Maut am Fernpass ist beschlossene Sache
An sich sind sie längst überfällig, die Sanier- und Erweiterung des Fernpasses zwischen Außerfern und Inntal. Schon länger wurde spekuliert, nun wurde es seitens der Tiroler Landesregierung offiziell bestätigt.
Fernpass-Erweiterung: Das ist geplant und das kostet es
Laut Mitteilung der Landesregierung Tirol soll der bereits bestehende Tunnel bei Leermoos um eine Röhre vergrößert werden. Die beiden anderen werden saniert. Die Passhöhe selbst soll über 1,4 Kilometer untertunnelt werden. Auch entlang der Fernpassstraße (B179) soll gebaut und saniert werden.
Zudem soll der neu gebaute "Fernpasstunnel" den Stau auf der engen und kurvenreichen Strecke insgesamt verringern. Von 200 auf 70 Höhenmeter reduzieren sich die zu überwindenden Höhenmeter für Autofahrer, wenn alles nach Plan läuft. Dies soll auch zu großen Einsparungen bei den Emissionen auf der Route führen. Dafür bemühte die Regierung eigens eine Studie der Uni Innsbruck.
Alltägliches Bild: Stau auf dem Fernpass.
500 Millionen Euro veranschlagt die Landesregierung für alle Baumaßnahmen. Die ersten Aufträge seien bereits an Firmen vergeben. Derzeit würden die Unterlagen für die Bewilligung des Fernpasstunnels vorbereitet, hieß es weiter.
Fernpass-Ausbau: Maut über 14 Euro wird kommen
Finanziert werden soll die gigantische Summe über eine Mautstelle. Die Gründung einer Maut- und Erhaltungsgesellschaft wurde laut Landesregierung bereits zur rechtlichen Prüfung vorgelegt. Sobald der Fernpasstunnel in Betrieb genommen wird, soll auch die Maut in Höhe von 14 Euro erhoben werden. Dies sei frühestens für 2028 geplant, teilt die Behörde mit. Der Tiroler Landtag soll im März über das Großprojekt nach dem Vorbild des Felbertauern-Tunnels abstimmen.
Indes sei nicht das Ziel, die Kapazität von bis zu 30.000 Fahrzeugen pro Tag weiter zu erhöhen. Primäres Ziel sei eine verbesserte Verkehrssicherheit, auch durch Schutz vor Murenabgängen. Diese waren in den vergangenen Jahren ein häufiges Problem. Weiterhin dürfen Lkw über 7,5 Tonnen den Pass nicht mehr nutzen.
Pro und Contra in der Debatte
Der ADAC Südbayern spricht sich für den Bau aus: "Jede Maßnahme, um die Verkehrssicherheit zu verbessern, ist vernünftig", sagte Sprecher Alexander Kreipl dem BR. Der ADAC bewertet positiv, dass das Land Tirol erst "in Vorleistung" gehe und danach die Refinanzierung durchgeführt werde.
Allerdings äußerte der Experte auch Bedenken, vor allem hinsichtlich der Außwirkungen auf den Tages- und Wochenendtrourismus. Und auch für Fernreisende nach Italien wird die eh schon teure Fahrt zur Kostenfrage. Der ADAC spekuliert deshalb darauf, dass die umliegenden, mautfreien Landstraßen ab der Einführung voller werden könnten.
Der Fernpass ist immer wieder von Sperrungen betroffen.
Besonders die ohnehin stark befahrene Gegend um Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald, aber auch die Gemeinden Biberwier, Ehrwald und Lermoos müssen wohl mit weiteren Belastungen rechnen. Experten rechnen hier mit einer Zunahme des Verkehrsaufkommens, sobald der Bau des Kramertunnels 2027 abgeschlossen wird.
8 Kommentare
Kommentar schreibenIch finde es genauso wie am Pfändertunnel richtig.
Es wird gebaut, es kostet Geld und irgendjemand muss es bezahlen. Seit der Pfänder 2 Tunnelröhren hat bin ich nie mehr im Stau gestanden. Wer das Geld hat in den Urlaub zu fahren der kann auch die Maut bezahlen.
Wir Deutschen sind einfach nur zu dumm eine normale Maut einzuführen wo alle bezahlen müssten.
Was würden mich zum Beispiel Analog Schweizer Vignette 40,- als Deutscher stören um hier auf den Autobahnen zu fahren.
und das gilt dann für alle die durch unser Land fahren. Ebenso wäre es der geringste Aufwand.
Ich benötige da auch keine Steuererleichterung. Hauptsache man beginnt mal mit einer Maut für alle. Dann wäre auch Geld für den Strassenbau bzw. die Erhaltung da es sei denn unsere wunderbare Regierung würde dieses Geld auch dafür nutzen.
Die Bedenken des ADAC das die umliegenden Strassen dann voll werden sehe ich nicht wenn die Bundesstrassen in der Maut mit eingeschlossen wären. Ein Eurourlauber der von Nord nach Süd und von Ost nach West oder andersrum durch unser Land fährt weicht aus weil es im Grunde immer schneller ist auf den Autobahnen zu bleiben. Aber ist nur meine Meinung.
Ein sinnloser Bau der nichts bringt ausser Maut die dann nur umfahren wird oder eben nicht gefahren wird. Ich wäre dafür weniger Hotels zu bauen.
Wer glaubt dass damit weniger Stau herrscht, der irrt gewaltig. Das Auserfern schluckt noch mehr Dreck.
Und der Ausweichverkehr Hahntennjoch möcht ich gar nicht sehen.
Die Einheimischen bedanken sich...
es geht nicht um Sie sondern dass noch mehr von Nord nach Süd rollt....
Autobahn zweispurig fährt frontal an die Grenze auf eine Landesstrasse....das gibt Stau.
Weniger Urlaub ist weniger Stau.
Verständlich. Die Höhe aber unverschämt.
Dann kommen für ein Wochenendtrip zu der Vignette 11,50 noch 28€ dazu. Und wenn man ins Stubai will nochmals 7€.
Da werden sich diese Skigebiete schwer tun….
Ich befürworte das auch und die 14€ schmerzen auch nicht .
Denn das Geld wird für den Bau investiert und das ist gut so !
Wenn ich mir die 14,— Euro Maut nicht leisten kann bleibe ich halt zu Hause.
@Thomas: "Richtig so!" Aus welchem Grund?
Weil Du dort nie fährst?
Weil Du dort fährst und gerne zahlst?
Weil Du es gerne hast, wenn andere zahlen müssen?
Weil Du von den Einnahmen profitierst? In welcher Weise?
Es ist mir immer suspekt, wenn Menschen sich freuen, wenn das Leben (für andere?) teurer wird...
Richtig so !