3. Besteiger aller 14 Achtausender tödlich verunglückt

Erhard Loretan an seinem Geburtstag abgestürzt

Der schweizer Höhenbergsteiger Erhard Loretan ist an seinem 52. Geburtstag tödlich verunglückt. Kurz vor dem Gipfel des Grünhorns (3800m) im Oberwallis stürzten der erfahrene Extremalpinist uns seine Seilpartnerin aus noch ungeklärter Ursache in die Tiefe. Während die 38-Jährige das Unglück schwer verletzt überlebte, kam für Loretan jeden Hilfe zu spät. Der Schweizer war der dritte Mensch, der alle 14 Achtausender der Erde bestiegen hatte.

Erhard Loretan an seinem Geburtstag abgestürzt

Nach Angaben der Nachrichtenagentur SDA waren einer nachfolgenden Bergsteigergruppe die Absturzspuren am Gipfelgrat zum Grünhorn aufgefallen. Die Seilschaft alarmierte daraufhin sofort die Bergrettung. Diese musste allerdings aus eigener Kraft zur Unglücksstelle gelangen, weil der Einsatz eines Hubraubers zunächst durch starken Nebel verhindert wurde.

Während die eintreffenden Helfer bei Erhard Loretan nur noch den Tod feststellen konnten, hatte seine Seilpartnerin den Absturz schwer verletzt überlebt. Die 38-Jährige konnte wenige später aufgrund besserer Wetterverhältnisse mit dem Helikopter ins Krankenhaus transportiert werden.

Die Unglücksursache ist noch unbekannt. Erste Untersuchungen laufen aber bereits. Sie werden im Auftrag der Oberwalliser Staatsanwaltschaft von der Berner Kantonspolizei geführt. Der Unfall ereignete sich an der Grenze zwischen den Kantonen.

Dritter Mensch auf allen 14

Zu einiger Berühmtheit - auch über einschlägige Bergsteigerkreise hinaus - gelang Erhard Loretan 1995 mit der Besteigung Kangchendzönga, seines letzten noch fehlenden Achtausender.

Damit konnte sich der Schweizer einen fsten Platz in der Geschichte des Höhenbergsteigens sichern: nach Reinhold Messner und dem Polen Jerzy Kukuczka war es ihm als dritten Menschen überhaupt gelungen, alle 14 Achtausender der Erde zu besteigen.

Als Vertreter eines neuen Alpinismus anerkannt und für seine Leistungen mehrfach ausgezeichnet, musste Erhard Loretan privat einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Er schüttelte seinen sieben Monate alten Sohn zu Tode. 2003 wurde er dafür wegen fahrlässiger Tötung zu einer Freiheitsstrafe von vier Monaten verurteilt.