Billiger, geregelter und sicherer?

Neue Massnahmen nach Unglück am Everest

Im April 2014 kamen in einer Lawine am Mount Everest 16 Menschen ums Leben. Bergsteiger verzichteten daher auf eine Tour auf den höchsten Berg der Welt. Nun will Nepal mit unterschiedlichen Maßnahmen wieder mehr Alpinisten locken - unter anderem wird die Klettergebühr mehr als halbiert.

picture alliance / Zumapress.com
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Wie die BaslerZeitung berichtet, verspricht Nepal kurz vor Beginn der neuen Saison im März mehr Sicherheit am höchsten Berg der Welt. Auch die niedrigeren Gebühren sollen wieder ausländische Touristen locken, die vermehrt von der chinesischen Nordseite aus zur Everest-Besteigung gestartet waren - und nicht mehr vom nepalesischen Süden. Wer sich nun wieder für die Variante über Nepal entscheide, brauche nur noch 11.000 statt der bisherigen 25.000 Dollar für die Klettergebühr bezahlen, so die BaslerZeitung weiter.

Zudem sollen die Sicherheitsstandards erhöht werden. Bereits vor einigen Tagen wurde bekannt, dass als Reaktion auf die schwere Lawinenkatastrophe vom 18. April ab dieser Saison eine neue Route durch den gefürchteten Khumbu-Eisbruch führen soll. Experten sehen in der geplanten Routenänderung jedoch kein Plus an Sicherheit.

Aktivitäten der Bergsteiger überwachen

Als zweiten Schritt will Nepal am Basislager Beamte stationieren, die auf Probleme schnell reagieren können, wie der Chef der zuständigen Behörde, Puspa Raj Katuwal, gegenüber der BaslerZeitung sagte. Zu ihren Aufgaben wird gehören, die Aktivitäten der Bergsteiger zu überwachen und auch auf den Müll achten, den die Everest-Touristen in jüngeren Jahren vermehrt zurücklassen.

Nach dem Unfall wurden gegenüber der Regierung Vorwürfe laut, dass sie zu wenig für die Sicherheit der Expeditionsteilnehmer und Sherpas tun würde, obwohl das Land doch Millionen über den Bergtourismus einnehmen würde.

Darüber hinaus gebe es jedoch noch weitere Bedenken seitens der Reiseveranstalter. So sei zu vielen Bergsteigern ohne genügend Erfahrung die Erlaubnis für die Besteigung des Mount Everest erteilet worden, gab der US-Reiseveranstalter Alpenglow Expedition an. Dieser kritisierte auch das zu hohe Gewicht, das die Bergführer und Sherpas tragen würden.

Als abschließende Maßnahme sollen die Informationen über die Wetterverhältnisse verbessert werden. Vorhersagen des Nationalen Wetterdienstes sollen die Bergsteiger und Sherpas am Basislager besser auf ihre Besteigung vorbereiten und helfen, Risiken einzuschätzen.

Text von Matthias Stiel

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