Vielseitiges Leichtgewicht

Rab Vapour-rise Lite Alpine Jacket

In der schmalen Nische zwischen Softshell, Fleece und Windbreaker hat der englische Outdoorhersteller Rab seine Vapour-rise-Linie plaziert. Während frühere Stücke der Kollektion vor allem durch ihr hohes Gewicht aufgefallen sind, haben die Briten jetzt mit dem "Vapour-rise Lite Alpine Jacket" eine Zweilagen-Jacke auf den Markt gebracht, die das Zeug hat, der geliebten Softshell ordentlich Konkurrenz zu machen.

Rab Vapour-rise Lite Alpine Jacket
© Rab
© Rab

Es muss nicht immer nur Softshell sein. Während der notorische Kniebundhosenträger gleichgültig die Achseln zuckt und - wie in den letzten 25 Jahren auch - seinen abgewetzten Faserpelz in Türkis-Lila überstreift, versucht es mancher Outdoorhersteller mit Alternativen. In Vancouver bei Arc'teryx ist hier Hardfleece das Stichwort, ein ganzes Stück weiter südlich, bei Marmot, setzt man schon seit Jahren auf die eigene Driclime-Linie als Option zur Softshell.

Was für die Kalifornier Driclime, ist für Rab Vapour-Rise. Das Prinzip dahinter ist nahezu identisch: ein superleichter, stark windabweisender, atmungsaktiver Außenstoff - meist aus Nylon - wird mit einem dünnen Trikotfutter in Zweilagen-Konstruktion kombiniert, d.h. das Futter hängt lose in der Jacke und ist nicht mit dem Oberstoff verbunden.

Alles dran, was man braucht: Die Ausstattung der rund 320g schweren Jacke ist mehr als ordentlich.
Alles dran, was man braucht: Die Ausstattung der rund 320g schweren Jacke ist mehr als ordentlich.
© Wolfgang Dengler

Erstaunliches Leichtgewicht

Im Falle des "Vapour-rise Lite Alpine Jackets" ist dabei eine extrem leichte (320g bei Gr. M) , vollausgestattete Allzweckwaffe für die Berge herausgekommen. Obwohl recht eng geschnitten, trägt sich die Lite Alpine - vor allem nur mit kurzem Shirt darunter - fast so angenehm wie ein Baumwoll-Sweater.

Ein Umstand, der beim Rezensenten, ansonsten alles andere als ein Freund von Zweilagenbekleidung, erstmal für reichlich Erstaunen gesorgt hat. Um so mehr, nachdem das Rab-Modell auch schroffen Felskontakt in der Fränkischen schadlos überstanden hatte. Was man dem papierdünnen Außenmaterial auf den ersten Blick nun wirklich nicht zutrauen würde.

Andererseits besteht kaum Zweifel darüber, dass eine klassische, ein- oder dreilagige Softshell auf die Dauer härter im Nehmen sein wird. Allerdings wiegt diese dann bei gleicher Ausstattung - zwei große Brusttaschen, vollverstellbare, dicht schließende Kapuze mit drahtverstärktem Schirm, 2-Wege Front-RV, kleine Innentasche, Kordelzug im Saum, verstellbare Ärmelbündchen - dann auch mindestens 200g mehr. Vom größeren Packvolumen ganz zu schweigen.

Innere Werte: Das dünne Trikotfutter sorgt auch "next-to-skin" für ein sehr angenehmes Tragegefühl
Innere Werte: Das dünne Trikotfutter sorgt auch "next-to-skin" für ein sehr angenehmes Tragegefühl
© Wolfgang Dengler

Fazit

Mit dem "Vapour-rise Lite Alpine Jacket" ist Rab nicht nur eine überzeugende Alternative zur herkömmlichen Softshell gelungen, die 160,00 Euro teure Jacke hat sogar das Potential zum Touren-Dauerbegleiter.

Äußerst leicht, klein im Packmaß und mit durchdachter Ausstattung, verbindet die schnelltrocknende Lite Alpine guten Wind- und Wetterschutz mit überzeugender Atmungsaktivität. Das dünne Trikotfutter sorgt bei Bewegung für rasche Schweißaufnahme, während es in Pausen wärmt. Und was dem Material an Elastizität fehlt, wird durch den Schnitt weitestgehend wieder wett gemacht. Eine echte Überraschung. Well done, guys!

Weitere Informationen: Rab

Das "VR Lite Alpine Jacket" ist auch in einer speziellen Damen-Version erhältlich.

Text von Wolfgang Dengler