Tote an Lagginhorn und Stockhorn

Wallis: Drei Alpinisten bei Bergunfällen tödlich verletzt

Bei Bergunfällen im Wallis starben erneut drei Menschen: Am Montag (31. Juli 2023) kam ein 19-Jähriger am Ostgrat des Stockhorns ums Leben. Am Folgetage (1. August 2023) stürzten zwei Bergsteiger am Lagginhorn in die Tiefe. Sie erlitten tödliche Verletzungen. Innerhalb weniger Tage starben in den Walliser Alpen sechs Menschen.

Wallis: Drei Bergsteiger bei Bergunfällen tödlich verletzt
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Bergunfall am Stockhorn am 31. Juli 2023:

Wie die Kantonspolizei Wallis mitteilt, befanden sich gegen 13 Uhr drei Zweierseilschaften im Abstieg vom 3.532 m hohen Stockhorn über den Ostgrat. Auf einer Höhe von etwa 3.015 m rutschte einer der Alpinisten aus und kam zu Fall.

Nach dem Sturz wurde der Mann nach aktuellen Erkenntnissen durch einen Felsbrocken tödlich getroffen. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Bergsteigers feststellen. Beim Opfer handelt es sich um einen 19-jährigen Mann aus dem Kanton Bern.

Die Staatsanwaltschaft hat in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei eine Untersuchung eingeleitet.

Bergunfall am Lagginhorn am 1. August 2023:

Gegen 9:30 Uhr waren zwei Bergsteiger über den Südgrat im Aufstieg zum Lagginhorn (4.010 m). Auf einer Höhe von etwa 3.960 m kamen die beiden Alpinisten laut Kantonspolizei aus bislang ungeklärten Gründen zu Fall und stürzten rund 200 Meter in die Tiefe.

Eine Person, die den Sturz beobachtete, alarmierte umgehend die Rettungskräfte. Diese konnten nur noch den Tod der beiden verunfallten Bergsteiger feststellen. Bei den Opfern handelt es sich um einen 37-jährigen Mann und eine 33-jährige Frau aus dem Kanton Zürich.

Die Staatsanwaltschaft hat in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Wallis eine Untersuchung eingeleitet.

Sechs Bergtote im Wallis innerhalb weniger Tage

In der vergangenen Woche kam es innerhalb weniger Tage zu sechs Toten in den Walliser Alpen. Drei Personen kamen durch Steinschlag ums Leben. Unfälle ereigneten sich am Weisshorn, Weissmies und an der Aiguille du Tour. Am Monte Rosa werden zwei Alpinisten vermisst.

Die offiziellen Ursachen der Bergunfälle sind zu diesem Zeitpunkt noch Gegenstand der Ermittlungen, auch, was die Felsstürze ausgelöst hat. Jedoch ist sicher: Steinschlag und Felsstürze nehmen in den Alpen mit auftauendem Permafrost stetig zu. Die Instabilität hat immer häufiger Fels- und Bergstürze zur Folge.

<p>Bild nach dem Felssturz am Fluchthorn in der Silvretta.</p>

Bild nach dem Felssturz am Fluchthorn in der Silvretta.

© picture alliance / ZEITUNGSFOTO.AT

Auch in diesem Jahr kam es bereits zu mehreren Großereignissen: Im Juni ereignete sich am Fluchthorn in der Silvretta ein massiver Felssturz. Mindestens 100.000 Kubikmeter Gestein stürzten vom Südgipfel in die Tiefe. Zuletzt fielen im Bisisthal im Kanton Schwyz rund 450.000 Kubikmeter Gestein ins Tal. Der Berg stand bereits seit 2019 unter Beobachtung, Wege waren vorsorglich gesperrt.

Über den Stockhorn-Ostgrat

Das Stockhorn ist von fast allen Viertausendern des Mattertals umgeben und die höchste Erhebung auf dem Grat, der vom Riffelberg über den Gornergrat und den Hohtälligrat nach Osten aufsteigt. Der Grat endet am Stockhornpass und sieht leichter aus, als er ist. Viele beschreiben ihn als "Parcours aus Felstrümmern, Blöcken und rutschigem Fels- und Sandgeröll". Einfaches Gehgelände gibt es auf dem Weg über die fünf Vorgipfel nicht. Der Hauptgipfel kann zuletzt über griffige Plattenin leichter Kletterei bestiegen werden.

Über die Lagginhorn-Überschreitung

Die Überschreitung des Lagginhorns (ZS) ist eine beliebte Klettertour für Fortgeschrittene, bei der normalerweise der Südgrat als Aufstiegsroute genutzt und über den Normalweg abgestiegen wird. Die Kletterei verläuft überwiegend in leichterem Blockgelände, einige größere Türme müssen recht ausgesetzt überklettert werden. Der letzte Turm unterhalb des Gipfels wird über ein exponiertes Band umgangen. 

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