Online-Extra zum großen Interview in ALPIN 04/2008

Lama: "Vorbilder brauche ich nicht"

Im zarten Alter von sechs Jahren machte David Lama seinen ersten Kletterkurs. Mittlerweile ist aus dem früheren Tiroler Wunderkind ein junger Mann geworden. Der Kletterer hat im Interview mit ALPIN-Redakteur Dirk von Nayhauß zu vielen Fragen Farbe bekannt. Das ganze Interview finden Sie in ALPIN 04/08. Auf alpin.de präsentieren wir Ihnen bereits jetzt exklusiv spannende Antworten des 17-Jährigen.

Lama: "Vorbilder brauche ich nicht"
David Lama. Foto: von Nayhauß.
David Lama. Foto: von Nayhauß.

ALPIN: In Artikeln wirst Du oft als "Wunderkind" beschrieben. Gefällt Dir das?

David Lama: Ich finde es lässig, wenn die Leute mich so sehen, aber ich selbst fühle mich nicht als "Wunderkind". Ich bin ein guter Kletterer.

ALPIN: Sicher ein ungewöhnlich guter Kletterer: Du hast als 10-Jähriger eine 8a geklettert, mit 14 Deine erste 8c+, also XI-.

Lama: Es wird immer wieder hervorragende Kletterer geben, Katie Brown hat mit 15 den Rockmaster gewonnen.

ALPIN: Wie stark ist der Druck, außergewöhnliche Leistungen zu bringen?

Lama: Es gibt niemanden, der mir sagen könnte: "Du musst den Wettkampf gewinnen!" Ich klettere für mich selber.

ALPIN: Deine Sponsoren erwarten aber Siege.

Lama: Natürlich lastet ein gewisser Druck auf mir, aber ich finde den nicht so groß. Wenn ich bei einem Wettkampf schlecht abschneide, hauen mich Mammut oder Red Bull schon nicht gleich raus.

ALPIN: Die Erwartungen an Dich sind hoch. In einem Artikel stand: "Man traut ihm zu, ein neues Zeitalter des Sportkletterns zu begründen und die Grenzen des Machbaren weiter zu verschieben."

Lama: Es kommt vor, dass ich im Schlaf davon träume, etwas Neues zu erreichen. Ob das passiert, werde ich ja sehen.

ALPIN: Ist es ein Traum, den XII. Grad zu eröffnen?

Lama: Ab 9a+ wird es extrem individuell, denn jeder hat seine Stärken und Schwächen. Auf diesem Level kann man eine Tour selber gar nicht mehr richtig bewerten.

David Lama. Foto: Visual Impact/Eder.
David Lama. Foto: Visual Impact/Eder.

ALPIN: Hast Du Vorbilder?

Lama: Nein, die brauche ich nicht.

ALPIN: Vor wem hast Du denn Respekt?

Lama: Es gibt genügend hervorragende Kletterer: Hut ab vor Lynn Hill, den Huberbuam oder Stefan Glowacz. Yuji Hirayama bewundere ich. Er ist Ende 30, klettert immer noch stark, hat eine super Ausstrahlung, ist ein netter Typ.

ALPIN: Wie viel trainierst Du?

Lama: Pro Woche ungefähr sechs Einheiten à vier Stunden.

ALPIN: Das ist ein strenges Programm.

Lama: Gehört einfach dazu.

ALPIN: Klingt nicht sonderlich begeistert.

Lama: Wenn ich bei den Wettkämpfen auf einem Top-Niveau sein will, muss ich trainieren, und das kann harte Arbeit sein. Aber sonst könnte ich nie bei einem Weltcup unter den Top zehn klettern.

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