Ohne Permit kein Rekord

Kein 8000er-Rekord für Norwegerin Kristin Harila

Der norwegischen Höhenbergsteigerin Kristin Harila fehlten nur noch zwei Gipfel, um Nirmal Purjas ("Nimsdai") Rekord der schnellsten Besteigung aller 14 Achttausender zu toppen. Ihr Ziel war es, alle Gipfel innerhalb eines Jahres zu erreichen. Die chinesischen Behörden stellten ihr nun allerdings nicht die notwendigen Permits für den Cho Oyu (8.188 m) und den Shishapangma (8.027 m) aus.

Rekordversuch scheitert an Erlaubnis der chinesischen Behörden.
© Kristin Harila/Facebook

Sie wollte die Schnellste sein: Kristin Harilas Ziel war der Zeitrekord bei der Besteigung aller 14 Achttausender. 12 hatte die Norwegerin schon "abgehakt", bis zum 02. November hätte sie Zeit gehabt, um die verbliebenen zwei Gipfel, Cho Oyu und Shishapangma, zu besteigen und damit insgesamt schneller zu sein als Nirmal Purja. Der Rekordversuch scheiterte nun an bürokratischen Vorgaben.

Die chinesischen Behörden verweigerten Harila die Permits für einen Anlauf von chinesischer Seite. Ihr Team versuchte, eine Besteigung des Cho Oyu von Nepal aus möglich zu machen. Schlechtes Wetter zerschlug jedoch auch diese Pläne. Alle weiteren Verhandlungsversuche mit der chinesischen Regierung scheiterten.

8000er-Rekord: Aufgeben kommt nicht in Frage

Auf Instagram kündigte die 36-Jährige an, den Rekord im nächsten Jahr realisieren zu wollen. Ihre Entschlossenheit sei ungebrochen.

Die Etappen von Kristin Harilas Rekordversuch

  • Annapurna I, 8.091 Meter: 28. April

  • Dhaulagiri, 8.167 Meter: 8. Mai

  • Kanchenjunga, 8.586 Meter: 15. Mai

  • Mount Everest, 8.849 Meter: 22. Mai

  • Lhotse, 8.516 Meter: 22. Mai

  • Makalu, 8.463 Meter: 27. Mai

  • Nanga Parbat, 8.126 Meter: 1. Juli

  • K2, 8.611 Meter: 22. Juli

  • Broad Peak, 8.051 Meter: 28. Juli

  • Gasherbrum II, 8.080 Meter: 8. August

  • Gasherbrum I, 8.035 Meter; 11. August

  • Manaslu, 8.156 Meter: 22. September

Ob die Permits im nächsten Jahr ausgestellt werden, ist offen. Eine Bewilligung ist zumindest für den Shishapangma unumgänglich, da er nur von Tibet aus erreicht werden kann. Der Cho Oyo kann hingegen von nepalesischer und chinesischer Seite aus bestiegen werden.

Kristin Harila: Umstrittene Besteigungsmethoden

Für ihren Rekord nutzt Kristin Harila alle technischen (und mitunter stark umstrittenen) Hilfsmittel: Flaschensauerstoff, ein professionelles Sherpa-Team sowie Heli-Doping von Basecamp zu Basecamp. Der Einsatz schien sich für den Rekord auszuzahlen: Die ersten sechs Gipfel (Annapurna, Dhaulagiri, Kanchenjunga, Mount Everest, Lhotse und Makalu) erreichte die junge Frau in nur 29 Tagen.

Hier findet ihr alle Infos zu den 14 Achttausendern der Erde:

4 Kommentare

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Erna auf unserer Facebook-Seite

Muß eigentlich jeder, weil er den Ehrgeiz hat, all diese Berge besteigen, ist das dann gut für die Natur? Weiß man noch nicht wie es dort aussieht, wurden diese Berge nicht schon X mal bestiegen, fotografiert und beschrieben?

Lacky auf unserer Facebook-Seite

WARUM MÜSSEN es immer Rekorde sein? Kann man sich nicht EINFACH freuen/froh sein,einen Gipfel erreicht zu haben,auch bei den ganz hohen Zielen? Das 'LANGSAMER, BESCHEIDENER, BEWUSSTER' scheint viele im Bergsport nicht zu interessieren.Sehr schade!

Marion auf unserer Facebook-Seite

zum einordnen: sie ist - zumindest am manaslu - mit 5 sherpas gegangen. otto normalbergsteiger hat einen. ausserdem hatte sie 6 flaschen o2. otto normalbergsteiger 2. warum das wichtig ist? man kann das ventil einstellen. man kann sich also 1000hm runterbeamen oder auf alpenniveau. dann ist noch die frage, ab welcher höhe o2 benutzt wird. es ist also eher die frage mit wieviel 02 jemand geht. nächstes jahr dann ab bc?dann ist der berg durchgehend! seilversichert. inwieweit das eine alpinistische leistung ist, muss jeder für sich beantworten. aber sie ist hübsch und kann sich gut vermarkten

Markus auf unserer Facebook-Seite

Sie könnte es nächstes Jahr ja dann auch mal ohne Zusatzsauerstoff versuchen, dann wäre es eine beachtenswerte Leistung . Solange Zusatzsauerstoffbesteigungen als Gipfelerfolg gezählt werden, wird der Jahrmarktrubel an den 8000ern nicht abreissen.