Protestaktion "Rettet das Platzertal"

Mountain Wilderness protestiert gegen Kraftwerkbau im Kaunertal

Mit ihrer Protestaktion "Rettet das Platzertal" setzte die Umweltschutzorganisation Mountain Wilderness Deutschland e.V. am vergangenen Sonntag, den 17. September 2023 ein starkes Zeichen gegen eine drohende Naturzerstörung durch den Ausbau des Wasserkraftwerks Kaunertal.

Protestaktion "Rettet das Platzertal" von Mountain Wilderness.
© Mountain Wilderness

Protestaktion: "Rettet das Platzertal"

Das wunderschöne Platzertal in den Ötztaler Alpen liegt in gewisser Weise im toten Winkel - auch in alpinistischer Wahrnehmung. Daher ist es nicht nur ein besonders schützenswertes Tiroler Kleinod, es ist ein Stück echter Wildnis, von der es in den Alpen nur noch wenige Beispiele gibt. Nicht einmal ein markierter Wanderweg führt durch dieses atemberaubende Tal.

Kraftwerkausbau zerstört wertvolle Moorlandschaften

Nach Angaben von Mountain Wilderness plant die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) in Zusammenhang mit dem Ausbau des Kraftwerks Kaunertal das Platzertal durch eine gewaltige Staumauer zu zerstören. "Hinter dem Damm würden 63.000 Quadratmeter wertvolle Moorlandschaften in diesem Stausee versinken – und das in Zeiten des Klimawandelns und der Notwenidkeit die verbliebenen Moore als Kohlenstoff-Speicher im Kampf gegen die Klimakrise zu erhalten," so die Pressemitteilung weiter.

<p>Protestaktion der Umweltorganisation Mountain Wilderness.</p>

Protestaktion der Umweltorganisation Mountain Wilderness.

© Mountain Wilderness

Protestaktion Platzertal: Lichterkette statt Staumauer

Mit einer größtenteils weglosen und alpinistisch anspruchsvollen Gebirgsüberschreitung von der Staumauer des Gepatschspeichers über eine knapp 3.000 Meter hohe Scharte hinab ins Platzertal wolten die Aktivist:innen von Mountain Wilderness den unschätzbaren Wert einer noch unerschlossenen Landschaft hervorheben.

<p>Lichterkette am Platz der neu entstehenden Staumauer.</p>

Lichterkette am Platz der neu entstehenden Staumauer.

© Mountain Wilderness

Ziel ihrer Aktion war es unter anderen, den Kontrast zwischen dem extrem erschlossenen Kaunertal und dem noch unberührten Platzertal zu verdeutlichen. Nach sieben Stunden schweißtreibender Bergtour wurden die Umweltschützer im Platzertal von weiteren Mountain Wilderness Mitgliedern in Empfang genommen.

© Mountain Wilderness

Diese hatten zuvor ein riesiges rot/weißes "NO" am Talboden als Zeichen des Widerstands platziert. In der Dämmerung wurde schließlich die drohende Staumauer mit 50 Fackeln lichtstark symbolisiert.

Über Mountain Wilderness

Mountain Wilderness Deutschland engagiert sich seit Jahren gegen die Naturzerstörung durch die TIWAG in den Tiroler Alpen. Angesichts der Klimakrise ist die Energiewende unverzichtbar. Warum sie den Ausbau des Kaunertal Kraftwerks dennoch verhindern wollen, wird in der "Kaunertal Erklärung 2022" fundiert erläutert.

Weitere Infos zum Projekt unter: Mountain Wilderness

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