Wandern am Tegernsee

Durch das Mangfallgebirge: Grenzschlängeln zwischen Bayern und Tirol

Wohin einer kommt, wenn er nur geht, erlebte unser Autor Tom Dauer daheim in den Münchner Hausbergen. Eine Geschichte über Begegnungen und Abschiede und das langsame Grenzschlängeln zwischen Bayern und Tirol. Zwei "Mangfaller" auf Streifzug durch ihre Hausberge: In ihren Bildern und Texten sind die beiden auf der Suche nach dem Unbekannten im Bekannten.

Letzte Freiheit – Monika Laible und Lorenz Kugler (r.) an der Trausnitzalm.
© Tom Dauer & Moritz Attenberger

Durch das Mangfallgebirge: Grenzschlängeln zwischen Bayern und Tirol.

Plötzlich ist er da. Ein junger Mann, nach Luft schnappend. Sein Gesicht gerötet von der Anstrengung des steilen Aufstiegs. Über den linken Arm hat er eine schwere Regenjacke geworfen, als würde er irgendwo in der Stadt spazierengehen. An seinem Pullover perlt die Feuchte des Abends, vielleicht auch sein Schweiß. Die Jeans ist bis knapp unterhalb der Knie gekrempelt. Einen Rucksack trägt er nicht.

Der junge Mann lehnt sich gegen das Gipfelkreuz, berührt den kühlen Stahl mit der Stirn, streicht, liebkosend fast, mit der Rechten darüber. Am westlichen Horizont, über der Benediktenwand, brodeln dunkelgraue Gewitterwolken. Der Tegernsee, den die Abendsonne eben noch mit Glitzer betupft hat, gähnt herauf wie ein pechschwarzes Loch. Von Minute zu Minute wird es dunkler. Es donnert, und erste Regentropfen fallen.

<p>Tom Dauer & Moritz Attenberger: Zwei "Mangfaller" auf Streifzug durch ihre Hausberge: In ihren Bildern und Texten sind die beiden auf der Suche nach dem Unbekannten im Bekannten.</p>

Tom Dauer & Moritz Attenberger: Zwei "Mangfaller" auf Streifzug durch ihre Hausberge: In ihren Bildern und Texten sind die beiden auf der Suche nach dem Unbekannten im Bekannten.

© Moritz Attenberger
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Text von Tom Dauer & Moritz Attenberger

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