Ambitioniertes Gipfelprojekt abgeschlossen

Christian Stangl: Erster auf den "Triple Seven Summits"

Drei mal sieben macht 21. Wer die jeweils höchsten, zweit- und dritthöchsten Gipfel jedes Kontinents besteigen möchte, hat ein strammes Programm zu absolvieren. Christian Stangl, der "Skyrunner", hat dies nun als erster Mensch der Welt geschafft. Am 23. August konnte der Österreicher in Georgien mit dem Schchara (5193m) den letzten verbliebenen Berg von seiner "Triple Seven Summits" - Liste streichen.

Christian Stangl schließt "Triple Seven Summits"-Projekt erfolgreich ab.
© Christian Stangl

Zusammen mit seinem Landsmann Michael Haidn und dem georgischen Bergführer Archil Badriashvili gelang es Stangl den vierthöchsten Berg Europas von der der georgischen Seite her zu besteigen - und damit den Schlußpunkt für sein ehrgeiziges "Triple Seven Summits" - Projekt zu setzen, dass er vor sieben Jahren begonnen hatte.

<p>Die "Triple Seven Summits" (Grafik: skyrunning.at).</p>

Die "Triple Seven Summits" (Grafik: skyrunning.at).

Zwischenzeitlich hatte es nicht so ausgesehen, als würde der Steirer sein Vorhaben beenden können. Mit seiner - fast schon legendären - K2-Lüge hatte sich der Speed-Bergsteiger 2010 selbst ins Abseits manövriert. Häme, beißenden Spott und harsche Kritik musste der Österreicher, von je her ein Charakter, der stark polarisierte, von seinen Profi-Kollegen einstecken. Kaum jemand aus der Szene, der an Stangl ein gutes Haar lies. Sein bergsteigerischer Ruf war ruiniert, seine bis dato erreichten Erfolge, vor allem seine Besteigungsrekorde, wurden plötzlich allesamt in Frage gestellt. Nur Sponsor Mammut hielt an dem einstigen Vorzeigeathleten fest.

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Doch Stangl lies sich nicht unterkriegen. Nach einer Auszeit machte er sich wieder an die Fortsetzung seines Summit-Projektes. Gipfel um Gipfel hakte der 47-Jährige ab, darunter auch den K2, den er 2012 endlich im fünften Anlauf zweifelsfrei besteigen konnte. In der Öffentlichkeit bekam man davon kaum etwas mit, den Stangl trat nach dem persönlichen Supergau 2010 auch medial deutlich auf die Bremse.

Und noch etwas hat der gelernte Elektrotechniker aus dem K2-Desaster gelernt: Jede Besteigung wird penibel dokumentiert, um alle Zweifel von vornherein auszuschließen. Dazu gehört für Stangl auch, dass er für sein "Triple Seven Summits" - Projekt sicherheitshalber 30 statt 21 Berge bestiegen hat. Denn darüber, welcher Gipfel denn nun als zweit- und dritthöchste Erhebung eines Kontinents zu gelten hat, besteht selbst bei Experten immer noch unklarheit.