Mit der Klimakonferenz auf Bali hat der Internationale Tag der Berge (11. Dezember) in diesem Jahr einen prominenten "Partner", denn: in den Bergregionen hat der Klimawandel besonders dramatische Folgen. So haben beispielsweise die Alpengletscher in den letzten 100 Jahren bis zu 50 % ihrer Masse verloren. Während die Tagung auf Bali einen Plan für den globalen Klimaschutz aufstellt, steht beim Tag der Berge vielmehr ein regionales Handeln in den vielen Tourismusregionen der Alpen im Vordergrund.
Ausweitung der Beschneiungsanlagen umstritten
Der Tourismus ist in vielen Regionen stark vom Skiwinter abhängig und spürt somit die Klimaänderung deutlich. Immer häufiger bietet das Wetter im Winter ungünstige Voraussetzungen für den Skisport. Anpassungsmaßnahmen, wie die verstärkte Verbreitung beschneiter Pistenflächen sind die Folge. Gleichzeitig verstärkt sich der Druck durch geplante Erschließungsmaßnahmen in den höher gelegenen Regionen und auf den Resten der Gletscher.
So steht eine Beschneiungsanlage inklusive Wasserreservoir für die Beschneiung auf dem Zugspitzplatt auf dem Wunschzettel der Planer. Diese hoffen, dass mit dem Druck der Ski-WM 2011 und der Münchner Olympiabewerbung die Vorgaben für Beschneiung in Bayern aufgeweicht werden. Über der Waldgrenze sind solche Anlagen in Bayern eigentlich tabu.
"Der Ausbau von Beschneiungsanlagen und nachhaltiger Klimaschutz in den Alpen ist ein Widerspruch in sich", so Thomas Urban, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Alpenvereins. Die bestehenden Einschränkungen für den Einsatz von Beschneiungsanlagen müssen eingehalten werden. "Es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft nicht nur den kurzfristigen ökonomischen Gewinn, sondern die Vorteile eines nachhaltigen ökologischen Handelns für den Tourismus sehen", so Urban weiter.
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