Tourbeschreibung
Von Norden kommend ist die beliebte Tour gerne mit Fragezeichen verbunden: Ist die Glocknerstraße schon geräumt? Wenn ja, wird im Biwak noch ein Platz frei sein? Das ist vor allem an schönen Wochenenden nicht garantiert. Außerdem ist der Zustieg von der Franz-Josefs-Höhe über die Pasterze und hinauf zum Biwak gar nicht so ohne. Diese Fragezeichen lassen sich mit einem Zustieg von Süden elegant vermeiden - außer man ist Purist und möchte die Nordwand des Glockners wirklich vom Wandfuß beginnend durchstiegen wissen. Vom Lucknerhaus und vorbei an der Stüdlhütte steigen wir zuerst in die Untere Glocknerscharte auf. Zuerst abseilend und dann querend erreichen wir relativ flott und ohne viel Stapferei den Beginn der Mayerlrampe. Hier finden wir vergleichsweise oft zuverlässige Eisverhältnisse.
Wegbeschreibung
Vom Parkplatz Lucknerhaus dem markierten Weg zur Stüdlhütte folgen (2 Std.). Nun in nördlicher Richtung den Rücken hinauf Richtung Schere bzw. Teischnitzkees. Weiter immer am westlichen Fuß des Luisengrats entlang bis zum oberen Ende des Teischnitzkees und je nach Verhältnissen in weitem Linksbogen zur offensichtlichen Rinne, die in die Untere Glocknerscharte führt. Von der Scharte an einem Bohrhaken mit Ring ziemlich genau 60 m abseilen zu einem Stand an Normalhaken und Reepschnüren (von oben hinunterblickend leicht rechts in einer kleinen Nische). Hier noch einmal ca. 40 m abseilen und in östliche Richtung zum Beginn der Mayerlrampe queren. Der zweite Abseiler und die Querung sind abhängig von den Schneeverhältnissen. Am Ende der Mayerlrampe erreicht man die sogenannte Grögerschneid. Hier besteht die Möglichkeit über die Grögerrinne (40 - 45 Grad) wieder zum Teischnitzkees abzusteigen. Ansonsten führt der Weg offentichtlich über den oberen Teil des NW-Grats zum Gipfel. Abstieg bzw. Abfahrt über den Normalweg.
Sicherheitshinweise
Der erste Abseilstand in der Unteren Glocknerscharte ist mit einem Bohrhaken mit Ring ausgestattet, ziemlich genau 60 m (!) weiter unten der zweite dann eher alpin mit Schlaghaken und Reepschnüren. Je nach Schneelage sind diese eventuell nicht gleich offensichtlich zu finden. Von späten Begehungen im Frühjahr nach dem Monat April raten lokale Bergführer wegen zu hoher Temperaturen eher ab. Die beste Zeit sei der Herbst.
Jede Menge Tipps zu Planung, Technik, Ausrüstung, Spuranlage auf Hochtouren findest du hier: Auf Gletschern sicher unterwegs.
Ausrüstung
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Auch wenn man bei einer Eistour nicht unbedingt Ski am Rucksack geschnallt wissen möchte, sind sie auf jeden Fall eine Empfehlung. Wenn die Verhältnisse passen, stören sie in der Rampe und am Grat überraschend wenig, beim Abstieg ist die Freude dafür überraschend groß!
Tipp des Autors Marlies Czerny
Weitere Infos und Links
INFO
Tourismusinformation Kals am Großglockner, Ködnitz 7, A-9981 Kals am Großglockner, Tel. +43 50 212540, osttirol.com/kals/
Großglockner Hochalpenstraße, je nach Schneelage ab Mai geöffnet, grossglockner.at
TALORT
Kals, 1325 m.
EINKEHR & UNTERKUNFT IM TAL
Lucknerhaus, 1920 m, Glor-Berg 16, A-9981 Kals, Tel. +43 4876 8555,
HÜTTEN
Stüdlhütte, 2802 m, Zustieg 2 Std. vom Lucknerhaus, öffnet im März für die Skitourensaison, Winterraum nicht versperrt, Tel. Hütte (nur Saison!) +43 4876 8209, Infos & Reservierung online alpenverein-muenchen-oberland.de
Glocknerbiwak, 3250 m, Tel. Tal +43 512 59547, alpenverein.at/glocknerbiwak
Erzherzog-Johann-Hütte, 3454 m , bewirtschaftet Ende Juni bis Ende September, kein Winterraum, Tel. +43 664 1251041, erzherzog-johann-huette.at
BERGFÜHRER
Bergführer Kals, Ködnitz 18, A-9981 Kals, Tel. +43 664 4161289, bergfuehrer-kals.at
GEHZEITEN
Stüdlhütte - Untere Glocknerscharte 3 Std.,
Untere Glocknerscharte - Einstieg Mayerlrampe 0:30 Std.,
Mayerlrampe 2 Std.,
NW Grat bis zum Gipfel 1:30 Std.,
Abfahrt/Abstieg bis Lucknerhaus 2 - 5 Std.
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