"Ramadhan" in Pakistan

Riegler-Brüder glückt Erstbegehung des "Kako Peak"

Ihren anfängliche Plan, den 5960m hohen "Darwo Chhok" zu besteigen, mussten Florian und Martin Riegler aufgrund der schlechten Wetterbedingungen zwar aufgeben, doch das Brüderpaar aus Südtirol hatte schnell adäquaten Ersatz gefunden. Anfang August sicherten sich die beiden Extremkletterer mit ihrer Route "Ramadhan" die Erstbesteigung des "Kako Peak" (4900m).

Riegler-Brüder glückt Erstbegehung des "Kako Peak"
Foto: Monika Mehlmauer
Foto: Monika Mehlmauer

"Unser Ziel war es, einen noch unbestiegenen Berg fernab von Menschenmassen zu erklimmen. Wir wollten das Klettern wie wir es in den Dolomiten praktizieren, auf höhere und vor allem abgelegenere Wände übertragen", so Martin Riegler. Der ursprüngliche Plan der südtiroler Brüder, ein altes Projekt von 2008 am "Darwo Chhok" (5960m) zu beenden, scheiterte aber an den widrigen Wetterbedingungen und massiven Steinschlag.

Die Heimreise anzutreten kam für die "Rieglerbrothers" nicht in Frage; so wurde ein Ersatzziel in nähe des "Darwo Chhok" gesucht - und mit dem "Kako Peak" auch gefunden. Der nach Kenntnisstand der beiden Extremkletterer bis dahin noch unbestiegene Berg kratzt zwar "nur" knapp an der 5000er - Marke - ganze 100 Meter fehlen -, hat allerdings äußerst anspruchsvolle Kletterpassagen zu bieten.

Insgesamt vier Tage verbrachten die Brüder in der Wand, ehe sie am 01. August den Gipfel erreichen konnten. Hinter den Rieglers lagen 1.100 Klettermeter mit Schwierigkeiten bis 9- / A2. "Wir entschieden uns, die erschlossene Route aufgrund der spärlichen mitgenommenen Nahrung und der Tatsache, dass in Pakistan der Fastenmonat anbrach, 'Ramadhan' zu nennen", erklärt Florian.

Foto: Monika Mehlmauer
Foto: Monika Mehlmauer

Mit ihrem Erfolg am "großen Bruder", so die deutsche Übersetzung von "Kako Peak", war die Enttäuschung am "Darwo Chhok" schnell vergessen. Was nicht zuletzt auch der Gasfreundschaft der Pakistani lag, die Florian und Martin Riegler während ihrer Expedition erfahren durften:

"Die Menschen drüben waren sehr nett zu uns, wir hatten überhaupt keine Probleme, es war alles ruhig und die Leute in den Dörfern sehr gastfreundlich, obwohl sie so arm sind. Wir waren auch in einem kleinen Dorf Namens Bar Nagar, wo wir eine Schule mit rund 150 Kindern mit Schulmaterialien und Spenden versorgten. Nach dem 11. September 2001 fahren nur mehr wenige Leute nach Pakistan, auch weil es von den Amerikanern als eines der gefährlichsten Länder der Welt deklariert wurde."

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