Onlinetagebuch: Nepalreise "Auf den Spuren von Sir Edmund Hillary"

"Wir sind hier noch nicht fertig"

Von 04. April bis 05. Mai ging es für die Trekkingruppe um Hauser-Besitzer Manfred Häupl von Lukla nach Namche Bazar. Höhepunkt: Ein Treffen mit Peter Hillary, Sohn von Sir Edmund, der nicht nur bergsteigerisch in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist... Unser Online-Redakteur Holger Rupprecht war mit dabei und berichtet von unterwegs.

"Wir sind hier noch nicht fertig"
<p>Im Fokus: Blick auf einen unbekannten Bergriesen auf dem Weg nach Lukla.</p>

Im Fokus: Blick auf einen unbekannten Bergriesen auf dem Weg nach Lukla.

Gerade hat Peter Hillary eine Gruppe des National Geographic Magazins vom tibetischen Lhasa über das Basecamp auf der Nordseite des Everest nach Kathmandu geführt.

Ein durchaus übliches Programm für den weit gereisten Neuseeländer, der sein Geld unter anderem mit einem eigenen Abenteuerreise-Unternehmen verdient. Zwei Mal hat der 55-Jährige den Everest bestiegen, wanderte zum Südpol, konnte die Seven Summits abhaken, und viele weitere schwere zu besteigende Berge weltweit meistern.

Nach kurzem Aufenthalt im Hotel in Kathmandu, ist er für ein paar Tage in das Khumbu-Gebiet aufgebrochen, um zu sehen, wie sich ein vom Himalayan Trust unterstütztes Aufforstungs-Projekt entwickelt. Peter ist im Vorstand des Kanadischen, des Amerikanischen und des Australischen Himalayan Trust, besucht Projekte vor Ort und versucht durch Vorträge, Ferbseh-Auftritte und Benefiz-Galas möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, Geld für die Bedürfnisse der Menschen in der Solo Khumbu-Region zu spenden.

Warum er das macht? "Ich bin den Menschen hier seit Kindesbeinen an verbunden. Mit 11 war ich das erste Mal im Basecamp des Everest und habe die unglaubliche Herzlichkeit der Menschen lieben gelernt", sagt der sympathische, groß gewachsene Mann mit den markanten Gesichtszügen, der im Gegensatz zu seinem Vater nicht von jedem auf der Straße erkannt wird und so recht entspannt mit uns in einer kleinen Lodge in Jorsale plaudern kann. "Es war einfach von Anfang an klar, dass ich meinem Dad helfe, diese Menschen hier zu unterstützen."

Der Himalayan Trust

Der Himalayan Trust unterstützt 63 von 250 Schulen in der Solo Khumbu-Region. Fast jedes Kind geht inzwischen zur Schule. Die medizinische Grundversorgung ist durch die vom Trust erbauten Krankenhäuser in Paphlu und Kunde gewährleistet.

Brücken und der Flughafen von Lukla wurden errichtet, um die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.

Großes Elend sieht man an der Hauptstrecke Richtung Everest nicht mehr. Ist der Himalayan Trust mit seinem Engagement hier bald am Ende?"Nein, wir sind noch lange nicht fertig", sagt Peter Hillary energisch.

"Wir wollen die Ausbildung im Khumbu-Gebiet weiter verbessern, indem wir die Lehrer weiterbilden und den Kindern beibringen, mit neuen Technologien umzugehen. Welche Chance, welche Wahlfreiheit hat man in der modernen Welt, wenn man nicht mit Computern und dem Internet umzugehen weiß?"

Zudem, meint Hillary weiter, wartet im Süden, in den tiefer gelegenen Solo-Gebieten Richtung Katmandu-Tal noch eine Menge Arbeit. Dort mangelt es vielerorts auch noch an den basalen Dingen, viele sind Analphabeten, die Kindersterblichkeit ist hoch. "Hier werden wir uns in den nächsten Jahren verstärkt engagieren."

Über den Milchfluss

<p>Kein Entkommen: Selbst in den letzten Winkeln der Erde findet sich noch ein Starbuck`s.</p>

Kein Entkommen: Selbst in den letzten Winkeln der Erde findet sich noch ein Starbuck`s.

Noch eine ganze Zeit hätten wir mit dem sympathischen Neuseeländer plaudern können. Doch Peter Hillary muss heute noch nach Lukla und auf uns wartet der anstrengende Aufstieg nach Namche Bazar.

700 Höhenmeter geht es hinauf in die auf 3.450 Metern gelegene "Hauptstadt" des Sherpa-Landes. Mehrmals überqueren wir den Dudh Kosi, den Milchfluss, in luftiger Höhe auf langen Drahtseilbrücken.

Die kleine Stadt ist wie ein Amphitheater in einen hufeisenförmigen Berg-Kessel hineingebaut und hat sich über die Jahre hinweg an die Bedürfnisse von Trekkern und Bergsteigern angepasst.

Neben Ausrüstungsgegenständen bieten die kleinen Läden alles, was das Trekker-Herz begehrt: Landkarten, Klopapier, Rasierschaum, Sonnecreme, Taschenmesser, Müsliriegel usw.

"Beware of: Altitude Kills - Go slowly. Avoid Altitude Sickness". So steht es auf einem großen Hinweisschild, das am Eingang zu Namche Bazar vor den Folgen eines zu schnellen Aufstiegs warnt. Wir bleiben einen ganzen Tag und zwei Nächte, um uns zu akklimatisieren. Dann geht es weiter in noch höher gelegene Regionen wo schließlich, als bergsteigerischer Höhepunkt, der Taboche-Vorgipfel auf uns wartet (5.305 Meter).

Text und Bilder: Holger Rupprecht

Alle Artikel des Onlinetagebuchs "Auf den Spuren von Sir Edmund Hillary":

Seit 1990 unterstützt Hauser aktiv die Sir Edmund Hillary Stiftung Deutschland durch großzügige Spenden für Infrastruktur-Projekte in Nepal. www.sir-edmund-hillary-stiftung-deutschland-ev.de

Der Nepalhilfe Beilngries kann auf 15 Jahre soziales Engagement im Königreich Nepal zurückblicken. Sie unterstützt Projekte, die Hilfe zur Selbsthilfe geben sollen: www.nepalhilfe.org