Start-up "E-LAN" setzt neue Maßstäbe

Skitouren auf dem nächsten Level: Vollautomatischer Tourenski vorgestellt

Skitouren auf dem nächsten Level? Das Start-up "E-LAN" verspricht Wintererlebnisse ohne objektive Gefahren und schweißtreibende Aufstiege. Für die Saison 2025 bietet die Marke einen vollautonomen Tourenski, der mit einem kraftvollen Raupenantrieb (1200 Watt), Touren mit bis zu 5.000 Höhenmetern eigenständig absolvieren kann.

Skitouren auf dem nächsten Level: Vollautomatischer Tourenski vorgestellt
© Markus Hladik

Skitouren auf dem nächsten Level: Vollautomatischer Tourenski vorgestellt

Der Clou: Während der Tourengeher oder die Tourengeherin gemütlich mit Freunden in der Hütte sitzt, streamt der Autonomski die Tour in 4K aufs Handy. Zwei 360-Grad-Panoramakameras sorgen für eine fantastische Rundumsicht in die Bergwelt, während der Ski dank Tempomat und Drehmomentvektorsteuerung auch steile Abschnitte mühelos spurt. Per Livestream kann die Tour auf Strava oder per Social Media mit Freunden und Followern geteilt werden.

Mit der dazugehörigen App können beliebige Routen im gpx.-Format auf den Ski geladen werden. Sobald der E-LAN zum Einstieg gebracht wurde, beginnt der Autonomski eigenständig den Aufstieg. Die eingebaute KI analysiert über die Kameras die aktuellen Schneeverhältnisse und plant die Route bei Bedarf um, damit Triebschneeansammlungen oder lawinengefährdete Steilhänge umgangen werden. So können Bergfreunde selbst bei schwierigen Verhältnissen bedenkenlos die "große Reibn" auf ihrer ToDo Liste abhaken.

<p>Der neue "E-LAN" funktioniert vollautomatisch.</p>

Der neue "E-LAN" funktioniert vollautomatisch.

© Markus Hladik

Befürchtungen, dass bereits angelegte Spuren in viel begangenen Touren vom Autonomski zerfahren werden könnten, sind laut Hersteller unbegründet. E-LAN Pressesprecher Musk Have verweist hier auf den Spurhalteassistenten und die Spitzkehrenautomatik, die sich an vorhanden Aufstiegsspuren im Gelände orientiert und nur im Notfall davon abweicht.

Die Fachwelt reagiert vorerst gespalten. Der Reichenhaller Bereitschaftsleiter der Bergwacht, Stefan Strecker, sieht die Technik kritisch: "Leichtsinnige autonome Tourengeher*innen werden die Möglichkeiten der Technik überschätzen. Ich befürchte Zustände wie in der Münchner Innenstadt, wo an jeder Ecke ein liegengebliebener E-Roller steht. Auch wenn manche das eh schon meinen: Wir sind nicht der Alpen-ADAC und werden festgefahrene oder leere Autonomski auf keinen Fall bergen."

Warnsystem mit bayerischen Flüchen oder Mehrton-Flatulenzen muss nachgerüstet werden

Lawinenexperte Lichi Marcher vom ÖAV sieht das Ganze derweil gelassener: "Der Autonomski ist viel zu teuer, als dass er in den Bergen einfach liegengelassen werden könnte. Ich sehe viel mehr den Sicherheitsaspekt im Vordergrund. Klassische Skihochtouren werden aufgrund des Klimawandels immer unberechenbarer, selbst erfahrene Tourengeher*innen geraten hier an ihre Grenzen. Hier wäre der E-LAN ein echtes Sicherheitsplus. Damit könnten wir die Zahl der Lawinenopfer dramatisch senken."

Auch wenn die Neugier auf den E-LAN bei der ersten Begegnung im freien Gelände groß ist: ALPIN-Experte Olaf Perwitzschky rät vor allem konventionellen Tourengeher*innen erstmal zur Vorsicht. "Im Gelände sollte man einen gehörigen Sicherheitsabstand zum Autonomski halten, da bereits einige Fälle bekannt wurden, bei denen bei denen konventionelle Tourengeher von heranrasenden E-LANs gerammt wurden. Hier muss der Hersteller auf jeden Fall mit einer Art Fahrgeräusch nachrüsten, damit der Ski bemerkt wird. Am natürlichsten würden tourentypische Geräusche wie lautes Schnaufen, bayerische Flüche oder Mehrton-Flatulenzen wirken. Dann kann der koventionelle Tourengeher frühzeitig aus der Spur treten und den Autonomski überholen lassen. Dieses Verhalten gehört ohnehin zum Ehrenkodex auf Tour."

Text von Markus Hladik

2 Kommentare

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hans

leider hat die Genderschreibweise den Gag zunichte gemacht.....

Ana

Hahahaha! :-D
Wir haben sehr gelacht, vielen Dank für dieses fantasievolle "Osterei" zum Start in den April!

PS: Wie wäre es als nächstes mit vollautomatischen Bergstiefeln: mit automatisch ertönendem "Servus" sobald sich jemand nähert und Müllsammel-Fach in der Plateau-Sohle?