Gore-Tex-Athletencouch mit Stefan Glowacz

Wirklich da!

Dritte Auflage der Gore-Tex-Athletencouch – diesmal zu Gast: Stefan Glowacz.

Wirklich da!
© Johanna Stöckl

Der Expeditionskletterer und Unternehmer besuchte unseren Gewinner Jannick Fröhlich in Kottenheim. Gute Lage, gute Laune: so könnte man die gelungene dritte Auflage der Gore-Tex-Athletencouch summieren.

<p>Heimspiel: Jannick zeigt die Basaltfelsen von Kottenheim.</p>

Heimspiel: Jannick zeigt die Basaltfelsen von Kottenheim.

Genauso wie Jannicks Wohnung und vielleicht sogar sein Kletterleben: Denn der gebürtige Mosel-Taler hat sich bereits mit 19 Jahren als Gebäudereiniger selbständig gemacht und verbringt seither jede freie Minute beim Klettern. "Es gab schon Zeiten, da bin ich jeden Nachmittag und das ganze Wochenende an den Fels gefahren“, grinst der 24-Jährige. Dafür sei er extra nach Kottenheim gezogen.

Und dass es sich bei seinem Wohnort wirklich um einen Schatz handelt, beweist er aufs Wort, noch bevor Stefan Glowacz bei ihm ankommt. Stolz nimmt Jannick das gesamte Team ins Schlepptau – und präsentiert keine 10 Minuten später sein "Reich": die Basaltfelsen von Kottenheim. 

Zusammen mit dem nahen Ettringen warten hier rund 3500 Routen auf Felsfreunde – die härteste ist eine 8a, die man in der Höhle von Ettringen findet, wo eher lange und schwere Klettereien beheimatet sind. In Kottenheim hingehen dominieren Riss- und Kantenkletterei an den scharfen Basaltformationen.

Wieder zurück auf Janniks heimischer Terrasse ist die Freude riesengroß, als Stefan Glowacz endlich ankommt: "Das hätte ich mir nie träumen lassen als ich in der Boulderhalle in meiner Trainingspause diesen Facebook-Kommentar hinterlassen habe, dass Du mal hier auf meiner Couch sitzt!", freut sich Jannick. Und fügt hinzu: "Schade, dass wir heute keine Zeit haben, ein paar Routen gemeinsam zu klettern." 

Dennoch finden die beiden Kletterer schnell einen Draht zueinander – Bergsport-Enthusiasmus verbindet eben. Egal, ob Profi oder Amateur.

Als alle ihren Platz gefunden haben, eröffnet ALPIN-Redakteur Andreas Erkens die Einleitungsrunde, die man hier im Video nochmal anschauen kann.

Danach waren die Gäste dran, Stefan Glowacz mit ihren Fragen zu löchern. Dabei fühlte sich der deutsche Ausnahme-Kletterer sichtlich wohl im Kreise der begeisterten Kletterer in der Vulkaneifel. 

<p>Nun ist er da: Stefan Glowacz (li) auf der Couch mit Jannick Fröhlich.</p>

Nun ist er da: Stefan Glowacz (li) auf der Couch mit Jannick Fröhlich.

Kein Wunder, dass kein Thema unberührt blieb. Jannick und seine Freunde wollten wirklich alles wissen: Wie bleibt man so lange fit? Wie trainiert man richtig? Wie ist das auf Expedition? Wie bereitet man sich darauf vor? Wie funktioniert das Familienleben? Wie läuft das in Stefans Firma Red Chili? Und wie ist generell Stefans Einstellung zum Klettern? Fragen über Fragen – natürlich verging die Zeit da wie im Fluge, bis sich der sympathische Jung-Kletterer Jannick von seinem prominenten Gast verabschieden musste.

Denn für Stefan Glowacz hieß es am nächsten Morgen früh aufzustehen: Bereits um 3 Uhr sollte der Wecker für den zweiten Tag seiner neuen Expedition klingeln, die Glowacz just an diesem Tag gestartet hatte: "Grönland – Coast to Coast 4.0" lautet ihr Name.

Dabei will Stefan Glowacz mit seinem Team bestehend aus Kletterpartner Philipp Hans und Grönland-Experte/Fotograf Thomas Ullrich eine unglaubliche Strecke zurücklegen: Mit BMW-Elektro-Autos von München nach Schottland, wo das Team auf die Segelyacht Santa Maria steigen wird und zur Ostküste Grönlands segelt. Dort geht es einmal quer über das Inlandeis an die Westküste, wo etwa zehn Tage eingeplant sind und Glowacz eine neue Bigwall-Route im Alpinstil erstbegehen möchte – wenn die Verhältnisse und die Kräfte es zulassen.

<p>Wissbegierig: Jannicks Kletter-Freunde löchern Stefan Glowacz.</p>

Wissbegierig: Jannicks Kletter-Freunde löchern Stefan Glowacz.

"Ich habe extra eine ganze Tasche Trainingsequipment an Bord dabei", erklärte er, "denn es geht darum, sich fit zu halten, bis wir nach rund einem Monat endlich wieder klettern können". Danach geht es wieder per Segelschiff zurück nach Schottland und per Elektro-Auto nach Hause! Ein großes Projekt.

Klar, dass Jannick und seine Freunde gerade zu diesem Aspekt von Glowacz Profi-Leben viele Fragen hatten. Schließlich sind die jungen Pfälzer selbst immer wieder auf "Mini-Expeditione"“ unterwegs. Mit ihren Freunden und den Camping-Bussen geht es zu diversen Kletter-Locations in nah und fern. 

<p>"Gut festhalten": Stefan Glowacz' Rat neben Jannicks Trainingsboard.</p>

"Gut festhalten": Stefan Glowacz' Rat neben Jannicks Trainingsboard.

Dabei klettert Jannik eigentlich erst seit 4 Jahren und hat dennoch bereits den IX. Grad erreicht (7c). "Ich habe das mal ausprobiert und wusste gleich, das ist es, das lässt mich nicht mehr los." Und deshalb zieren auch diverse Tattoos seinen Körper, die seiner Leidenschaft geschuldet sind: eine Kletterszene auf seiner Wade und ein doppelter Achterknoten auf seinem Oberarm.

Und zu später Stunde, als Stefan schließlich den Weg ins Hotel antreten muss, ließ Jannick sich die Gelegenheit nicht entgehen und freute sich noch über eine ganz persönliche Widmung in Stefans Buch "On the rocks" sowie eine auf seinem Trainingsboard: "Immer schön festhalten!", hat Stefan dort hinterlassen. Und schickte beim finalen Handschlag noch eine schöne Perspektive hinterher: "Vielleicht klappt es ja mit dem gemeinsamen Klettern, wenn ich nach meiner Expedition auf dem Rückweg wieder hier vorbeikomme!"

Wer jetzt auch Lust bekommen hat, mal einen Profi in sein Wohnzimmer einzuladen, kann sich bewerben unter facebook.com/GORETEXeu. Und der nächste Gast steht auch schon fest: Profi-Trailrunner Dani Jung kommt Ende September – vielleicht sogar zu Euch nach Hause?

Text von Andreas Erkens

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