Die Höllentalgrathütte, unter Bergsteigern liebevoll "Grathütterl" genannt, ist eine einfache Schutzhütte für Bergsteiger bei Notfällen und Wetterumschwüngen. Sie steht in der Mitte des sogenannten Jubiläumsgrats im Wettersteingebirge auf 2684 m Höhe zwischen Mittlerer und Äußerer Höllentalspitze. Bereits 1914 wurde dort die erste Notunterkunft durch die Sektion München des DAV errichtet und seitdem bereits zweimal erneuert.
Ende Juli wurde nun die dringend renovierungsbedürftige Biwakschachtel in Einzelteile zerlegt und ins Tal geflogen, anschließend wurden die Fundamente für den Ersatzbau vorbereitet. Am 12. August war es schließlich soweit: Ein Schwerlast-Hubschrauber flog die signalrote neue Biwakschachtel "am Stück" - mitsamt Stockbetten, Matratzen und Decken - auf den Grat, und nach wenigen Stunden hatte das Team der Firma Alpiner Tiefbau Florian Dörfler das neue Grathütterl komplett verankert und den Blitzschutz montiert.
Platz für 12 Menschen
Die nach dem neuesten Stand der Technik gebaute Biwakschachtel wurde aus Aluminium geschweißt. Mit einer Länge von sechs Metern und 2,50m Breite wiegt sie knapp über zwei Tonnen. Die unverschlossene Biwakschachtel ist ab sofort für alle Bergsteiger nutzbar und bietet bis zu zwölf Menschen einen sicheren Schlafplatz in Not.
Sie ist mit Stockbetten und Decken auf jeder Seite, einem Klapptisch, Fenstern, Lüftungsschlitzen und Stangen zum Aufhängen nasser Kleidung ausgestattet. Auf sämtlichen Hüttenkomfort wie Wasser, Waschgelegenheiten, Herd oder Licht muss allerdings verzichtet werden.
Im September werden dann auch ein ALPIN-Leser zusammen mit ALPIN-Redakteur und Bergführer Olaf Perwitzschky der neuen Biwakschachtel einen Besuch abstatten. Alle zehn Teilnehmer des "ALPIN-Hanwag Casting Camps" konnten sich Ende Juli allesamt für die rassige Tour empfehlen. Wer nun mit Olaf letztlich den "Jubi" angegangen ist, erfahren sie dann im September hier auf alpin.de