Unfallursache noch unklar

Großglockner: Zwei Alpinisten am Kastengrat tödlich verunglückt

Am frühen Sonntagmorgen des 9. Juli 2023 starteten zwei erfahrene Bergsteiger von der Rudolfshütte in die Hochtour Kastengrat/Hohe Schneid. Ziel der anspruchsvollen Unternehmung war der 3.798 Meter hohe Großglockner. Nachdem es am Abend kein Lebenszeichen der beiden Männer gab, wählten Angehörige den Notruf. Am 10. Juli wurden beide Männer tot aufgefunden.

Der Ödenwinkel am Ende des Stubachtals: Über den Grat zieht die Tour in Richtung Großglockner.
© IMAGO / Panthermedia

Tödlicher Bergunfall am Kastengrat

Gegen 20 Uhr hatten die Angehörigen die Behörden die Bergrettung verständigt, nachdem es kein Lebenszeichen der 33 und 43 Jahre alten Männer gegeben hatte. Polizeihubschrauber und Alpinpolizisten suchten laut Pressemitteilung bereits in den Abendstunden nach den Vermissten, jedoch ohne Erfolg.

Am 10. Juli wurde die Suche fortgesetzt. Gegen sieben Uhr morgens ortete die Besatzung des im Einsatz stehenden Helikopters zwei Bergsteiger unterhalb der Ödenwinkelwand auf dem Vorderen Kastenkees. Die mit einem Seil verbundenen Männer waren nach Ermittlungen der Polizei mehr als hundert Meter die beinahe senkrechte Felswand hinuntergestürzt. Dabei zogen sie sich tödliche Verletzungen zu.

Der Unfallhergang ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen. Am Einsatz beteiligt waren Polizisten aus Salzburg und Tirol sowie die Feuerwehr Prägraten.

Über den Kastengrat auf den Großglockner

Der Kastengrat auf den Großglockner ist eine der längsten 3000er-Gratüberschreitungen Österreichs. Der Einstieg ist am Gipfel des Mittleren Kasten, dessen mehr als 200 m hohe Südwand für einige ebenso anspruchsvolle wie abgelegene Kletterrouten bekannt ist, z. B. "Alles im Kasten" (9, 8 obl./5 SL) von Simon Gietl und Vitto Messini.

Der Kastengrat weist je nach Führer Kletterstellen bis III+ auf, ist allerdings deutlich alpiner als der beliebte Stüdlgrat. Auch die Wegfindung ist durch mögliche Verhauer und wenige Haken erschwert. 

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