Der Profi-Alpinist und Everest-Besteiger im großen Interview

David Göttler: "Das Wichtigste ist gut vom Berg zu kommen"

Der gebürtige Oberbayer lebt heute zwischen Chamonix, Nordspanien und dem Himalaja. Im Gespräch verrät David Göttler, wie er mit dem Trubel an den Acht­tausendern ­umgeht, was Bergprofis erfolgreich macht und wie er seine Zukunft sieht.

David Göttler: "Das wichtigste ist wieder gut vom Berg runterzukommen"
© Birgit Gelder

David Göttler: Profi-Alpinist und Everest-Bezwinger

2022 stand David Göttler ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff auf dem Mount Everest. Auch dieses Jahr treibt es den Wahl-Chamoniarden hoch hinaus. Aktuell war David wieder in Pakistan, diesmal mit dem Franzosen Benjamin Vedrines, natürlich zum Besteigen hoher Ziele – mehr dazu im zweiten Teil am Ende dieses Interview. Den ersten Teil hat ALPIN-Redakteur Andreas Erkens vor Davids Abflug in den Himalaja geführt.

<p>Kurz vor Abflug in den Himalaja gab uns David noch schnell ein exklusives Video-Interview.</p>

Kurz vor Abflug in den Himalaja gab uns David noch schnell ein exklusives Video-Interview.

David Göttler im Interview

David, wenn du dich jetzt entscheiden müsstest: Wärst du lieber jung und un­erfahren oder alt und erfahren?

Mittlerweile ordne ich mich eher bei alt und erfahren ein. Obwohl ich mich noch relativ jung fühle, bin ich froh, hier angekommen zu sein und die Phase des jung und unbekümmert Seins überlebt zu haben. So habe ich viel gelernt und erlebt und kann dank meiner Erfahrung nun wirklich Dinge genießen. Außerdem gebe ich mein Wissen gerne an andere weiter und kann ihnen damit vielleicht helfen.

Und lieber solo oder als Seilschaft?

Da muss ich nicht lange überlegen: Seilschaft! Weil ich nie der große Sologeher war und es auch nie sein werde. Am Everest habe ich das klar genossen, alleine unterwegs zu sein – mit 600 anderen (lacht). Aber generell teile ich lieber Erlebnisse in den Bergen mit einem Team.

<p>2022 im Aufstieg am Mount Everest.</p>

2022 im Aufstieg am Mount Everest.

© The North Face

Das Wichtigste in deinem Leben ist …?

… gesund vom Berg runterzukommen.

<p>Segen von oben für die Expedition.</p>

Segen von oben für die Expedition.

© The North Face

Nenne uns bitte drei Charaktereigenschaften von dir, erkläre uns, was du an anderen Menschen besonders schätzt und was du an dir überhaupt nicht magst?

Ich würde mich selbst als ehrlich, zielstrebig und reflektiert beschreiben. Darum schätze ich an anderen vor allem Ehrlichkeit. Und an mir mag ich nicht, dass ich manchmal zu impulsiv bin.

David Göttler übers Höhenbergsteigen

Apropos Kontrolle und Erfolg: Was macht erfolgreiche Höhenbergsteiger:innen aus?

Zuallererst, dass man wieder gut vom Berg runterkommt und auch mal umdrehen kann. Gerade in der Höhe ist das unglaublich wichtig. Nicht umdrehen zu können, ist da oben das Unverzeihlichste. In anderen alpinen Sportarten kann man sich unglaublich pushen, aber nicht im Höhenbergsteigen. Denn man ist nicht sofort wieder in Sicherheit. Wenn man sich da verzettelt, hat das ganz schnell ­gravierende Folgen.

<p>Den Blick stets nach vorn gerichtet: ­David ist ein Optimist!</p>

Den Blick stets nach vorn gerichtet: ­David ist ein Optimist!

© The North Face

Unglaublich, mit welchem Risiko-Einsatz viele Junge heute unterwegs sind! Und das in Bereichen oder an Tagen, wo es absolut nicht notwendig ist. In Chamonix beobachte ich mit Staunen, welche Routen gemacht werden und welches Risiko dort gefahren wird – für einen Trainingstag! 

Das ist doch totaler Schwachsinn. So ein Risiko gehe ich bewusst mal ein, wenn ich am Everest bin, wo ich durch den Eisfall muss. Aber da habe ich keine andere Wahl. Ich bin froh, dass ich seit meiner ersten Expedition immer mit Mentoren unterwegs war wie Ralf Dujmovits oder Michi Wärthl, die mir von Anfang an gezeigt haben, dass Umdrehen dazugehört. Ich bin unendlich oft umgekehrt– was glücklicherweise immer auch die richtige Entscheidung gewesen ist.

David Göttler über Erfolge und Misserfolge

Die Misserfolge haben dich aber nicht davon abgehalten, wieder loszuziehen?

Nein, überhaupt nicht. Denn wenn wir nicht scheitern, verschieben wir auch nicht unsere Grenzen. Wer immer auf den Gipfel will, muss halt auf den Herzogstand gehen. Das funktioniert jeden Tag. Am Everest habe ich bei allen Expeditionen etwas gelernt und brauchte am Ende alle diese Puzzleteile, um im dritten Anlauf ganz hochzukommen.

Wissenswertes zum höchste Berg der Erde findet ihr in unserer Fotogalerie zum Mount Everest:

Du bist also eher defensiv unterwegs?

Ich starte erst, wenn ich absolut davon überzeugt bin, das von meinem physischen und mentalen Zustand her zu schaffen. Da muss die Ampel auf Grün stehen. Auf der anderen Seite sieht man, was gerade im Höhenbergsteigen stattfindet. Es wird einfach erwartet, dass man immer hochkommt. Genauso wird das im kommerziellen Bergsteigen verkauft, das 99% des aktuellen Bergsteigens im Himalaja ausmacht: 100% Erfolgsrate – ein Scheitern darf es dort nicht geben.

Hast du das Kapitel 8000er nach dem Everest jetzt abgeschlossen?

Auf vier Achttausender würde ich schon gerne noch gehen. Die dünne Luft und alles, was das an Herausforderungen mit sich bringt, ist für mich eben der Reiz. Das ist meine Spielform. So wie andere gerne ganz kleine Leisten halten unter den Fingern! Nach wie vor gibt es unglaublich anspruchsvolle und schöne Ziele an den Achttausendern. Auch wenn an vielen ein riesen Zirkus stattfindet.

<p>Egal, ob beim Training oder auf Expedition: Spalten-Passagen sind immer eine wackelige Ange­legenheit.</p>

Egal, ob beim Training oder auf Expedition: Spalten-Passagen sind immer eine wackelige Ange­legenheit.

© The North Face

Und du mittendrin? Stört dich das nicht?

Das muss man eben ausblenden. Aber natürlich beeinflusst es einen, wenn man Funksprüche über Gipfelerfolge hört und man selbst als Profi nicht vorwärts kommt. Oder wenn alle zum Gipfel gehen und man einfach noch eine Runde mehr Akklimatisation einbauen muss. Das ist unglaublich schwer. 

Ganz wichtig bei alldem ist Ehrlichkeit. Wir sollten alle transparenter sein, aktive Athleten ebenso wie die Medien. Der Journalismus sollte viel differenzierter draufschauen, noch mehr zu erklären versuchen, wo die Unterschiede sind. Sozusagen: Ob ich eben am Haken ziehe oder on sight unterwegs bin.

Wo es Geld durch Sponsoren gibt, gibt es Neid und Unehrlichkeiten, oder?

Klar: Wir alle müssen lernen, einzuordnen, wo etwas wie stattgefunden hat. Ich vermeide mit dem Finger auf andere zu zeigen. Und als aktiver Athlet wird mir Kritik auf Social Media immer als Neid ausgelegt. Dabei bin ich der Letzte, der anderen ihren Erfolg nicht gönnt.

Ich war immer mit viel bekannteren und erfolgreicheren Bergsteiger:innen unterwegs und hatte damit nie ein Problem: Gerlinde Kaltenbrunner, Ueli Steck, Kilian Jornet. Wenn jemand verkauft, was er nicht ist, tut es mir in der Seele weh, weil so der ganze Bergsport in Misskredit gerät.

David Göttler über Aufklärungsarbeit für junge Athlet:innen & Nachwuchsförderung

Haben sich die Vorzeichen für Junge durch Social Media & Co. also verschlechtert?

Weder verschlechtert noch verbessert. Denn es kann auch eine große Chance sein. Die Jungen müssen nicht so wie ich früher von Sponsor zu Sponsor ziehen, betteln und Klinken putzen. Aber das kann auch negative Konsequenzen haben: höhere Risikobereitschaft, den Druck, immer liefern zu müssen und den nächsten Post zu machen. Ich würde mir wünschen, dass gerade Firmen im Sponsoring-Verhältnis zukünftig noch viel mehr in Richtung Workshops und Aufklärungsarbeit für junge Athlet:innen leisten.

Du hast sicher viele gute Tipps parat, schließlich hast du früher auch den Exped­kader betreut – warum machst du das heute nicht mehr?

Der Expedkader betreibt absoluten Hoch­leistungssport. Und mir war es einfach nach zwei Kader-Durchläufen in sechs Jahren zu viel Druck. Ich stand immer mehr auf der Bremse und fand das ungerecht gegenüber den Teilnehmern.

David Göttler über neue Projekte

© David Göttler

Wie lange möchtest du bei deinem Sport noch im Rampenlicht stehen (müssen)?

Noch macht mir das unglaublich viel Spaß. Außerdem ich habe noch so viele Ziele, die ich verwirklichen möchte und die ich nicht aus meiner Portokasse finanzieren kann. Von der Leistung her kann ich sicher noch die nächsten Jahr fünf bis sechs Jahre gut mithalten. 

Danach möchte ich noch viel mehr in die Rolle als Mentor schlüpfen und/oder mich wieder beim Expedkader einbringen. Wie der Trainer der Fußball-Nationalmannschaft, der auch nicht mit den Jungs auf dem Platz steht, sondern von außen coacht.

Du startest demnächst zu einer neuen Himalaja-Expedition mit Ben Vedrines. Wie habt ihr beide "zusammengefunden"?

Genaugenommen betreiben nur sehr, sehr wenige das Höhenbergsteigen in der Form, wie ich es gerne ausübe. Benjamin ist einer, der dort als Junger nachrückt. Außerdem fliegt er gerne Gleitschirm. Das ist ein großer Traum von mir, mal von einem Achttausender mit dem Gleitschirm ins Tal zu fliegen. 

Dafür müssen aber viele Puzzleteile passen. Obendrein verstehen Benjamin und ich uns auch zwischenmenschlich sehr gut. Das wird mir immer wichtiger. Abgesehen davon schadet es natürlich nicht, dass er wie ich bei The North Face im Global Athlete Team ist. So bekommen wir die nötige Unterstützung für unsere Expedition.

Auch die Bergsteigersendung "Bergauf Bergab" im Bayerischen Rundfunk hat David nach seiner Everest-Expedition portraitiert:

Diesen ersten Teil des Interviews führte Andreas Erkens VOR David Göttlers Nanga-Parbat-Expedition. Der nun folgende Teil entstand nach der Expedition.

Update: Wie lief Davids Nanga Parbat Expedition?

Du bist gesund wieder zurück, gratuliere. Wichtigstes Ziel erreicht, oder?

Es war dieses Mal aber leider besonders hart für mich, an diesem Prinzip festzuhalten. Dieses Mal bin ich das erste Mal umgedreht, ohne Schmerzen oder echte Probleme zu haben. Das Wetter und die Verhältnisse hätten gut gepasst, keine Lawinengefahr, kein tiefer Schnee. Es gab auch keine Probleme bei meinem Kletterpartner Benjamin. Nicht er hatte einen schlechten Tag, sondern ich. Ich hatte einfach keinen Bumms in den Beinen.

Also du hattest einfach körperlich einen schlechten Tag?

Ich habe gespürt, dass meine Beine heute nicht so sind, wie ich sie gern hätte, wenn ich an einem Berg wie dem Nanga Parbat im Alpinstil (und in einer Route wie der Schell-Route) unterwegs bin. Die quert auf 7.400 Meter Höhe, von der Rupal- auf die Diamir-Seite - kurz nach dieser Stelle sind wir dann umgekehrt.

Von dort steigt man etwas ab und es folgen viele Querungen. Man muss noch relativ lang weitergehen. Ich wusste, – obwohl wir flott unterwegs waren – dass ich das alles auch wieder zurückgehen muss. Da wir alleine unterwegs waren, gab es auch keine Fixseile oder eine Spur, in der man sich hätte leichter bewegen können. Und das in einem Gelände, das zwar technisch nicht schwierig, aber so steil ist, dass man auf keinen Fall stoplern darf. 

Am Schluss waren es diese Faktoren - ich hatte nicht das Gefühl gehabt, dass es von den Beinen her passt. Selbst wenn Benji, der unglaublich stark ist, die ganze Spurarbeit gemacht hätte, hätte ich mich dort oben einfach nicht wohl gefühlt. Aus Erfahrung weiß ich, dass alles andere die Steilvorlage für ein absolutes Desaster ist. Soetwas will ich nie erleben, vor allem nicht am Schicksalsberg der Deutschen.

Du hast gesagt, du bist lieber in Seilschaft als solo unterwegs. Das ist dann jetzt der harte Part einer Seilschaft, wenn ein Partner umdrehen will oder muss. Wie habt ihr das erlebt und geklärt?

Am ersten Tag sind wir vom Basislager auf 3.600 Meter bis auf 6.200 Meter aufgestiegen - das ist normalerweise Lager Zwei auf dieser Route. Da hatten wir ein super Gefühl. Am nächsten Tag ging es bis auf 7.100 Meter, auch da haben wir uns noch gut gefühlt. Dann sollte der Gipfelversuch folgen, aber an diesem Tag habe ich schnell gemerkt, dass es bei mir relativ zäh geht und ich keine Power in den Beinen hatte. 

© Instagram/David Göttler

Ich habe es Benjamin gleich gesagt, dennoch sind wir weitergegangen. Benji hat die ganze Zeit gespurt, es war für mich also maximal einfach. Zwei stundenlang sind wir weitergelaufen und ich habe die ganze Zeit in mich hineingehört, wie weit ich mich noch pushen kann. Manchmal hat man ja Phasen, in denen es nicht läuft und dann geht es plötzlich wieder leichter. Darauf hatte ich gehofft. Gleichzeitig habe ich Benji die ganze Zeit über meinen Status quo auf dem Laufenden gehalten. Auf 7.500 Meter Höhe, nachdem wir zwei bis drei Seillängen der Querungen gemacht hatten, habe ich dann gemerkt: es geht nicht mehr. Also habe ich Benji informiert, dass ich den Stecker ziehen muss. Von dort wären es sicher nochmal 6 bis 8 Stunden bis zum Gipfel gewesen.

Für einen Flug vom Gipfel per Gleitschirm wäre es an dem Tag zu windig gewesen, also hätten wir alles zurückgehen müssen. Daher musste ich diese harte Entscheidung treffen. Es war gar nicht schön dieses Mal auf der Seite des Aufgebenden zu stehen. Ich habe das in meiner Karriere schon andersrum erlebt, dann ist es zwar auch ätzend, aber nicht so schlimm, wie aufgeben zu müssen. Man hat Schuldgefühle und das Gefühl den Partner im Stich zu lassen. Natürlich erleidet auch das Ego einen Knick. 

Aber ich wußte, wenn ich weitergehe, dann bleibe ich eventuell für immer dort oben. Ueli Steck hat immer gesagt: "Don’t epic!" Und genau das wäre passiert. Darum gab es für mich dort oben keine Alternative. 

Und wie hat Benjamin reagiert?

Er hatte natürlich gehofft, dass es doch irgendwie geht. Hat es aber sofort akzeptiert. Es tat mir so leid für ihn, aber er sagte nur: "No problem." Für ihn war es absolut keine Frage, dass wir zusammen runtergehen. Er wusste, dass sowas passieren kann und musste letztes Jahr am K2 Normalweg selbst diese Erfahrung machen. Daher hat er es total verstanden.

Das ist eben der Deal, mit einem Partner unterwegs zu sein: Einerseits profitiert man unglaublich voneinander, aber andererseits teilt man eben auch das Risiko, wenn einer einen schlechten Tag hat oder sich verletzt. Dann muss man als Team umdrehen.

Aber das machen auch nicht alle so, manche trennen sich dann am Berg, weil eben einer eine Mega-Form hat.

Ja, und das hätte ich ihm auch überhaupt nicht angekreidet. Natürlich wäre es für mein Ego noch schlimmer gewesen, aber ich hätte es auf jeden Fall verstanden. Der Gipfel zum greifen nah und nach so vielen Stunden Strapazen ... Andererseits sagt sowas natürlich schon auch viel über deine Persönlichkeit und deinen Charakter aus.

Und natürlich spielt es eine große Rolle wo und wie man unterwegs ist. Auf einem ausgetretenen Normalweg mit vielen anderen Bergsteigern oder alleine und im Alpinstil. Wenn man an so einem Berg allein unterwegs ist, ist das Risiko, dass etwas passiert sehr groß - und erhöht sich natürlich nochmal, wenn einer nicht so gut drauf ist. Das ist dann ein absolutes No-Go.

Warum genau dieses Ziel, warum der Nanga Parbat?

Eigentlich war er unser Plan B. Bis eine Woche vor Abreise haben wir noch auf unser Permit für einen superspannenden 7.000er in Pakistan gewartet. Leider ist daraus nichts geworden. 

Am Nanga Parbat war ich schon zweimal im Winter. Ich wollte unbedingt diese Kombination mit dem leichten Gleitschirmen ausprobieren. An sich ist der Nanga ein absoluter Traumberg - die Rupalwand als größte Felswand unserer Erde ist unglaublich faszinierend. Ich kannte das Gebiet schon relativ gut und wollte es auch mal im Sommer angehen. Benjamin war total begeistert von diesem Ziel als Plan B.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob der Nanga Parbat und das Fliegen dort ein Thema für dich bleibt? Und wenn ja, was du aus diesem Versuch gelernt hast?

Ich möchte unbedingt noch einmal dorthin. Ich habe jetzt so viele Puzzleteile. Es war zum Beispiel nie ganz klar, wie man ab 7.500 Meter Höhe genau geht, da es nur wenige Besteigungen von dieser Seite aus gibt. Jetzt bin ich gerade dabei, mit meiner Mental-Trainerin das Erlebte zu verarbeiten und zu reflektieren. Außerdem habe ich viel gelernt für den Flug-Part. Etwa, wie man Ausrüstung minimieren kann, um leichter zu werden, um dann wirklich die Chance zu haben, von ganz oben zu fliegen, ohne was zurücklassen zu müssen.

Wie groß schätzt du die Chance ein, wirklich vom Gipfel fliegen zu können?

Die Chance ist sicher relativ gering: vielleicht in einem oder zwei von 10 Fällen - wegen der Windbedingungen!

Wie lautet dein Fazit?

Ich habe gelernt, dass es auch an den Achttausendern noch Seiten gibt, an denen man komplett alleine unterwegs sein kann. Wo man die tollsten alpinistischen Abenteuer erleben haben, wenn man von den Normalwegen weggeht.

Es war für mich wirklich ein Highlight, dass wir komplett alleine waren auf dieser Seite des Berges. Auf 7.500 Meter standen wir und blickten erst auf der Rupalseite, dann auf der Diamirseite hinunter. Auf der Rupalseite erkennt man dieses Riesen-Basislager – man hätte meinen können, es wäre Woodstock 2.0 - und auf unserer Seite standen genau vier Zelte: zwei Schlaf-, ein Koch- und ein Essenszelt – alle von uns. Das ist schon ein Stück Bestätigung für unseren Ansatz.

Alle 14 Achttausender auf einen Blick gibt's hier:

Text von Andreas Erkens

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