Erneuter Unfall unweit der Südspitze

Tödlicher Absturz am Watzmann: 20-Jähriger stirbt

Am Mittwochnachmittag (03. April 2024) ist ein 20 Jahre alter Bergsteiger im Abstieg von der winterlichen Watzmann-Überschreitung in den Tod gestürzt. Er verlor auf einem Schneefeld in rund 2300 Metern Höhe den Halt. Erst am Ostersonntag war ein 19-Jähriger von der Watzmann-Südspitze gerettet worden.

Tödlicher Absturz am Watzmann: 20-Jähriger stirbt
© BRK Berchtesgadener Land/Facebook

Tödlicher Absturz am Watzmann: 20-Jähriger stirbt

Der junge Mann aus Rheinland-Pfalz hatte gemeinsam mit seinen 21 und 24 Jahre alten Tourenpartnern den Watzmann-Grat überschritten, als sich das Unglück im Abstieg ereignete. Auf einem Schneefeld unterhalb des Südspitze rutschte der Bergsteiger aus und stürzte über einen Wandkopf etwa 300 Meter in das schneebedeckte Schotterkar oberhalb des Goldbründls ab. Die Begleiter des jungen Mannes waren laut Mitteilung des BRK auch ein großes Stück abgerutscht, hatten sich allerdings noch halten können. Sie erlitten leichte Verletzungen.

Die Männer stiegen infolge zum 20-Jährigen ab. Bis sie die Rettung alarmieren konnten, mussten sie jedoch aufgrund fehlenden Mobilfunknetzes weiter in Richtung Wimbachgrieshütte laufen. Gegen 17 Uhr erreichten sie schließlich die Leitstelle Traunstein, die umgehend die Bergwacht Ramsau und den Traunsteiner Rettungshubschrauber "Christoph 14" losschickte. Etwa 20 Minuten später nahm der Heli einen Bergretter mit Seil und Bohrmaschine auf und flog zur Südspitze.

Verstorbener am Watzmann per Seilwinde geborgen

Um 17:30 Uhr entdeckten sie den Abgestürzten auf einem Schneefeld liegend in etwa 2000 Metern Höhe. Der per Winde abgesetzte Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod des 20-Jährigen feststellen. Die beiden Tourenpartner des jungen Mannes wurden per Winde aufgenommen und zur Grieshütte geflogen. Dort wurden die beiden von weiteren Bergrettern in Empfang genommen, die mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) gestartet waren, um zusätzliche Seile und ein Funk-Gateway ins Einsatzgebiet zu bringen.

Kurz nach 18 Uhr flog die Heli-Besatzung die beiden Bergsteiger ins Tal zur Versorgung durch den Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht. Gegen 18:45 Uhr wurden sie schließlich per Rettungswagen zur Kreisklinik Bad Reichenhall gebracht, wo ihre Verletzungen (Schürfwunden und Prellungen) behandelt wurden. Währenddessen startete der Polizeihubschraubers "Edelweiß 8" mit zwei Polizeibergführern der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) und einem Ramsauer Bergrettererneut in Richtung Südspitze. Die Besatzung barg den Verstorbenen und flog ihn gegen 19:30 Uhr per Winde ins Tal.

Insgesamt waren 16 Ramsauer Bergretter, drei Krisenberater aus Ramsau und Ruhpolding, der Schellenberger Bergwacht-Notarzt, drei Polizeibergführer und die beiden Heli-Besatzungen bis 21:30 Uhr im Einsatz. Erst am Ostersonntag hatte die Bergwacht einen 19-Jährigen unterhalb der Watzmann-Südspitze gerettet.

5 Kommentare

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Marina

Bitte hört auf über Touren zu urteilen wo ihr nicht dabei wart und wo ihr gar nicht die Eignung dazu habt. Das ist unpassend den Angehörigen gegenüber und sinnlos.

Weber

Es wäre interessant zu wissen wie sie denn ausgestattet waren.
Ich habe in der Überschrift eines mediums dessen Seriösität ich nicht einordnen kann gelesen das sie wohl nicht ausreichend ausgerüstet waren, allerdings kann ich da auch nichts genaueres zu sagen da der restliche Artikel hinter einer paywall ist.

Hans

Liber Daniel, Eben, wir haben jetzt keinen Winter mehr, die Verhältnisse sind im Frühjahr nicht mehr so sicher wie im Hochwinter.
Der Schnee kann durchweicht sein bis zum Grund, und solche Touren sind nur was für Profis, dazu zählen leider die letzten von dieser Woche glaube ich eher nicht

Daniel

Ich würde mir ja mal etwas mehr Objektivität bei der Beurteilung solcher Unfälle in den Kommentaren wünschen.
Wir alle wissen doch nicht, wie erfahren der Junge Mann war. Und nur weil er eben erst 20 Jahre alt war, bedeutet dies nicht automatisch, dass er zu unerfahren war, oder sich selbst überschätzt hat.
War z.B. ein Toni Kurz etwa auch nur so ein "Junger Leut" der sich überschätzt hat? Ich würde mal behaupten: Nein.

Und warum soll die Tour nicht passend zur Jahreszeit gewesen sein? Eine Winterbegehung bringt es nun mal mit sich, diese im Winter durchzuführen.

Frank

Die jungen Leute überschätzen sich. Leider musste es einer mit dem Leben bezahlen. Solche Fehler in jungen Jahren lassen sich leider sich mehr korrigieren. Ist denn da niemand, der denen sagt, dass das zu riskant ist und dass man auch bei einfacheren Touren, passend zur Jahreszeit, Spaß haben kann?