken die Männer, unter ihnen der Pforzheimer Bürgermeister Alexander Uhlig, ihrer Erfahrung, ihrer Ausrüstung und ihrem Teamgeist.

Vermisste Bergsteiger am Großvenediger gerettet
Gerettet: Alexander Uhlig (M, Bürgermeister der Stadt Pforzheim). Bild: Johann Groder/dpa.
Gerettet: Alexander Uhlig (M, Bürgermeister der Stadt Pforzheim). Bild: Johann Groder/dpa.

Am Ostersamstag waren die vier Bergsteiger von der österreichischen Kürsingerhütte aus in Richtung des 3662 Meter hohen Großvenediger aufgebrochen. Gegen Mittag erreichte die Gruppe den höchsten Punkt. Beim Abstieg verschlechterten sich das Wetter und die Sicht. Die vier Männer kamen nicht zur Hütte zurück, ein Freund verständigte daraufhin die Rettungskräfte, die noch am selben Tag eine groß angelegte Suchaktion starteten.

Die Suche, an der sich zeitweise über 70 Retter beteiligten, mussten jedoch wegen Nebels, Neuschnees und eines Sturms immer wieder unterbrochen werden.

"Die ganze Hoffnung bestand darin, dass am Montag bessere Wetterverhältnisse sind, und auch die Hoffnung ist leider nicht Wirklichkeit geworden. Es galt letztlich für beide Seiten zu warten, bis das Wetter besser wird", schilderte Alexander Uhlig in einer Pressekonferenz die Stimmungslage, in der sich die Vermissten befanden.

Bild: dpa.
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Wegen zu schwachen Handy-Empfangs konnte die Gruppe die Rettungskräfte nicht über ihre Position unter der Venedigerscharte auf dem Gletscherplateau auf der Tiroler Seite des Berges informieren. Dort hatten die erfahrenen Bergsteiger mit Lawinenschaufeln eine Schneehöhle gegraben, sich in ihren Biwacksäcke eng aneinander gekuschelt und so den Wärmeverlust minimiert. Der wenige Proviant wurde brüderlich geteilt. Die einzig richtige Entscheidung: In Nebel und Schneesturm zwischen Gletscherspalten herumzuirren, hätte den sicheren Tod bedeutet.

Beim ersten Suchflug am Dienstagmorgen konnte die Besatzung des Polizeihubschraubers "Libelle 4" die Vermissten ausfindig machen. Die Geretteten wurden mit lediglich leichten Erfrierungen und Flüssigkeitsmangel ins Krankenhaus in Lienz geflogen.

Die Rettungskräfte werteten das Verhalten der Schneeschuhwanderer als vorbildlich. "Es ist sicher nicht alltäglich, dass die Männer das überlebt haben", sagte der Landesleiter der Bergrettung Tirol, Kurt Nairz, der Nachrichtenagentur dpa. Die Männer hätten einfach alles richtig gemacht und seien deshalb kaum verletzt.

Quellen: BR-Online, dpa