Absturz beim Abstieg

Tödlicher Bergunfall am Ötscher

41-Jähriger kann nach aufwändiger Suchaktion nur tot geborgen werden.

Tödlicher Bergunfall am Ötscher (1893 m). Symbolbild, das NICHT die aktuellen (Schnee-)Verhältnissse zeigt.  Aufnahme des Berges aus dem Januar 2015.
© picture alliance / Rainer Hackenberg

Der Ötscher (1893 m) ist ein Bergmassiv in Niederösterreich. Der Normalweg von Lackenhof auf den Gipfel ist bei guten Verhältnissen eine mäßig anspruchsvolle Bergwanderung.

Am Freitag, 17.11.2023, startete eine Dreier-Gruppe aus Tschechien zu einer Überschreitung des Berges. Sie erreichten vom Weitental aus über das Ötscherschutzhaus gegen 15:00 Uhr den höchsten Punkt des Berges. Wegen Nebels herrschte zu diesem Zeitpunkt bereits schlechte Sicht, zudem erschwerte starker Wind die Unternehmung. 

Tödlicher Absturz am Ötscher

Für den Abstieg trennte sich die Gruppe. Zwei Wanderer kehrten wegen der schlechten Bedingungen um und verloren beim Abstieg den Kontakt zum dritten Wanderer. Sie setzten gegen 18:00 Uhr beim Schutzhaus einen Notruf ab.

Insgesamt 75 Bergretterinnen und Bergretter sowie Einsatzkräfte der Alpinpolizei suchten mit Hochdruck und bei winterlichen Verhältnissen nach dem Vermissten. Zudem waren Hubschrauber und Drohen der Polizei im Einsatz. Gegen 23:30 Uhr musste die Suche vorerst abgebrochen werden.

Am nächsten Morgen wurde die Suchaktion wieder aufgenommen und gegen 11:00 Uhr am 18.11.2023 konnte der Leichnam des Vermissten mit Hilfe eines Suchhundes aufgespürt werden. Er war offenbar beim Abstieg über den "Rauen Kamm" tödlich abgestürzt.

Matthias Cernusca, Landesleiter der Bergrettung Niederösterreich, äußerte sich auf der Facebook-Seite der Bergrettung zu dem Unglück: "Unser Mitgefühl gilt der Familie, den Freunden und Bergkameraden des Mannes. Danke allen, die diesen Einsatz unter herausfordernden Bedingungen bis in die späten Abend- und frühen Morgenstunden professionell und rasch abgewickelt haben."