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Rab Kinetic Jacket

Das Kinetic Jacket hat Rab schon etwas länger im Programm. Seit vergangenem Jahr ist die superleichte Hardshell nun mit "Shild+", einem wasserdichten Laminat von Pertex, ausgestattet. Wir hatten das Kinetic Jacket über sechs Monate im Langzeittest.

Rab Kinetic Jacket
Wasserdichtes Leichtgewicht mit zeitloser Optik: Das Kinetic Jacket von Rab.
Wasserdichtes Leichtgewicht mit zeitloser Optik: Das Kinetic Jacket von Rab.

Wer eine Kunstfaserjacke oder einen Dauenschlafsack besitzt, dem dürfte der Name Pertex sicher geläufig sein. Denn inzwischen setzen nicht nur Hersteller von der Insel auf Ober- und Futterstoffe wie "Quantum", "Classic" oder "Endurance". Seit kurzer Zeit führt der britische Textilspezialist mit "Shield" und "Shield+" auch zwei wasserdichte Materialien in seinem Programm.

Letzteres kommt auch seit Sommer 2012 in der neuen Version der "Kinetic Jacket" von Rab zum Einsatz - einer superleichten (232g/Gr. M) 2,5-Lagen Hardshell. Trotz des geringen Gewichts muss man bei der Kinetic kaum Abstriche bei der Ausstattung in Kauf nehmen: Helmkompatible, einrollbare Kapuze mit verstärktem Schirm, Clipfixierung und Dreifach-Volumenregulierung, Aquaguard Frontreißverschluss mit innenliegender doppelter Sturmleiste, zwei seitliche Einschubtaschen mit Netzfutter (eine davon dient als Packbeutel), Einhand-Kordelzug im Saum, Ärmelbündchen mit Velcro-Klettverschluss.

Einen Kinnschutz aus Fleece, Innentaschen oder Pit-Zips sucht man jedoch vergebens. Allerdings erledigen die beiden großen Seitentaschen ihre Aufgabe als zusätzliche Belüftungsöffnungen durchaus ordentlich. Womit wir auch schon beim Klimakomfort wären. Hier hat uns die Kinetic wirklich erstaunt, denn die Atmungsaktivität des "Shield+" - Materials ist erstaunlich gut. Selbst nach schweißtreibenden Mountainbike-Touren war kaum Kondensat auf der Innenseite der Jacke zu finden. Bei Gore`s Paclite sieht das - im direkten Vergleich - ganz anders aus!

Wirklich erstaunlich: Auch nach einer Stunde mit dem MTB findet sich kein Kondensat auf der Jackeninnenseite.
Wirklich erstaunlich: Auch nach einer Stunde mit dem MTB findet sich kein Kondensat auf der Jackeninnenseite.

Mit Feuchtigkeit von außen hat das Kinetic Jacket keinerlei Probleme - es sei denn, man gerät in heftigen Platzregen. In diesem Fall stößt "Shield+", dessen Wassersäule von Hersteller Pertex mit einem Wert von 15.000mm angegeben wird, an seine Grenzen. Konkret: An manchen Stellen (Kapuze und Schultern) ließen sich kleine, feuchte Stelle ausmachen - im Großen und Ganzen hielt die Jacke aber dicht.

Der Tragekomfort ist für eine 2,5-Lagenjacke recht angenehm. Was auch dem schlichten, aber funktionellem Schnitt der Kinetic zu Verdanken ist. Der bietet viel Bewegungsfreiheit, nichts rutscht hoch, alles bleibt da, wo es sein soll. Punktabzug gibt es jedoch bei der Verarbeitung. Die könnte unserer Meinung nach noch einen Tick besser sein.

Das kann Rab besser: Nähte und Tapes sind nicht durchweg optimal verarbeitet.
Das kann Rab besser: Nähte und Tapes sind nicht durchweg optimal verarbeitet.

Fazit

Ein Gewicht von rund zwei Tafeln Schokolade und einem Packmass von der Größe eines Apfels machen das Kinetic Jacket (199,95 Euro) zur idealen Notfallregenjacke. Die zweckmäßig ausgestattete Hardshell findet in jedem noch so kleinen Rucksack Platz, schützt zuverlässig vor Wind und Regen und überrascht dazu noch mit gutem Klimakomfort.

Abstriche muss man in Sachen Robustheit machen. Dass das sehr dünne, pergamentartige Material nicht für schwere Trekkingrucksäcke und Touren in Fels und Eis gemacht ist, versteht sich aber eigentlich von selbst. Die Verarbeitung könnte besser sein.

Text und Fotos: Wolfgang Dengler / alpin.de

Weitere Informationen: Rab