Expeditionen nach British Guyana

Stefan Glowacz: Aufbruch in die "Verlorene Welt"

Am 8. November brechen Stefan Glowacz und Holger Heuber ein zweites Mal in das Dreiländereck von Brasilien, Venezuela und British Guyana auf, um ihre Erstbegehung an der beeindruckenden La Proa des Roraima Tepuis zu vollenden. Sie werden dabei auf ihren langjährigen Freund und Kletterpartner Kurt Albert verzichten müssen, der Anfang Oktober in der Fränkischen Schweiz in den Tod gestürzt war.

Stefan Glowacz: Aufbruch in die "Verlorene Welt"

Im Frühjahr dieses Jahres versuchte Stefan Glowacz zusammen mit Holger Heuber und Kurt Albert die Tour zum ersten Mal. Ganz ihrem Expeditionsstil „by fair means“ entsprechend, schlugen sie sich mit Hilfe von einheimischen Indianern tagelang durch den Busch von British Guyana, bis an den Wandfuß des Roraima Tepuis im benachbarten Venezuela.Seine Nordwand wollten sie durchsteigen.

Die über 600 Meter hohe, stark überhängende Kante ragt wie ein überdimensionaler Schiffsbug hervor. Mit einem Hubschrauber wäre es ein Leichtes, sich am Fuße der Wand absetzen zu lassen. Dies lehnt Stefan Glowacz jedoch kategorisch ab. Sich mit künstlichen Hilfsmitteln an einen entlegenen Ausgangsort bringen zu lassen, entspricht nicht seiner Vorstellung vom Expeditionsbergsteigen.

In Gedenken an Kurt Albert

So war bereits der Anmarsch ein Abenteuer für sich. Eine passagenweise senkrechte, über 800 Meter hohe Dschungelbarriere warf das Team in ihrem Zeitplan weit zurück, der unglaublich intensive Regen tat sein Übriges. Riesige Wasserfälle stürzten über die Wand und machten das Klettern für Tage unmöglich.Seine Nordwand wollten sie durchsteigen.

Bis zur Wandmitte, anspruchsvollstes Gelände im oberen neunten Schwierigkeitsgrad – kämpften sich Stefan Glowacz und sein Team. Dann mussten sie resigniert den Rückzug antreten. Die letzten Reste der Trockennahrung waren aufgebraucht, der mühevolle Anmarsch forderte seinen Tribut.Seine Nordwand wollten sie durchsteigen.

Jetzt wollen Stefan Glowacz und Holger Heuber das Projekt Roraima auch im Sinne von Kurt Albert vollenden. Sie wissen, dass die größten klettertechnischen Schwierigkeiten noch vor ihnen liegen und rechnen mit dem zehnten Grad. Ein Kamerateam wird sie begleiten und ihren Aufstieg für einen Kinofilm dokumentieren. Er soll im Herbst 2011 in die Kinos kommen.

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