Rotpunktbegehung der Route "Sueños de Invierno" gelungen

Alexander Huber und Fabian Buhl: Erfolg am Picu Urriellu

Das deutsche Kletterduo benötigte knapp neun Stunden, um die legendäre Linie zu "befreien".

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© Heinz Zak

Der Picu Urriellu (2518m), eher bekannt unter dem Namen "Naranjo de Bulnes", ist der bedeutendste Berg der Picos de Europa. Ein markanter Monolith aus Kalkstein mit zahlreichen Kletterrouten an allen vier Wänden.

<p>Der Picu Uriellu ist der beherrschende Berg im Herzen der Picos de Europa. Das Refugio auf Fuß seiner mächtigen Westwand erreicht man von Sotres aus in einem drei Stunden langen Aufstieg durch eine beeindruckende Almen- und Felslandschaft.</p>

Der Picu Uriellu ist der beherrschende Berg im Herzen der Picos de Europa. Das Refugio auf Fuß seiner mächtigen Westwand erreicht man von Sotres aus in einem drei Stunden langen Aufstieg durch eine beeindruckende Almen- und Felslandschaft.

© Heinz Zak

Für die Spanier ist der Picu Urriellu vergleichbar mit dem Eiger oder El Capitan: Ein mythischer Berg mit einer langen Klettertradition. Die Erstbesteigung gelang dem spanischen Politiker Pedro José Pidal in Begleitung des Hirten und Bergführers Gregorio Pérez Demaría, genannt El Cainejo am 5. August 1904.

<p>Senkrechtstarter: Fabian Buhl klettert oberhalb des Orbayu, dem berüchtigten Küstennebel Asturiens.</p>

Senkrechtstarter: Fabian Buhl klettert oberhalb des Orbayu, dem berüchtigten Küstennebel Asturiens.

© Heinz Zak

Sie stiegen dabei durch die Nordwand ohne einen Haken zu schlagen auf einer Route, die heute als "Vía Pidal-Cainejo" bezeichnet wird. 1906 folgte der Deutsche Gustav Schulze, der die Ostwand in dreo Stunden solo durchstieg.

In den 1960er-Jahren verliefen zwei Winterbegehungen tragisch: die erste Seilschaft verunglückte tödlich durch einen Ausbruch des kompletten Standplatzes, die zweite Seilschaft erfror nach elf Tagen in der Wand.

Im Winter 1983 blieben Miguel Ángel Diez und José Luis Garcia Gallego 69 Tage nonstop in der Wand (Weltrekord) und eröffneten "Sueños de Invierno" ("Winterschlaf"), die erste A4+-Route Spaniens. Seit dieser Zeit verfolgen die spanischen Medien sämtliche Besteigungen mit großem Interesse.

Thomas Huber (47) und sein 22 Jahre jüngerer Seilpartner Fabian Buhl benötigten am 23. September gerade einmal neun Stunden, um dieses legendäre Route (8a) rotpunkt zu begehen.

Vor dem spektakulären Durchstieg hatte sich das Duo allerdings fünf Tage Zeit genommen, um sich in aller Ruhe die Schlüsselstellen der äußerst dürftig abgesicherten Route anzusehen. 

1 Kommentar

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Sebastian

Ui..69 Tage in einer Wand...ganz schön krass die Jungs damals.
Da wäre mir eine Begehung in 9 Stunden auf jeden Fall lieber. ;-)

Glückwunsch an Alex und Fabian!