"Andy84" regt Phantasie der Netzgemeinde an

Memes zur Schulklassen-Rettungsaktion im Kleinwalsertal gehen viral

99 Schüler:innen und acht Lehrkräfte aus Deutschland wurden letzte Woche im Kleinwalsertal per Hubschrauber aus Bergnot gerettet. Die Erwachsenen hatten sich aufgrund einer Beschreibung bei hikr.org für eine Route entschieden, die weder der Ausrüstung der Gruppe noch ihrer Bergerfahrung entsprach. Nun kursieren auf Social Media Memes, die Formulierungen des Autors der Tour, "Andy84", aufs Korn nehmen.

Die Memes zu "ANDY84" gehen viral.
© IMAGO / Panthermedia

Wie wir berichteten, geriet eine Gruppe bestehend aus 99 Schulkindern und acht Lehrkräften am 07. Juni in Vorarlberg in Bergnot. Die Lehrer wählten die Route aufgrund der Online-Beschreibung von "Andy84" im Tourenportal hikr.org. Laut dieser Beschreibung ist die Tour über den Heuberggrat leicht, wörtlich: "Eine wirklich klasse Feierabendrunde". Nun gehen Memes viral, die Auszüge aus der Tourenbeschreibung verwenden. 

Die Memes sorgen offenbar für zahlreiche Lacher im Netz. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehr- und Rettungskräfte dürften die Beiträge mutmaßlich wenig witzig finden.

14 Kommentare

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Dr. Stein

Achtung: Die Vorfall am Heuberggrat, wo 99 Schüler auf Grund einer falschen Tourenbeschreibung in Bergnot geraten sind hat zu einer starken Anzahl der Morbus-Val-Finis Infektion bei der lokalen Bevölkerung geführt. Schutzmaßnahmen: Keine Diskussionen zu den Themen: Feierabendtouren, angeblich leichte Touren Klassenfahrten. Bitte daran halten, damit sich das nicht zu einer Pandemie ausweitet. Karl Lauterbach ist bereits informiert, hat sich aber noch nicht dazu geäußert.https://talendbewohner.tumblr.com/

Wolfram54

Wenn Schulleiter ihre Lehrer nicht genau auf ihre Qualifikation kontrollieren und Lehrer sich mehr auf Hipp Wünsche ihrer Schüler einlassen statt verantwortungsvolle Vorbilder zu sein, dann müssen eben professionelle Bergführer ran.
Diese Aktion der ganzen Schule zerstört das große und verantwortungsvolle Ganze.
Internet lügt, fast immer. das wissen wir doch längst. Offensichtlich nicht an dieser Schule.

sc

Wenn man sich den blogeintrag von andy84 durchschaut - also beschreibung plus bilder, dann weis man auf welche tour man sich einlässt.
Viele memes können auch interpretiert werden als: wenn die lehrperson sinnerfassend gelesen hätte, dann wäre das alles nicht passiert. wahrnehmung ist immer unterschiedlich, und dieses thema spiegelt leider den oft geringen respekt vor natur, touren, planung und menschlichen fähigkeiten der ganzen gruppe wieder.

Daniel auf unserer Facebbok-Seite

Ich frag mich nur warum i jedesmal wenn Ich eine Tour Plan oder mach, mich ausführlich darauf vorbereite und sogar mal ein Blick in Karten und Co Riskier um ne Einschätzung der Tour zu machen aber Karte Kompass Ausbildung findet wohl nur noch bei Behörden die Fleckentarn oder ähnliches tragen Anwendung. Und ich wage mal die Behauptung aufzustellen das die definition von festem Schuhwerk au anders gesehen wurde. Leider sieht man immer mehr Leute in Sneaker und Co im Alpinen Gelände rum Turnen.

Holger Rupprecht (alpin.de)

Hi te with e,

dass es uns auch darum geht, mit unseren Beiträgen Reichweite zu generieren, bestreitet keiner. Das ist bei einer werbefinanzierten Webseite unabdingbar. Daher greifen wir Sachverhalte auf, die möglichst viele (Berg-)Menschen interessieren. Und das tut dieses Thema offenbar.

Woraus bei unserem Beitrag geschlossen werden könnte, dass wir dem betreffenden Touren-Autor einen Vorwurf machen oder gar dem "Abgeben von Eigenveratwortung" Vorschub leisten, verstehen wir nicht.

Unser Beitrag ist neutral im Sinne einer Nachricht formuliert, eine tendenziöse Berichterstattung liegt nicht vor.

Viele Grüße, Holger

te with e

Ich finde es traurig, dass sich die Alpin dazu hinreissen lässt, damit klicks zu generieren. Die ganzen memes implizieren durchaus, dass man dem Autor einen Vorwurf machen kann und leisten somit dem weiteren Abgeben von Eigenverantwortung Vorschub. Der Logik mancher Kommentatoren folgend, drüftenman gar nichts mehr veröffentlichen, schon gar nichts aus der open source / open knowledge community.
Ich erinnere nur an der Vorfall im Inntal, bei dem drei Menschen tödlich an der Maiwand abgestürzt sind. Wenn man jetzt nur implizit dem hikr Autor bei einem Blogartikel einen Vorwurf macht, wohin führt das dann im Falle der Maiwand und dem OSM contributer, der den Pfad eingetragen hat?
Als ein Magazin, welches hin und wieder auch einen Tourenbericht oder eine Tour veröffentlicht, sollte Alpin hier wirklich differenzierter berichten und nicht nur des lieben traffics willen dieser Art von tendenziöser Berichterstattung frönen.
Das ganze Themenfeld ist nur wirklich gar nicht lustig und bei dem aktuellen Medienecho, aber auch den Reaktionen einiger Politiker darf man annehmen, dass sich die Situation eher noch verschlimmert, die Menschen zunehmend annehmen, dass man die Eigenverantwortung einfach angeben kann und dazu noch nicht einmal vernünftig lesen (oder zitieren) muss.

Sepp auf unserer Facebook-Seite

Naja, es spiegelt halt die Einstellungen unserer Zeit. Alles ist machbar wenn es irgendwo beschrieben ist. Dann ist es nur Sport. Eigenverantwortung gibt es ja heute nicht mehr. Das hieße nämlich sich im Vorfeld Gedanken über die Aktion zu machen. Von Lehrkräften hätte ich das eigentlich erwartet. Aber was soll man den Schülern ankreiden wenn die Lehrer nicht in der Lage dazu sind. Es würde in diesem Beruf auch wieder mehr Praktiker brauchen und nicht nur studierte Sozialpädagogen die vom Leben keine Ahnung haben.

Thomas

Sollten hier nicht eher die Ritter der Klassenzimmer durch den Reißwolf gezogen werden? - Die verdienen das definitiv!
So wirkt das Ganze ziemlich erbärmlich, wenn man den Eindruck kriegt, dass dort ein Kommentator für die eklatanten Fehler der Lehrer durch den Kakao gezogen wird.

kettcar

Andy84 ! Rock it! Und lass dir nichts reinreden, lass den Hikr Beitrag so stehen. Wenns da Kohle für Klicks geben würde...164000 Views :-) Und liebe Sicherheitsfanatiker: Es gibt hier keinen weiteren Schuldigen als die Personen die dort als Betreuer die Schar auf den Kamm führten.

Michael

Die Lehrkörper, wohl in dem Fall eher Leerkörper, haben hier Schutzbefohlene leichtsinnig in Gefahr gebracht. Um als Guide zu agieren, sollte man die Tour zuvor zumindest einmal gemacht haben und sie besser kennen, als von irgendeinem Tourenportal, bevor man eine Gruppe Schüler in Gefahr bringt. Ich würde zu gerne wissen, welche Konsequenzen hieraus entstehen und wer für die Kosten den leichtsinnig und fahrlässig ausgelösten Rettungseinsatzes übernimmt.

Aber wie heisst es auch so schön: wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen ;)

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