Auswirkungen der Inflation: Sparmaßnahmen beschlossen

DAV-Hauptversammlung setzt Zeichen pro Klimaschutz

Am 10. und 11. November fand die Hauptversammlung des Deutschen Alpenvereins (DAV) in Lindau und Bregenz statt. Rund 650 Delegierte aus 250 Sektionen trafen sich im Festspielhaus Bregenz und setzten dort den Weg fort, den sie bereits in den letzten Hauptversammlungen eingeschlagen hatten: In Richtung Klimaschutz und in Richtung eines Bergsports unter den Bedingungen des Klimawandels.

Pro Klimaschutz und Nachhaltigkeit: Die Ergebnisse der DAV-Hauptversammlung
© DAV/Cornelia Kreß

Schwerpunktthema Klimaschutz

Ein Schwerpunktthema war auch in diesem Jahr der Klimaschutz. Den Einstieg machte Klimawissenschaftler Prof. Georg Kaser und Glaziologe, der eindrücklich den aktuellen Stand der globalen Klimaveränderung präsentierte. Seine klare Botschaft: Die Zeit drängt mehr denn je, wenn wir eine lebenswerte Zukunft erhalten wollen.

So wurde der Klimaschutz mit überwältigender Mehrheit in die Satzung des DAV aufgenommen. Ein wichtiger Schritt darin ist die Bilanzierung aller CO2-Emissionen im gesamten Verband. Demnach haben der Bundesverband und die 356 Sektionen den Ausstoß von rund 51.000 Tonnen CO2 im vergangenen Jahr verursacht. Diese Erkenntnis bestärkt den DAV, seine Maßnahmen zur Reduktion von Mobilitäts-Emissionen mit unverminderter Kraft fortzuführen.

Inflation und gestiegende Kosten

Ein zweiter großer Themenblock auf der Hauptversammlung waren die Folgen der Inflation. Im DAV fallen die Kostensteigerungen überdurchschnittlich hoch aus, weil in den großen Tätigkeitsfeldern Kursbetrieb, Hüttensanierung, Hütten- und Kletterhallenbetrieb erhebliche Energie-, Bau- und Übernachtungskosten enthalten sind.

<p>Rund 650 Delegierte aus 250 Sektionen trafen sich im Festspielhaus Bregenz.</p>

Rund 650 Delegierte aus 250 Sektionen trafen sich im Festspielhaus Bregenz.

© DAV/Cornelia Kreß

Deshalb haben die Delegierten einerseits Sparmaßnahmen beschlossen, diese Maßnahmen werden 2025 wirksam. Dazu gehört auch eine Reduzierung der Erscheinungsfrequenz des Mitgliedermagazins Panorama von sechs auf vier Ausgaben pro Jahr.

Mountainbiken als Kernsportart weiter fördern

In jüngerer Zeit wird immer deutlicher, wie wichtig MTB-Angebote nicht nur in den Alpen und Mittelgebirgen, sondern in und nahe an den Städten sind. Erstens, weil entsprechende Sportstätten immer beliebter werden. Zweitens, weil sich dadurch der Nutzungsdruck auf Natur und Landschaft reduzieren lässt. Und drittens, weil wohnortnaher Bergsport das Klima schützt. Deshalb haben die Delegierten beschlossen, eine Strategie und ein Förderkonzept für MTB-Sportstätten in urbanen und suburbanen Räumen zu entwickeln.

Andrea Händel ist neue Hauptgeschäftsführerin

Andrea Händel wird als neue Hauptgeschäftsführerin zu berufen. Die 53-jährige gebürtige Nürnbergerin und aktive Bergsportlerin ist seit 22 Jahren für den DAV tätig. Seit 15 Jahren ist sie als Geschäftsbereichsleiterin Kommunikation und Marketing bereits Mitglied der Geschäftsführung. Andrea Händel tritt die Nachfolge von Dr. Olaf Tabor an, der den Verband nach gut zehn Jahren im März 2023 verließ.

<p>Andrea Händel ist neue DAV-Hauptgeschäftsführerin.</p>

Andrea Händel ist neue DAV-Hauptgeschäftsführerin.

© DAV/Tobias Hase

2 Kommentare

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LangerHeinz

Seit über 30 Jahren predigen wir Kletterer, die wir von diesen oft sinnlosen Klettersperrungen betroffen sind, dass wohnortnaher Bergsport ein Plus für unsere Umwelt bedeutet. Dies jetzt auf das MTB zu reduzieren halte ich nur für einen halben Schritt. Oder fehlt dies im Bericht über die HV? Berg frei
Heinz Buchmann Ottenbach

Walter J. Kovacs

Der DAV ist inzwischen nurmehr ein Schatten, den das Gesäß der Ampelregierung wirft. Ein Schatten, der sich auf Kosten der Mitglieder eine Sause am Bodensee leistet. Mit 650 sogenannten Delegierten fast so groß wie der Bundestag. Dafür wird halt jetzt beim Mitgliedermagazin gespart.

Erwartungsgemäß wurden unkritisch und opportunistisch ideologisch-politische Dogmen mit den immergleichen, semantisch gesättigten Floskeln nachgebetet, ohne Rücksicht auf Erforderlichkeit, Geeignetheit, Verhältnismäßigkeit und Folgen. Um nicht zu denken, braucht es keine 650, auch keine 65 Leute, da hätten auch drei selbstgerechte Funktionäre ausgereicht. Wenigstens hätte man sich den Politbüroapplaus der sogenannten Delegierten, den man offenbar so bitter nötig hat, per Videokonferenz zuschalten lassen können.

Der DAV rettet jedenfalls nun die Welt, die nicht nur nichts von ihrem Glück weiß, sondern die auch gar nichts davon mitbekommen wird.

Und während man den globalistischen Umweltschützer mimt, buhlt man zugleich um die MTB-Fraktion, auf dass Wege kaputtgefahren werden und der Erosion Verschub geleistet wird...