Erneut traurige Bilanz nach Wochenende

Mehrere Tote bei tragischen Bergunfällen

Der Spätsommer zeigte sich auch am vergangen Wochenende von seiner besten Seite. Bei wolkenklosem Himmel und Sonnenschein nutzten viele Bergsteiger die Gelegenheit für ausgedehnte Touren im Gebirge. Für sechs von ihnen sollte es die Letzte ihres Lebens werden. Bei schweren Bergunfällen in Berchtesgaden, im Wetterstein, der Sächsischen Schweiz, an der Rotwand und in Tirol verunglückten zwei Frauen und vier Männer tödlich.

Mehrere Tote bei tragischen Bergunfällen
Spätsommer am Untersberg in Berchtesgaden.
Spätsommer am Untersberg in Berchtesgaden.

Bei einer Klettertour im Oberreintal bei Garmisch-Partenkirchen stürzte eine 31-jährige Kletterin ab und wurde getötet. Zusammen mit ihrem Kletterpartner war sie am Oberreintalturm (2027m) unterwegs gewesen. Beim Abstieg brach ein Tritt aus, worauf die Frau über 100 Meter in die Tiefe stürzte. Dabei zog sich die Baden-Württembergerin tödliche Kopfverletzungen zu.

Zwei Tote in den Berchtesgadener Alpen

Am Untersberg (1973m) in den Berchtesgadener Alpen erlag eine Frau aus Österreich ihren schweren Sturzverletzungen. Nach Angaben der Berwacht war die 38-Jährige zusammen mit ihrem Mann am Berchtesgadener Hochthronsteig unterwegs. Beim Abstieg durch das sogenannte Mittagsloch kam die Bergsteigerin im steilen Gelände ins Rutschen und stürzte über 200 Meter in die Tiefe. Für sie kam jede Hilfe zu spät.

Auf dem Weg zur Erichhütte bei Dienten (Pinzgau) brach ein 63-jähriger Wanderer aus Salzburg aus noch ungeklärter Ursache etwa 50 Meter vor der Hütte zusammen. Obwohl sein Begleiter sofort Erste Hilfe leistete und die Rettungskräfte alarmierte, starb der 63-Jährige noch an Ort und Stelle.

Unglück an der Rotwand

Kurz unterhalb des Rotwandgipfels (1885m) geriet ein 56-Jahre alter Bergsgteiger in einer steilen Rinne aus noch ungeklärter Ursache ins Rutschen und stürzte 200 Meter ab. Die Bergrettung Schliersee konnte den verünglückten Bergsteiger kurz darauf nur noch tot bergen.

Franke stürzt in den Tod

Ein 44-jähriger Kletterer aus Herrieden im Landkreis Ansbach verstieg sich beim Abstieg vom Kleinen Bettelwurf (2650m). Im brüchigen Felsgelände verlor er den Halt und stürzte in die Tiefe. Dabei zog er sich schwerste Verletzungen zu. Auch hier konnte die Bergrettung nur noch den Tod feststellen.

Kletterer stirbt auf eigener Geburtstagsfeier

Bedeutender Kletterer der Sächsischen Schweiz: Matthias Gäbler.
Bedeutender Kletterer der Sächsischen Schweiz: Matthias Gäbler.

Ein besonders tragisches Ende nahm die Feier anlässlich des 60. Geburtstages des sächsischen Spitzenkletteres Matthias Gäbler: Der Hohnsteiner Bergsteiger hatte mit Kletterfreunden in der Gautschgrotte im Brandgebiet gefeiert. Durch einen unglücklichen Fehltritt stürzte er zirka fünf Meter in die Tiefe und blieb bewusstlos liegen. Mehrer Sanitäter und ein Notarzt konnten ihm nicht mehr helfen - er starb noch an der Unglücksstelle.

Gäbler gehörte in den 70er und 80er Jahren zur den bedeutenden Kletterern der Sächsichen Schweiz. Er konnte eine Reihe von schwierigen Erstgegehungen wie etwa „Spiel der Nerven“ an der Osterspitze (Schwierigkeit IXc) oder „Weißer Rauch“ am Freien Turm (IXc) für sich verbuchen.