Die Tourenbedingungen vom 15. bis 17. Dezember

Teilweise erhebliche Lawinengefahr am Wochenende

Lawinenlage, Bergwetter und Schneesituation im deutschen Alpenraum.

Teilweise erhebliche Lawinengefahr am Wochenende
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Bergwetter

Ostalpen: 

Am Freitag klingt der Niederschlag verbreitet vormittags ab, es lockert auf und stellt sich von Westen ausgehend sonniges Wetter mit guten Sichten ein. Nur von den Julischen Alpen ostwärts ist bis in den Nachmittag hinein mit schwachen Schneefällen oberhalb von 1100-1600 m zu rechnen, die sich dann gegen Abend und nachts wieder intensivieren und weiter in Richtung Westen und Norden ausbreiten. Die Schneefallgrenze sinkt bis zum Samstag in tiefe Lagen. Die Temperatur in 2000 m beträgt -6 Grad, der Wind in hochalpinen freien Lagen weht stark-steif aus W bis SW.

Am Samstag Winddrehung auf NW bis N; kalte, feuchte Luftmassen stauen sich im Norden, im Süden föhnbedingt sonnig und trocken-auch das Tief samt Niederschlag im Südosten zieht ab. Neuschneezuwachs entlang der Alpennordseite 10 bis max.30 cm im äußersten Westen. Auch am Sonntag kalt und Schneefall alpennordseitig, alpensüdseitig trocken und viel Sonnenschein.

Westalpen:

Am Freitag klingen Schnee-/Regenschauer vormittags ab, danach lockert es überall rasch auf und es stellt sich sonniges, gutsichtiges Wetter ein. Am längsten halten sich schwache Schneeschauer und dichtere Wolken im Südwesten und Nordwesten. Gegen Abend und nachts dichte Wolken und etwas Niederschlag aus Nordwest zwischen Dauphinè und Glarner Alpen. Die Schneefallgrenze sinkt von 800 m bis zum Samstag in tiefe Lagen. Die Temperatur in 3000 m beträgt -14 Grad, der Wind in hochalpinen freien Lagen weht mäßig-stark aus W.

Am Samstag Winddrehung auf NW; kalte, feuchte Luftmassen stauen sich im Norden und Westen-Neuschneezuwachs bis in tiefe Lagen um die 20 cm. Entlang des italienischen Alpenbogens sowie ganz im Süden der ital. und frz. Alpen föhnbedingt viel Sonne und trocken. Auch am Sonntag kalt, zuerst im Norden wechselhaft mit nur mehr unergiebigen Schneeschauern, dann zunehmend trocken und sonnig. Im Süden generell trocken und sonnig.

Quelle: ZAMG-Innsbruck; 15.12.2017

Schneesituation

Seit Donnerstag erhielt der bayerische Alpenraum in seiner westlichen Hälfte einen Neusschneezuwachs von 20 bis 40cm, im Osten fiel kaum Schnee. Kräftiger, böiger Südwestwind führte in höheren Lagen zu umfangreichen, neuen Schneeverfrachtungen. Der Triebschnee überdeckt pulvrigen, lockeren Schnee, aber auch dünne Oberflächenreifschichten und ist an Schichtgrenzen störanfällig. Grate und Rücken sind oft abgeblasen, in Rinnen und Mulden liegt der Triebschnee meterhoch. 

Auch unterhalb 1600m sind an Geländeknicken und in Waldschneisen kleinflächig störanfällige Triebschneeansammlungen zu beachten. Ansonsten ist die Altschneedecke allgemein gut gesetzt und kompakt. Am Boden ist die Schneedecke oft bis in mittlere Lagen feucht, was das Gleiten der Schneedecke fördert.

Quelle: Lawinenwarndienst Bayern, 15.12.2017, 07:30 Uhr

Lawinenlage: Bayerische Alpen

Es besteht in den Allgäuer Alpen eine erhebliche Lawinengefahr, im übrigen bayerischen Alpenraum ist die Lawinengefahr oberhalb 1600m als erheblich, darunter als mäßig anzusprechen.Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Ost bis Südost sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden, aber auch hinter kammfernen Geländeknicken und in Waldschneisen. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.

Vor allem im Allgäu können aus felsdurchsetztem, neuschneebeladenem Steilgelände verstärkt durch die erwartete Sonneneinstrahlung auch größere Lockerschnee- und Schneebrettlawinen abgehen. Daneben ist in tiefen und mittleren Lagen wegen des noch warmen Bodens vorwiegend an steilen Grashängen sowie aus lückigen Bergwäldern mit einzelnen, meist kleineren Gleitschneelawinen zu rechnen.

Quelle: Lawinenwarndienst Bayern, 15.12.2017, 07:30 Uhr

Tendenz

Heute setzt sich Zwischenhocheinfluß durch, der Wind läßt nach. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000m bei -4 Grad. Das wechselhafte, niederschlagsreiche Wetter setzt sich die nächsten Tage fort. Unternehmungen abseits gesicherter Pisten verlangen zur Zeit Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen.

ALPIN-Tourentipp

Wer an diesem Wochenende aufgrund der etwas heiklen Lawinensituation auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich für eine Pistenskitour entscheiden. Wo was in Bayern möglich ist, verrät Euch unser großer Überblick auf alpin.de/touren