Erste Anzeichen für Antisemitismus waren bereits ab 1890 erkennbar, als einzelne Sektionen die Aufnahme von jüdischen Personen verweigerten. Nach dem Ersten Weltkrieg verstärkte sich diese Entwicklung und zahlreiche Sektionen führten sogenannte Arierparagrafen ein, die den Ausschluss von jüdischen Mitgliedern legitimierten. Im Jahr 1924 schloss der Alpenverein die jüdische Sektion Donauland, die sich hauptsächlich aus den ausgeschlossenen Mitgliedern gebildet hatte, aus dem Verein aus. Der Alpenverein hatte sich damit als erster großer Sport- und Tourismusverband in Deutschland, weit vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, völkisch und antisemitisch positioniert. Seine Geschichte versteht der Deutsche Alpenverein heute als Verpflichtung, sich umso mehr für Vielfalt, Toleranz und gegenseitige Achtung einzusetzen.
(Foto: "Vor der Vorderkaiserfeldennhütte")