Rettung nach Notbiwak am Gipfel

Marquartstein: Bergwacht rettet Vater und Tochter bei Schneefall vom Hochlerch

Weil ein Mann und seine Tochter aus dem Landkreis Rosenheim am Donnerstagabend unweit des Hochlerch in den Chiemgauer Alpen bei hereinbrechender Dunkelheit den Steig nicht mehr finden konnten, entschieden sie sich bei angekündigtem Schlechtwetter, die Nacht am Berg zu verbringen. Durchnässt, müde und unterkühlt konnten die beiden am nächsten Morgen von der Bergwacht Marquartstein aus ihrer Notlage befreit werden.

Winterliche Verhätnisse: Die Bergwacht beim Rettungseinsatz am Hochlerch.
© Bergwacht Marquartstein

Bergwacht rettet Wanderer nach Notfall-Biwak vom Hochlerch

Gegen 03:00 Uhr morgens brach eine angekündigte Kaltfront mit starkem Wind und Schneefall über die beiden herein, um 07:00 Uhr morgens wählten sie den Notruf. Wie die Bergwacht Marquartstein auf Facebook berichtet, konnten der 59-jährige Wanderer und seine 31-jährige Tochter durchnässt, müde und unterkühlt nach rund zwei Stunden vom ersten Voraustrupp im steilen, bewaldeten Gebiet nordöstlich des Hochlerch-Gipfel angetroffen werden. Zu dem Zeitpunkt lagen am Hochlerch bereits rund 15 Zentimeter Neuschnee. 

Der 59-Jährige zeigte starke Anzeichen einer Unterkühlung und musste in einer aufwändigen und gefährlichen Aktion seilversichert zur Staudacher Alm transportiert werden. Begleitet von Bergwachtnotarzt und Bergwacht-Rettungssanitätern wurde der Patient warm im Bergesack verpackt, medizinisch überwacht und durch das sehr steile, bewaldete Gelände geseilt.

Die 31-Jährige hatte man wärmemäßig versorgt, sie konnte in Begleitung von zwei Bergwachtmännern seilgesichert eigenständig absteigen. Zwei Versuche, die Einsatzstelle mit dem Rettungshubschrauber Christoph 14 zu erreichen, scheiterten aufgrund der tief hängenden Wolkengrenze.

<p>Die Bergwacht beim Rettungseinsatz im Neuschnee.</p>

Die Bergwacht beim Rettungseinsatz im Neuschnee.

© Bergwacht Marquartstein

20 Bergretter für rund acht Stunden im Einsatz

Acht Stunden nach dem Alarm konnte der Patient im Tal dem Rettungsdienst übergeben werden. Eine Stunde später konnte der Einsatzleiter in einer Nachbesprechung die erschöpften und durchnässten Bergretter nach einem durchweg positiven Einsatz nach Hause schicken. Im Einsatz waren 20 Bergretter der Bergwachten Marquartstein, Grassau und Bergen.

Die Bergwacht Marquartstein bittet alle Bergwanderer um eine konsequente Tourenplanung, die im Herbst die frühe Dunkelheit und auch angekündigte Wetterverschlechterungen berücksichtigt. Dabei sollte immer genug Zeitreserve einkalkuliert werden.

"Auch unsere vermeintlich wenig hohen und einfachen Berge können bei niederen Temperaturen zu einer winterlichen Herausforderung werden," so die Bergwacht auf Facebook.

Sicherer unterwegs in der Übergangszeit seid ihr mit dem vier Tipps des Alpenvereins:

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