Tödliche Unfälle beim Bergsteigen und Klettern

Tirol: Sieben tote Bergsteiger in acht Tagen

Insgesamt sieben tote Bergsteiger:innen gab es letzte Woche in Tirol. Auch vier Deutsche befinden sich unter den Opfern. Aktuell stürzte eine 62-jährige Frau beim Klettern im Lechtal ab und starb.

Bergrettung per Helikopter (Symbolbild)
© IMAGO / Michael Kristen

62-jährige Kletterin prallt gegen Felswand und stirbt

Am Morgen des 14.07.2023 Uhr stieg eine Dreierseilschaft im Gemeindegebiet von Nesselwängle in die Gimpel Nord-Ost-Wand ein. In der zweiten Seillänge der Route des Schwierigkeitsgrades 6 stürzte eine im Vorstieg befindliche 62-jährige Kletterin zum ersten Mal. Sie wurde durch ihre 61-jährige Kletterpartnerin gesichert. 

Nach Polizeiangaben hatte die Kletterin den Routenverlauf nicht mehr im Kopf und fand keinen Bohrhaken mehr. So entschloss sie sich, selbst einen Weg nach oben zum nächsten Standplatz zu suchen. Dies teilte sie auch ihren beiden Begleitern mit. Bei einem weiteren Sturz fiel sie erneut in das Seil, prallte jedoch gegen die Felswand. 

Dadurch erlitt sie tödliche Verletzungen. Die Kletterin wurde durch den Polizeihubschrauber "Libelle" geborgen und in Tal gebracht.

Ein weiterer Wanderer verstarb am Dienstag in den Lechtaler Alpen, nachdem er nach 150 Meter weit über eine Schotterpiste in Richtung Tal gerutscht war. Der 67-Jährige konnte nur noch tot geborgen werden.

<p>Der Ödenwinkel oberhalb der Rudolfshütte</p>

Der Ödenwinkel oberhalb der Rudolfshütte

© Imago images

Großglockner: Zwei Alpinisten am Kastengrat tödlich verunglückt

Am frühen Sonntagmorgen des 9. Juli 2023 starteten zwei erfahrene Bergsteiger von der Rudolfshütte in die Hochtour Kastengrat/Hohe Schneid. Ziel der anspruchsvollen Unternehmung war der 3.798 Meter hohe Großglockner. Nachdem es am Abend kein Lebenszeichen der beiden Männer gab, wählten Angehörige den Notruf. Am 10. Juli wurden beide Männer tot aufgefunden. Die mit einem Seil verbundenen Männer waren nach Ermittlungen der Polizei mehr als hundert Meter die beinahe senkrechte Felswand hinuntergestürzt. Dabei zogen sie sich tödliche Verletzungen zu.

Zahmer Kaiser: 150-Meter-Sturz in den Tod

Am 09. Juli 2023 war nach Ermittlungen der Polizei ein 62-jährige Mann aus Deutschland auf einer Wanderung von der Pyramidenspitze am Gratverlauf in Richtung "Kesselschneid" unterwegs. Bei der weiterführenden Gratüberschreitung zum "Roßkaiser" stürzte der 62-Jährige aus bisher unbekannter Ursache ca. 150 Meter durch wegloses, felsdurchsetztes Gelände ab und zog sich dabei tödliche Verletzungen zu.

Aufgrund der Dunkelheit sowie der Beschaffenheit und Gefährlichkeit des Geländes wurde der Sucheinsatz im alpinen Gelände erst in den Morgenstunden des 10. Juli 2023 gestartet. Mitglieder der Alpinen Einsatzgruppen Kufstein und Kitzbühel suchten von der Pyramidenspitze aus sämtliche Wege und Rinnen ab, während der Polizeihubschrauber einen Suchflug durchführte. Gegen 13:20 Uhr konnte die Besatzung des Polizeihubschraubers im bis zu 40 Grad steilen Gelände eine leblose Person lokalisieren. Der Leichnam wurde mittels Tau geborgen und konnte schließlich als der 62-Jährige Deutsche identifiziert werden.

<p>Der Große Möseler</p>

Der Große Möseler

© IMAGO / imagebroker

Bergsteiger verunglückt tödlich am Kleinen Möseler

Beim Abstieg vom Kleinen Möseler kam es bereits am Freitag, den 07.07.2023, zu einem tödlichen Bergunfall: Ein 32-Jähriger stürzte nach Angaben der Polizei um 14:40 Uhr vom Ostgrat 120 Meter tief ab. Nach dem Sturz durch steiles und felsdurchsetztes Gelände blieb der Bergsteiger auf dem Waxeggkees-Gletscher liegen.

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