Weiterer Unfall am Pizzo d'Andolla

Alpinist stürzt am Täschhorn in den Tod

Am Freitag (11. August 2023) stürzte ein Alpinist am Täschhorn rund 200 Meter in die Tiefe. Er zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. Am Folgetag kam es zu einem Bergunfall am Pizzo d'Andolla. Dabei verlor eine Person ihr Leben, eine zweite wurde schwer verletzt.

Alpinist stürzt am Täschhorn in den Tod
© IMAGO / CHROMORANGE

Alpinist stürzt am Täschhorn ab

Eine Dreierseilschaft befand sich laut der Kantonspolizei Wallis auf einer Bergtour auf die Viertausender Täschhorn (4.491 m) und Dom (4.545 m). Als sie gegen Mittag auf dem Gipfel des Täschhorns standen, entschied sich ein Bergsteiger für den Abstieg.

Als die beiden verbliebenen Bergsteiger ihren Kameraden später nicht mehr erreichten, wählten sie den Notruf. Bei einem Suchflug lokalisierten die Rettungskräfte den Vermissten unterhalb des Täschhorns (Weingarten) auf einer Höhe von etwa 3.700 m. Wie die bisherigen Ermittlungen ergaben, stürzte der Alpinist auf dem Abstieg vom Täschhorn rund 200 Meter in die Tiefe. Er konnte nur noch tot geborgen werden.

Beim Opfer handelt es sich um einen 30-jährigen österreichischen Staatsangehörigen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Staatsanwaltschaft hat in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Wallis eine Untersuchung eingeleitet.

Über die Täschhorn-Dom-Überschreitung

Die Überschreitung vom Täschhorn (ZS) über den Dom (S) gehört zu den großen, anspruchsvollen Gratklassikern im Wallis. Ab der Täschhütte geht es über das Mischabelbiwak zunächst über den Grat auf das Täschhorn. Ab dem ersten steilen Firnabschnitt wechseln sich Fels und Eis (Stellen II-III) bis zum Gipfel ab.

Der Abstieg erfolgt zunächst über steile Platten, mal mit mal ohne Firnauflage. Ab dem Domjoch geht es über einen Gendarm und dem weiteren Gratverlauf folgend, in eher brüchigem Fels (bis III+) bis zum Gipfel des Doms. Der weitere Abstieg erfolgt in der Regel über die Normalroute.

Weiterer tödlicher Bergunfall am Pizzo d’Andolla

Zu einem weiteren tödlichen Bergunfall kam es am Pizzo d’Andolla. Eine Zweierseilschaft war dort auf dem Portjengrat unterwegs. Während des Aufstiegs stürzte die angeseilte Zweiergruppe auf einer Höhe von etwa 3250 m aus bisher nicht bekannten Gründen etwa 50 Meter in felsigem Gelände ab.

Einer der beiden, ein 22-jähriger Deutscher mit Wohnsitz im Kanton Luzern wurde schwer verletzt mittels Helikopter der Air Zermatt zuerst ins Krankenhaus nach Bern und anschließend ins Universitätsspital nach Lausanne geflogen. Dort erlag er seinen schweren Verletzungen.

Sein Begleiter, ein 31-jähriger Schweizer mit Wohnsitz im Kanton Luzern, wurde ebenfalls schwerverletz mit einem Helikopter der Air Zermatt ins Krankenhaus von Sitten gebracht. Die Staatsanwaltschaft hat in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei eine Untersuchung eingeleitet.

Über den Portjengrat auf den Pizzo d’Andolla (3.654 m)

Der Pizzo d’Andolla über Saas-Almagell ist einer der weniger bekannten Walliser Gipfel. Der Südwest- oder Portjengrat (ZS, IV) wird meist im Rahmen einer Überschreitung begangen. Nach den ersten zwei Seillängen (zuvor gelbe Markierungen & Pfeile) folgt man kletternd der leichtesten Linie über den Grat bis zum Gipfel. Abstieg mit steiler Abseilstelle über den Nordwestgrat.

0 Kommentare

Kommentar schreiben