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ALPIN-Experte klärt auf: Was zählt bei Express-Sets?@(zwischenHeadlineTag)>
Wer sehr häufig stürzt (Kletterhalle, Sportklettern), sollte seine Expressschlingen nach nicht allzu langer Zeit aussondern (Stichwort: Schwellbelastung). Genauere Angaben lassen sich nicht machen, weil dies von der Häufigkeit der Belastung abhängt. Wer draußen im Fels selten stürzt, kann seine Expressschlingen viele Jahre lang benutzen (wie der Autor).
Die Karabiner können - glücklicherweise selten - mit offenem Schnapper belastet werden. Dann halten sie in der Regel wesentlich weniger, als auf dem Karabiner dafür vermerkt. Warum? Die Schnapper-offen-Belastung wird, weil sonst nicht (!) reproduzierbar, in horizontaler (!) Lage geprüft. Und diese Belastung tritt in der Praxis nicht auf.
Die Normbruchkraft mit offenem Schnapper liegt bei 7 kN*. Ist der Schnapper - aus welchen Gründen auch immer - offen, kann der Normwerte in der Regel bei weitem nicht (!) erreicht werden. Ein Sturz von weniger als einem halben (!) Meter reicht, und der Karabiner kann zu Bruch gehen. Deshalb Karabiner mit möglichst hoher Schnapper-offen-Bruchkraft verwenden, nicht unter 9 kN, möglichst höher. Die derzeit höchste Bruchkraft liegt bei 12 kN.
Natürlich liegt das Gewicht solcher Karabiner etwas höher. Doch zwischen 8 und 12 kN Schnapper- offen-Bruchkraft kann die Differenz gerade einmal 5 (!) Gramm betragen. Die Firma DMM (England) kennt sich aus und bietet nur Karabiner mit 9 kN Schnapper-offen-Bruchkraft oder mehr an.
Autor: ALPIN-Experte Pit Schubert, "Sicherheitspapst" und Ehrenmitglied der UIAA