Abfahren in Bruchharsch & Nassschnee

Tiefschnee-Technik für Einsteiger: Teil 3 & 4

Tiefschnee – ungetrübtes Naturerlebnis im weißen Pulver, immer mehr Skifahrer verlassen die Piste. Aber Tourengehen will erlernt sein. Dabei spielen nicht nur Risikofragen eine große Rolle, sondern auch die Technik. Wir verraten euch, wie's geht!

Abfahren im Tiefschnee? So macht ihr es richtig!
© IMAGO / Michael Kristen

3. Fahren im Bruchharsch

Um auch in diesem Schnee noch ein gutes Fahrbild abzugeben, ist Kraft, Konzentration und ein gutes Training die Voraussetzung.

<p>Alptraum aller Tourengeher – Bruchharsch. Die Abfahrt kostet sehr viel Kraft – aber mit etwas gefühlvoller Technik und entsprechender Blockbildung kann man sich das Schlimmste ersparen.</p>

Alptraum aller Tourengeher – Bruchharsch. Die Abfahrt kostet sehr viel Kraft – aber mit etwas gefühlvoller Technik und entsprechender Blockbildung kann man sich das Schlimmste ersparen.

© alpin.de

Aus der Schrägfahrt mit moderatem Tempo erfolgt ein impulsiver und starker Stockeinsatz, (der Stock kann sogar als Absprunghilfe eingesetzt werden). Im selben Moment erfolgt eine sehr starke Entlastung, je nach Festigkeit der Harschdecke sogar bis zu einem Absprung. Dieser Moment in der Luft wird genutzt, um die Ski so weit wie möglich in die neue Fahrtrichtung zu drehen. Nun folgt ein aktiver Abstoß nach unten, um die harschige Schneedecke wieder zu durchbrechen. Dabei sollten die Ski sehr eng geführt werden. Um eine punktuelle Kraft beim Durchbrechen zu erzielen, man spricht von einer Blockbildung. Diese Technik nennt man aktives Hochentlasten oder Umsprungtechnik.

Außerdem gibt es Bruchharsch oder windgepressten Schnee, der gerade noch trägt. Oft schwimmen leichte Personen noch oben, während die Schwereren sich, wie oben beschrieben, immer wieder durch den Deckel kämpfen müssen. Bei diesen Verhältnissen ist viel Gefühl gefragt, weiche Bewegungen, nichts Ruckartiges, wenig Hochtief und nur so stark aufkanten wie unbedingt notwendig bei eher längeren Radien. Gleichmäßiges Schwingen mit Blockbildung der Beine wegen dem besseren Auftrieb bei eher geringem Tempo wegen hohem Sturzrisiko.

Meist findet man bei einer Skitourenabfahrt vom Gipfel bis ins Tal verschiedene Schneearten vor. So ist im oberen Bereich der Schnee oft noch pulverig und frisch. War die Sonneneinstrahlung in den unteren Regionen schon zu stark, trifft man dort oft durchnässten Schnee an.

4. Fahren im Nassschnee

Nassschnee ist vor allen Dingen extrem schwer. Also braucht man viel Kraft oder viel Schwung, um ihn wegdrücken zu können. Wichtig ist die Gewichtsverlagerung auf die Ferse, damit die Skispitzen aus dem Schnee aufschwimmen. Jetzt heißt es entlasten und die Ski in die gewünschte Richtung bringen – aber Vorsicht vor der Gegenrotation.

Um den nassen Schnee besser wegdrücken zu können, muss man mit relativ hohem Tempo aus der Schrägfahrt anfahren. Es erfolgt der Stockeinsatz und eine leichte Gewichtsverlagerung auf die Ferse, die Skispitzen kommen dadurch aus dem Schnee heraus. In diesem Moment wird der Schwung wie bei den anderen Skitechniken mit einer Entlastung in die erwünschte Fahrtrichtung eingeleitet. Das Gewicht wird wieder auf die Zehen verlagert, die Skispitzen tauchen wieder etwas ab. Durch die hohe Schneedichte wird somit das Tempo wieder herausgenommen und ein neuer Schwung kann angereiht werden.

Nach dem Motto "kraftsparend Höhenmeter verlieren" sind größere Schwungradien im Nasschnee sehr vorteilhaft. angereiht werden.

Produkttest 2023/24: LVS-Geräte
Sechs aktuelle Modelle im Test
Produkttest 2023/24: LVS-Geräte

Wir haben zum bevorstehenden Saisonstart sechs aktuelle LVS-Geräte in der Praxis getestet.

zum Test

0 Kommentare

Kommentar schreiben