K2 schüttelt 2009 alle ab - Mannstiefer Schnee versperrte den Weg zum Gipfel

Skyrunner Stangl bricht K2-Besteigung auf 8.300 Meter ab

Wie es aussieht, "packt" es in diesem Jahr kein Bergsteiger auf den K2. Mit geballter Kraft versuchte am Dienstag eine Gruppe von Bergsteigern vergeblich, den Gipfel des zweithöchsten Berges dieser Erde zu erreichen. Unter ihnen neben Gerlinde Kaltenbrunner auch der Österreicher Christian Stangl, in der Szene als "Skyrunner" bekannt. Auch er musste aufgeben wie uns Stangls Pressesrprecher per Eilmeldung mitteilte.

Skyrunner Stangl bricht K2-Besteigung auf 8.300 Meter ab
besteigungsversuch abgebrochen: Christian Stangl vor dem K2.
besteigungsversuch abgebrochen: Christian Stangl vor dem K2.

Lesen Sie die Pressemeldung von Ernst Wilde im Original:

Diese Jahr wird's keinen K2-Gipfelerfolg geben. Auch der Versuch einer kleinen Gruppe von acht Bergsteigern blieb auf 8.300 Meter buchstäblich im Schnee stecken. Darunter auch der österreichische Skyrunner Christian Stangl: "Wir kamen durch den bottleneck relativ gut durch. Verloren dabei viel Zeit, da wir Seile verfixen mussten. Um die gefährliche Stelle so sicher wie möglich zu machen für den Abstieg. Aus dem bottleneck heraus, versanken wir im Schnee. Ein Weiterkommen war unmöglich", so Stangl in einer ersten Reaktion kurz nach Abbruch zu seinem Pressesprecher Ernst Wilde via SAT-phone um 12.00 Uhr MEZ. Am bottleneck brach letztes Jahr eine Eislawine herunter und kostete in Folge elf Bergsteigern das Leben.

Stangl unternahm mit sieben Bergsteigern - darunter Gerlinde Kaltenbrunner - den "Push" zum Gipfel um 5.00 Uhr Ortszeit vom Lager 4 aus auf 7.900 Metern. Vorher ging der Steirer klassisch alpin in zwei Tagen bis zum "Treffpunkt". Dort - so hatten die Alpinsten in einer Basislager-Konferenz vereinbart - kamen die verschiedenen Bergsteigergruppen über die zwei K2-Routen - Cesen und Abbruzzi - zusammen und nahmen den Gipfelsturm gemeinsam in Angriff.

Seinen ursprünglichen Plan einen Skyrun auf den zweithöchsten Berg der Erde zu machen, hatte Stangl bereits Ende vergangener Woche aufgegeben: "Dieses Jahr war das nicht möglich. Das Wetter ist zu instabil. Das 24-Stunden-Fenster, das ich für einen Skyrun brauche tat sich einfach nicht auf. Und ohne Spur nach oben, die mir vorausgehende Bergsteiger gelegt haben, geht das sowieso nicht", so Stangl abschließend. Stangl will heute noch auf 5.900 Meter absteigen und dort im Zelt übernachten.

Über weitere Pläne wollte Stangl nichts sagen. Er sehne sich jetzt nach einem Erdbeer-Joghurt, einer Dusche und einem kühlen Bier; nach all den Strapazen und nervtötendem Warten, das dem Versuch vorausging, so Stangl zu seiner unmittelbaren Zukunft.

Quelle: Presse-Info Christian Stangl

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