In Heilbronn stehen zahlreiche Diskussionen und Entscheidungen an. Ein wichtiger Beschluss betrifft die Novellierung des "Grundsatzprogramms zur umwelt- und sozialverträglichen Entwicklung und zum Schutz des Alpenraums". Das Papier ist die Basis für die Naturschutzarbeit des DAV.
Der vorliegende Entwurf ist das Ergebnis eines intensiven zweijährigen Arbeits- und Abstimmungsprozesses. Er beinhaltet Positionen zu Themen, die im alten Programm aus dem Jahre 1994 nicht enthalten sind – unter anderem zur Klimaentwicklung, zu neuen Bergsportdisziplinen wie Schneeschuhgehen oder Skitourenwettkämpfen und zum Thema Energiegewinnung in den Alpen.
Bei einem weiteren wichtigen Beschluss geht es um die Finanzierung der Hütten und Wege. Den Delegierten liegt ein Entwurf für neue Richtlinien zur finanziellen Förderung von Baumaßnahmen vor, der für die Sektionen eine größere Planungssicherheit bieten soll.
Welche Schwerpunkte setzt der DAV in den kommenden vier Jahren?
Mit der Mehrjahresplanung 2012 bis 2015 liegt den Delegierten ein Grundsatzpapier vor, das folgende Grundzüge für die Arbeit des Deutschen Alpenvereins festlegt:
- Deutliche Anhebung der jährlichen Zuschüsse für Hütten und Wege – von bislang 4 Mio. Euro auf dann 6,2 Mio. Euro jährlich. Dabei handelt es sich um Mittel, die Sektionen für anstehende Baumaßnahmen in Form von Beihilfen oder Darlehen vom Hauptverein bekommen können.
- Mehr Service für die 353 Sektionen des DAV; darunter fallen der Ausbau des Versicherungsschutzes für Einzelmitglieder, die Unterstützung bei der Verwaltung der Mitgliederdaten oder ein deutlicher Ausbau des DAV-eigenen Intranets.
- Verstärkte Investitionen in die Sicherheit beim Bergsport; weiterer Ausbau der Ausbildung und Bereitstellung eines umfassenden Toureninformationssystems im Internet für alle Bergsportler.
- Stärkung der Jugendarbeit durch mehr Unterstützung für die Sektionen bei der Gewinnung und Bindung von Jugendleitern und weiteren Ehrenamtlichen.
- Start einer großen Klimastrategie im Bereich „Natur und Umwelt“, um der Verantwortung des DAV als Naturschutzverband gerecht zu werden.
Erhöhung des Verbandsbeitrages
Voraussetzung für die Realisierung der ehrgeizigen Ziele ist die Erhöhung des sogenannten „Verbandsbeitrages“. Darunter versteht man den Anteil, den die Sektionen zur Finanzierung der gemeinsamen solidarischen Aufgaben an den Hauptverein abführen. Bislang liegt er bei 25,54 Euro und soll 13 Jahre nach der letzten Erhöhung angehoben werden – auf 30,00 Euro pro Mitglied, pro Jahr.
Wahl des Vizepräsidenten
Neben vielen weiteren Entscheidungen steht auf der Tagesordnung eine Präsidiumswahl: Nach dem Rücktritt von Tamara Schlemmer muss die Position eines Vizepräsidenten oder einer Vizepräsidentin nachbesetzt werden. Als Kandidat steht Dr. Guido Köstermeyer (Sektion Erlangen) zur Wahl, der dieses Amt seit März bereits kommissarisch innehatte.
(im Wortlaut)
- DAV legt Bergunfallstatistik 2010 vor
- DAV-Vizepräsidentin tritt zurück: Tamara Schlemmer gibt ihr Amt auf
- DAV zu Olympia: "So umweltverträglich wie möglich"
- DAV schlägt Alarm gegen weitere Zugspitzerschließung
- Kontroverse um Pisten-Skitourengeher hält an
- Kontroverse zwischen DAV und Seilbahnbetreibern
- Skitouren auf Pisten: DAV lehnt Sperrungen ab
- DAV ist gegen Flying Fox, Hängebrücke & Co
- DAV: Zwischen Toyota und Olympia
- Josef Klenner ist neuer Präsident des DAV
- DAV kritisiert Rückzug des Deutschen Naturschutzrings