Keine internationalen Expeditionen bis zum 10. Mai?

Everest auch von Nepal aus gesperrt?

Die offizielle Version, warum von der tibetischen Seite keine internationale Expeditionen zum Mount Everest mehr durchgeführt werden dürfen, klingt harmlos. Der große Andrang sei Schuld an der Sperrung des Berges, lassen offizielle chinesische Stellen verlautbaren.

Everest auch von Nepal aus gesperrt?
Lesen Sie das Schreiben der China Tibet Mountaineering Associationund klicken Sie für eine Großansicht.
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In einem offiziellen Schreiben (siehe Bild) des tibetischen Bergsteiger-Verbandes, der von Peking aus kontrolliert wird, heißt es lapidar: "Starke Kletteraktivitäten, überfüllte Aufstiegsrouten und wachsende Umweltprobleme" würden die Sicherheit gefährden. Expeditionen müssen deshalb auf die Zeit nach dem 10. Mai verschoben werden. Damit scheint zumindest die Saison von der tibetischen Seite faktisch beendet.

Es liegt auf der Hand, dass es China keinesfalls um den Umweltschutz oder die Sicherheit der Bergsteiger geht. Vielmehr möchte man die Gefahr bannen, den olympischen Fackellauf auf den höchsten Berg der Welt durch "lästige" Tibet-Aktivisten gestört zu sehen. Bereits das Training für den Fackellauf 2007 wurde mit militärischen Absperrmaßnahmen, privilegiertem Zugang und bewachten Posten am Basislager durchgeführt. Der Tibet-Konflikt im Forum von alpin.de. Schreiben auch Sie Ihre Meinung! Hässliche Bilder, wie sie derzeit auf den Straßen Lhasas zu sehen sind, wollen die Machthaber in Peking unbedingt vemeiden. Vielmehr soll China als freundliche, aufstrebende Wirtschaftsmacht präsentiert werden.

Bild: dpa.
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Sollten die Olympischen Spiele wegen des Tibet-Konfliktes boykottiert werden?

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Die regionale Supermacht versucht derzeit auch, die nepalesiche Regierung auf Kurs zu bringen. Es gibt Anzeichen, dass auch von der Südseite des Everests in der Zeit des Fackellaufes vom 01. bis 10. Mai keine Besteigungen genehmigt werden. So sagte der nepalesische Tourismus-Minister vor wenigen Tagen gegenüber der Nachrichtenagenur Reuters: "Climbers will be banned from going beyond Everest's base camp until 10 May."

Geschlossene Gesellschaft am Everest: Müssen alle draußen bleiben, wenn die Fackel kommt?. Foto: dpa.
Geschlossene Gesellschaft am Everest: Müssen alle draußen bleiben, wenn die Fackel kommt?. Foto: dpa.

Gerüchten zu Folge könnten sogar Trekking-Touren zu Gorak Shep am Rande des Khumbu-Gletschers verboten werden.

Doch es gibt auch anderslautende Meldungen. Auf www.nepalnews.com heißt es: "No ban on Everest climbing (...). Refuting earlier reports, the government has said no ban on climbing the Mt Everest has been imposed as requested by the Chinese government.

In a statement on Tuesday, Ministry of Culture, Tourism and Civil Aviation (MoCTCA) dismissed media reports that it had suspended the mountaineering expedition to Mt. Everest on the request of Chinese government."

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