Traumziel Kaukasus: Skitouren in Georgien

Ushguli: Abenteuerliche Anreise, grimmige Soldaten und unerwartete Gastfreundschaft.

Keiner der Soldaten spricht ein Wort Englisch. Staub weht über den erdigen Weg mitten in Ushguli, der die Bezeichnung Hauptstraße nicht wirklich verdient hat. Der Ort scheint fast ausgestorben. Und wir vier mittendrin, irgendwie deplatziert. Die Szene gleicht einem schlechten Western. Grimmig und argwöhnisch blicken uns die Soldaten an. Jetzt, Ende April, verirren sich kaum Touristen nach Ushguli. Und wenn, dann sicher nicht in bunten Skiklamotten! Denn Schnee liegt hier unten schon lange keiner mehr.

Zudem wirkt sicher unser großer Skisack dubios, hier mitten in der Steppe (ganz klar: da ist ein Raketenwerfer drin)! Ein Soldat fordert mit Händen und Füßen unsere Pässe, verschwindet mit ihnen in eine kleine Hütte. Nach einiger Zeit stoppt ein verbeulter, armeegrüner Jeep in einer Staubwolke neben uns. Vom Beifahrersitz steigt ein noch grimmiger aussehender Soldat mit einem Stiernacken, an dem Schulterstücke ansetzen, auf denen viele Sterne prangen. Im Befehlston will er wohl wissen, was hier vor sich geht. Sein Fahrer kann etwas Englisch und fragt, was wir hier wollen.