Gestrandet im Gelbe-Wand-Steig

Aufs Handy verlassen und verstiegen: Wanderer am Tegelberg gerettet

Drei Wanderer wollten am Freitagabend (5. April 2024) schnellstmöglich vom Gipfel ins Tal absteigen und nutzten für die Navigation eine Handy-App. Diese leitete das Trio allerdings in den steilen Gelbe-Wand-Klettersteig. Sie konnten unverletzt gerettet werden.

Der Tegelberg-Klettersteig.
© Wasquewhat/commons.wikimedia.org

Aufs Handy verlassen und verstiegen: Wanderer am Tegelberg gerettet

Die drei Ungarn waren zuvor weiteren Wanderern begegnet, die ihnen von der Route abgeraten hatten. Die Wanderer ließen sich jedoch nicht beirren und stiegen ungesichert in den Steig ein, bis sie kurz nach 19 Uhr kapitulierten und die Bergwacht alarmierten. Die Einsatzkräfte eilten umgehend zu den Verstiegenen, um sie vor Einbruch der Dunkelheit sicher ins Tal begleiten zu können. 

Im Steig trafen sie jedoch nur noch auf zwei der drei Wanderer. Der dritte hatte seine Kameraden zurückgelassen und war allein weiter abgestiegen. Nachdem die Retter die zwei Zurückgelassenen mit Material (Klettergurt, Helm, Stirnlampe und warmer Kleidung) ausgestattet hatten, stiegen sie gemeinsam etwa zwei Stunden zum Grüble-Sattel auf. Eine der beiden Personen, ein Mädchen, war laut Medienberichten am Ende ihrer Kräfte. 

Nach weiteren zwei Stunden Fußmarsch erreichten Wanderer und Einsatzkräfte schließlich das Fahrzeug der Bergwacht. Die Wanderer wurden nach dem insgesamt vierstündigen Einsatz unverletzt bei dem im Tal wartenden Freund abgesetzt. 

Über den Gelbe-Wand-Klettersteig auf den Tegelberg

Der Gelbe-Wand-Steig auf den Tegelberg ist ein Klettersteig der Schwierigkeit B/C (alternativ Lehrpfad mit Schwierigkeit A/B). Die Ferrata beginnt an der Talstation der Tegelbergbahn und endet kurz unterhalb des Tegelberghaus. Die ca. 380 Meter lange Route sollte nur bei trockenen und schneefreien Bedingungen mit der passenden Ausrüstung begangen werden. Immer wieder kommt es im Steig zu Rettungseinsätzen und Bergunfällen. 

2 Kommentare

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Bergen begegnen

Bin noch vom alten Schlag. Ich habe diese Tour zweimal gemacht einmal rauf einmal runter und zwar ohne Ausrüstung allerdings mit Erfahrung. Ich sehe ein dass man es nicht ohne weiteres machen kann wenn man keine Ahnung hat. Wo heute schon eine Ausrüstung erforderlich ist ist mir ein Rätsel aber offensichtlich ist es so. Vor allen Dingen finde ich es irritierend wie wenig die Leute auf andere hören die mehr Erfahrung haben Punkt mir ist es übrigens genauso gegangen einmal auf einem Berg der vollkommen vereist war und ich mit Grödeln ging wo ich zwei Leuten begegnete in Halbschuhen. Ich sagte ihnen es wäre schwierig aber sie gingen weiter um kurz darauf zu stürzen Was soll man sagen ich sage nichts mehr zu niemanden. wem nicht zu raten ist dem ist nicht zu helfen.

OvidiusRegnum

Es ist wichtig, vor jeder Wanderung oder Bergtour alles zu überprüfen: eine alternative Route haben, das Zeitmanagement im Blick behalten, fit genug sein, Magnesium und Elektrolyte konsumieren, ausreichend Wasser mitnehmen usw. Viele meinen, sie könnten alles bewältigen, aber… und ja, Handy-Apps sind vielleicht nicht perfekt, aber sie können sehr hilfreich sein.