Update zum tödlichen Unglück

500-Meter-Absturz am Ortler: Bergsteiger stirbt

Am Sonntag (12. Mai 2024) ereignete sich am Ortler ein tödlicher Bergunfall. Ein Skitourengeher stürzte in der Abfahrt durch eine steile Rinne 500 Meter in die Tiefe. Nun wurden weitere Details zum Verstorbenen bekannt.

500-Meter-Absturz am Ortler: Bergsteiger stirbt
© picture alliance / Zoonar | Franziskus von Lucke

Update 14.05.2024 | Weitere Details zum Unfall bekannt

Wie nun bekannt wurde, handelt es sich bei dem abgestürzten Alpinisten um einen bergbegeisterten jungen Niederländer. Der 25-Jährige war viel und häufig in alpinistisch anspruchsvollem Gelände unterwegs. Um seiner Leidenschaft für die Berge nachgehen zu können, lebte er bereits seit Jahren im Trentino. Dort engagierte er sich stark als Umweltaktivist bei "Protect Our Winters Italia". Der Verstorbene nahm regelmäßig auf Wettkampfebene an Bergläufen und Skitourenrennen teil. 

Der genaue Unfallhergang vom Tag des Absturzes ist weiterhin unklar, da keine Zeugen den Fall beobachteten.

Meldung 13.05.2024 | 500-Meter-Absturz am Ortler: Bergsteiger stirbt

Der Alpinist hatte die Skitour auf den 3905 Meter hohen Ortler unternommen, als sich in der Abfahrt der tödliche Unfall ereignete. In der steilen Minnigerode-Rinne kam der Mann ins Rutschen und stürzte knapp 500 Meter in die Tiefe. Eine Gruppe beoachtete den Fall und alarmierte umgehend die Rettungskräfte. Für den Tourengeher kam jedoch jede Hilfe zu spät, er verstarb noch an der Unfallstelle.

Die Bergrettung Sulden konnte den Verstorbenen gemeinsam mit dem Team des Notarzthubschraubers Pelikan 3 bergen und ihn nach Schlanders bringen. Auch die Polizei und die Finanzwache standen im Einsatz.

Über die Skitour auf den Ortler

Über 1700 Höhenmeter liegen zwischen Berglhütte und Ortler, und jeder Meter erfordert volle Konzentration. Die Skitour auf den Ortler ist nur etwas für konditionsstarke, sehr gute Skitourengeher, die auch im bis zu 45 Grad steilen Gelände sicher unterwegs sind. Mit guter Spitzkehrentechnik und bei passendem Schnee kann der Aufstieg komplett mit Ski bewältigt werden. Größte Gefahr ist dabei Eisschlag vom Oberen Ortlerferner. Weitere Schlüsselstellen sind die bis zu 45 Grad steile Trafoier Eisrinne, der Steilhang oberhalb des Bärenlochs und der Übergang auf die eher flachen Schneefelder des Gipfelplateaus – neben einer steilen Querung lauert hier öfters eine große Spalte.

Die Variante ab Sulden ist ebenfalls äußerst anspruchsvoll und stellenweise stark lawinengefährdet. Nach etwa 1400 Hm erreicht man den Einstieg in die bis zu 50° steile Minnigerode-Rinne. Aufstieg meist wie Abstieg. Auch hier gilt: Achtung vor Stein- und Eisschlag!

3 Kommentare

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Jakob

Hallo Frank,
Das ist wirklich ein unpassender und vor allem undurchdachter Kommentar. Zum einen hinkt dein Vergleich, zum anderen ist es schlichtweg pietätlos tragische Unfälle in den Bergen stets als draufgängerisch, „selbst schuld“ und dergleichen zu verurteilen. Leider liest man das hier immer öfter. Unfälle in denen Bergen passieren - leider. Man sollte hier aber bitte etwas Mitgefühl aufbringen, oder sich solche Kommentare einfach sparen. Mach’s gut Tom!

Anonym

Am Mt.Everest sind auch von unten bis oben Seile gespannt.
Es passiert immer wieder etwas, ich bin auch in den Bergen unterwegs und man hat immer ein gewisses Risiko, dessen muss man sich dann bewusst sein!!

Frank

Angesichts der vielen Toten kommt es mir so vor, als sei der Mt. Everest weniger riskant als so manche Skitour in den Alpen.
Am Mt. Everest wären sich die Leute der Gefahr bewusst, die Alpen scheinen viele nicht so richtig ernst zu nehmen.
Warum muss man es so ausreizen? Man kann auch bei einer einfacheren Tour Spaß haben. Skitour auf den Ortler. Echt jetzt?