Vier tote Bergsteiger am Wochenende

Lawinen- und Rutschgefahr: Größte Vorsicht geboten

Das erste Wochenende im Neuen Jahr bescherte vielen Bergsportlern dank des Schneefalls das lang ersehnte Wintervergnügen. Allerdings kam es in den Bergen auch zu mehreren tragischen Unfällen, bei denen insgesamt vier Menschen starben. Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve rief angesichts der anhaltenden Lawinengefahr zu größter Vorsicht auf.

Erhöhte Lawinengefahr in den Bergen.
© Picture Alliance / Barbara Gindl / APA

Die Bergrettung in Österreich warnt hingegen vor der hohen Rutschgefahr, denn viele Wege seien wegen der tiefen Temperaturen vereist oder von Schnee überzogen.

Erst am Samstag war eine 27-jährige Bergsteigerin mit ihrem Lebensgefährten auf einem schmalen Steig auf dem Schneeberg (Niederösterreich) in Richtung Tal unterwegs. Sie rutschte auf dem wohl eisigen Untergrund aus, fiel 150 Meter in die Tiefe und erlitt dabei tödliche Verletzungen.

"Dadurch, dass an der Unfallstelle eine geringe Schneeauflage ist, ist es sehr rutschig. Der Weg ist sehr schmal. Wenn man nur die geringste Unsicherheit hat und ausrutscht, dann gibt es kein Halten mehr", sagte Ewald Putz, der Leiter der Bergrettung in Reichenau an der Rax, dazu gegenüber ORF.at.

Zwei Bergsteiger stürzten ab

Wie die Polizei gegenüber Süddeutsche.de mitteilte, wanderten ein 33 Jahre alter Brite und sein 28 Jahre alter US-amerikanischer Begleiter am Morgen des Neujahrstages in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen am Hochblassen in Richtung Blassengrat. Diese Tour sei besonders im Winter eine anspruchsvolle Route.

Die beiden Männer stürzten etwa 100 Meter in die Tiefe. Der 33-Jährige kam bei dem Sturz ums Leben, der 28-Jährige erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Aufgrund des schlechten Wetters wurden die Männer erst am Samstagvormittag entdeckt und mit einem Hubschrauber geborgen. Warum die Männer abstürzten, war zunächst unklar.

Lawinenunglück in den Französischen Alpen

Laut Tagblatt.lu sind bei einem Lawinenunglück in den französischen Alpen zwei Menschen ums Leben gekommen. Die beiden erfahrenen Bergsteiger aus Litauen wurden am Sonntag nach Polizeiangaben in etwa 3200 Metern Höhe über der Ortschaft Argentière von einer Lawine erfasst.

Ein drittes Mitglied der Seilschaft befreite sich selbst aus den Schneemassen. Angesichts dieses ersten tödlichen Lawinenunglücks in den französischen Alpen in diesem Winter und vor allem aufgrund der anhaltenden Lawinengefahr rief Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve zu größter Vorsicht auf.

Alpinisten saßen auf Weißseespitze fest

Wie die WienerZeitung.at berichtet, saßen am Samstag zwei deutsche Alpinisten auf der Tiroler Weißseespitze in rund 3.450 Metern Höhe fest. Denn beim Abstieg vom Gipfel im Nebel gerieten ein 27-Jähriger und eine 30-Jährige in eisiges und felsiges Gelände. Sie setzten sie einen Notruf ab, da sie nicht mehr weiterkamen. Durch den starken Nebel konnte kein Hubschrauber aufsteigen.

Ein Alpinpolizist fand die beiden erschöpften Bergsteiger. Unter Anleitung des Polizisten begann die Gruppe mit dem gesicherten Abstieg. Männer der Bergrettung Kaunertal kamen schließlich hinzu und brachten die beiden unverletzt ins Tal zurück.

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