Tote und Verschüttete bei Lawinen in Kärnten, Ost- und Südtirol

Update Lawinentoter in Osttirol: Fehlendes LSV-Gerät verhindert Rettung

Bei einem Lawinenabgang im Gemeindegebiet von Kartitsch wurden am Mittwoch, den 25.01.2023, zwei Personen einer Gruppe verschüttet, konnten jedoch unverletzt geborgen werden. Ein weiterer Skitourengeher wurde ebenfalls verschüttet. Er verstarb noch am Abend im Klinikum Innsbruck. Bei einem weiteren Lawinenabgang am 25.01. in Sexten in Südtirol starb ebenfalls eine Person. Am Goldeck in Kärnten hat am Nachmittag desselben Tages eine Lawine zwei Personen mitgerissen. Sie konnten mit schweren Verletzungen geborgen werden.

Rettungshelikopter in Osttirol
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Update: 30.01.2023: Fehlendes Lawinenverschüttetensuchgerät erschwert Rettung

Nach Medienberichten lag der verschüttete Skitourengeher, der nur mehr tot geborgen werden konnte, nur zwei bis drei Meter neben dem Skitourengeher, der von seinen Kameraden geortet und gerettet werden konnte. Der Skitourengeher war ohne die notwendige Lawinenausrüstung bestehend aus Lawinenverschüttetensuchgerät, Schaufel und Sonde auf Tour.

Der Tourengeher wurde erst nach vier Stunden von der suchenden Bergrettern gefunden. Mangels Lawinenverschüttetensuchgerät konnten ihn die Einsatzkräfte trotz Nähe zum anderen Opfer nicht früher lokalisieren. Er wurde mit dem Hubschrauber noch in die Klinik Innsbruck geflogen, er verstarb allerdings am Abend in der Klinik Innsbruck.

Kartitsch in Osttirol: Zwei verschüttete, ein toter Skitourengeher

Bei Kartitsch in Osttirol war eine fünfköpfige Gruppe befreundeter Skitourengeher aus Deutschland und Österreich im "Hollbrucker Tal", einem Seitental des Tiroler Gailtales, unterwegs. Nach Polizeiangaben gingen drei Tourengeher aus der Gruppe weiter bergwärts in Richtung Schöntalhöhe, die beiden anderen blieben zurück und machten eine Pause. Der vorausgehende Skitourengeher löste eine Lawine aus, von der er selbst mitgerissen und verschüttet wurde. Er konnte aber von seinen beiden Begleitern innerhalb kurzer Zeit geborgen werden und blieb unverletzt.

Ein weiterer Skitourengeher ging unabhängig von dieser Gruppe im selben Gebiet bergwärts und wurde ebenfalls von der ausgelösten Lawine verschüttet. Der 28-jährige Mann aus Österreich konnte erst nach langwieriger Suche mit Lawinenhunden schwer verletzt geborgen und mit dem Hubschrauber in die Klinik Innsbruck geflogen werden. Er verstarb am Abend in der Klinik Innsbruck.

Lawinenabgang in Sexten: Campingplatzbesitzer stirbt bei Skitour am Helm

Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet, kam am Mittwoch nur wenige Kilometer von Kartitsch entfernt ein 62-jähriger Campingplatzbesitzer aus Sexten bei einem Lawinenabgang ums Leben. Der Skitourengeher stieg auf einem beliebten Hang neben dem Skigebiet Helm auf. Unterhalb des Helmhauses löste sich eine große Lawine und verschüttete den Mann.

<p>Rettungseinssatz von Bergrettung und Feuerwehr</p>

Rettungseinssatz von Bergrettung und Feuerwehr

© Freiwillige Feuerwegr Moos/Sexten

Dank seines Lawinenpiepsers konnte der Verschüttete von einem Bergretter schnell geortet werden. Der Skitourengeher war aber unter zwei Metern Schnee begraben und somit dauerte es etwa 20 Minuten, bis mit den Wiederbelebungsversuchen begonnen werden konnte. Nach einer Stunde Reanimationsversuchen konnte der Notarzt leider nur noch den Tod des 62-Jährigen feststellen.

14-Jähriger bei Lawinenabgang in Kärnten schwer verletzt

Nach Angaben der Kärnter Polizei befuhren ein 58-jähriger und ein 14-jähriger Skifahrer am 25.01.2023 gegen 15:30 Uhr mit ihren Alpinski den Nordosthang des Goldecks. Dabei löste sich eine Lawine und riss die beiden Skifahrer mit in Richtung Tal. Die beiden wurden dabei zum Teil verschüttet. Sie konnten selbst mittels Mobiltelefon die Rettungskette in Gang setzen.

Die beiden Personen konnten in weiterer Folge mit zwei Rettungshubschraubern von der Unfallstelle geborgen und mit schweren Verletzungen in das Krankrenhaus Villach geflogen werden.

Lawinenabgang im Lagorai: 30-jährige stirbt, Begleiter überlebt schwer verletzt

Bereits am Dienstag kam es im Lagorai-Gebirge im Trentino zu einem tragischen Unglück. Bei einem Lawinenabgang auf rund 2.100 Metern Höhe kam eine 30-jährige Frau ums Leben. Ihr 46-jähriger Begleiter wurde schwer verletzt. Seine Bergung dauerte bis in der Nacht an, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Die beiden waren mit Schneeschuhen in dem Gebiet unterwegs.

Bei dem Todesopfer handelt es sich nach Angaben von "Südtirol News" um eine 30-jährige Bergsteigerin, die am 03. Juli 2022 beim Gletscherbruch auf der Marmolata, der elf Alpinisten in den Tod riss, ebenfalls vor Ort war. Sie war damals allerdings auf einer anderen Route am Berg unterwegs.

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