In 22 Stunden hin und zurück

Der Everest als Tagestour

Vor ein paar Jahren entdeckte Christian Stangl sein spezielles Talent und startete in der Disziplin "Skyrunning" (Solo-Berglauf mit minimalster Ausrüstung auf der schnellsten Route im Laufstil vom Basislager auf die höchsten Gipfel) voll durch. Der Weg zum Gipfel führt den Ausnahmesportler zumeist durch ewiges Eis, über Geröllhänge und tiefe Spalten. Gefährlicher Steinschlag und 40-Grad-Steigungen sind dabei keine Seltenheit. Und das in Laufhose und leichten Bergschuhen.

Der Everest als Tagestour
In 16 Stunden auf den Everest: Skyrunner Christian Stangl. Foto: www.skyrunning.at
In 16 Stunden auf den Everest: Skyrunner Christian Stangl. Foto: www.skyrunning.at

Einen Berg hinauf zu joggen reicht Stangl schon lange nicht mehr. Um seinen drahtigen Körper in Form zu bringen bindet er sich einen 40-Kilo-Traktorreifen um und schindet sich die Hänge hinauf. Zur Erhöhung der Ausdauer fährt er schon mal mit dem Fahrrad in 21 Tagen nach Gibraltar. Oder er umrundet, nur so zum Spaß, in 16 Stunden am Stück seine Heimat, den Nationalpark Gesäuse. 69 Kilometer, 11.600 Höhenmeter und Kletterpassagen in Turnschuhen inklusive.

Zu den Highlights Christian Stangls Skyrunning-Projekten zählten bislang eine Andentour 2003, als er in Spitzenzeiten nicht weniger als neun Sechstausender in 18 Tagen bestieg und eine Besteigung des Kilimandscharos (5895m), bei der er im Jahr 2004 nur 5 Stunden 36 Minuten und 38 Sekunden brauchte um eine Strecke von ca.45 Kilometern mit 4445 Höhenmetern zurückzulegen. Erfolge an 800ern gelangen dem Steirer bislang an der Südwand des Shisha Pangma (8013m), am Cho Oyu (8201m) und am Dhaulagiri (8167m)

Das "Beweisfoto": Christian Stangl am höchsten Punkt der Welt. Foto: www.skyrunning.at
Das "Beweisfoto": Christian Stangl am höchsten Punkt der Welt. Foto: www.skyrunning.at

Nun gelang dem 37-Jährigen am 25. Mai ein beeindruckender Erfolg am Mount Everest (8850m). Vom Basislager auf der chinesischen Seite (6400m) "rannte" er in genau 16 Stunden und 42 Minuten auf den höchsten Punkt der Welt. Für den Rückweg benötigte er gerade mal sechs Stunden. Bei der Rückehr ins Basislager, haben, so Christian Stangl auf www.bergnews.com "der Koch und der Küchenboy laut gelacht. Ich war ja nur einen Tag weg und habe ihnen gesagt, dass ich inzwischen auf dem Gipfel war." Als der Steirer jedoch die "Beweisfotos" vom Gipfel des Everests präsentierte, schlug die Heiterkeit in ungläubiges Erstaunen um.

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