Produkttest: Mountainbikes Saison 2016
Als Bike für Abenteurer hat Rocky Mountain das Sherpa konzipiert – für lange Touren auf schwierigen Wegen, bepackt mit allem, was man für ein paar Tage abseits der Zivilisation braucht. Sozusagen ein Reiserad für Mountainbiker. Doch das klingt viel zu bieder für das, was das Sherpa kann. Trotz der auf den ersten Blick mageren 120 mm Federweg vorne und 95 mm hinten bügelt das auf einem hochwertigen Carbon-Rahmen basierende Bike auch auf ruppigen Pfaden mühelos über Wurzeln und Felsbrocken. Dabei kann es locker mit deutlich üppiger ausgestatteten Allmountain-Modellen mithalten und bietet hohe Sicherheitsreserven. Möglich machen das die breiten und gut dämpfenden 27,5”-Plus-Reifen. In Kombination mit der angenehm aufrechten Sitzposition bietet dieses Rad viel Komfort. Dabei nimmt es wieselflink auch enge Kurven. Bergauf ermöglicht es viel Vortrieb und entpuppt sich, anders als die bullige Optik vermuten lässt, als guter Kletterer, der auch steile Rampen locker nimmt. Mit 13,5 Kilo werden selbst Tragepassagen nicht zur Tortur. Die Bremsen funktionieren einwandfrei, könnten aber etwas mehr Biss vertragen. Und auch die Gabel, die den Federweg nicht ganz ausnützte, sowie die günstige Schaltung könnten, gemessen am Preis, hochwertiger sein. Für Singletrail-Ritte sollte dann auch eine Teleskop-Sattelstütze drin sein.
Das Konzept des Sherpa funktioniert. Ein stimmiges Bike für Abenteuertouren wie für heimische Singletrails. Nur wenige Ausstattungsdetails passen nicht ins hochwertige Bild.
- hoher Fahrkomfort
- sehr wendig
- geringes Gewicht für ein Plus-Bike
- günstige Komponenten
- keine Vario-Sattelstütze
- relativ hoher Preis