200 Euro wegen Fahrlässigkeit

Lawine bei Stufe vier ausgelöst: Skifahrer muss Strafe zahlen

Im Februar 2023 hatte ein Skifahrer in Zell am See eine Lawine ausgelöst. Nun ist das Urteil gefallen: Der Mann muss 200 Euro Strafe wegen grober Fahrlässigkeit zahlen. Er war damals mit seinem 13-jährigen Sohn bei Lawinenwarnstufe vier im freien Gelände unterwegs, als er das Schneebrett auslöste.

Lawine bei Stufe 4 ausgelöst: Skifahrer muss Strafe zahlen
© IMAGO / Shotshop

Lawine bei Stufe vier ausgelöst: Skifahrer muss Strafe zahlen

Wie mehrere österreichische Medien übereinstimmend berichten ist das Urteil wegen grob fahrlässiger Gefährdung der körperlichen Sicherheit nun rechtskräftig. Der Skifahrer war laut offizieller Angaben am 3. Februar 2023 im Skigebiet Schmittenhöhe im freien Gelände unterwegs, obwohl die Lawinengefahr bei Stufe vier (von fünf) lag. Der Mann fuhr mit seinem Sohne in einen ungesicherten Hang ein, wo er ein Schneebrett auslöste. 

Dieses war etwa 800 Meter lang und 300 Meter breit. Den damals 44 und 13 Jahre alten Personen gelang es noch, aus dem Lawinenbereich zu fahren, ohne mitgerissen oder verletzt zu werden. Die alarmierten Rettungskräfte der Pisten- und Bergrettung hatten das Duo damals zurück auf die Piste geleitet und die Personalien des Vaters aufgenommen. Der Mann zeigte sich dabei laut Polizei uneinsichtig und spielte die verursachte Gefahr herunter.

Urteil wegen grober Fahrlässig- und Rücksichtslosigkeit

Nach dem Ersturteil im Herbst 2023 hatte der Wiener Berufung eingelegt, mit der er nun jedoch scheiterte. Er gab an, die Lawine nicht ausgelöst zu haben. Das Landgericht Salzburg sah den Mann jedoch als voll schuldig an. Durch die grob fahrlässige Auslösung sei auch der Sohn des Verurteilen gefährdet worden, so ein Teil der Begründung. Die Staatsanwaltschaft warf dem Mann zudem Rücksichtslosigkeit und die Gefährdung der Einsatzkräfte und weiterer Skifahrer vor.

Der Strafrahmen lag bei bis zu drei Monaten Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe von bis zu 180 Tagessätzen. Für den Mann werden nun 200 Euro fällig, basierend auf 50 Tagessätzen zu je vier Euro.

Diese fünf Lawinenprobleme sollten Tourengeher kennen:

2 Kommentare

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Sirod

200 Euro sind läppisch

Joachim

Hoffe das solche Urteile helfen in Zukunft so unverantwortliches Verhalten zu verhindern. Meiner Meinung nach sollte man in Skigebieten dafür mit Hinweisschildern sensibilisieren, da gerade dort die Häufigkeit solcher unverantwortlichen Verhaltensweisen größer ist. Da wird einfach mal spontan entschieden abseits der Piste in die verlockenden unberührten Schneehänge zu fahren ohne das nötige Wissen zu Lawinenrisiken zu haben.