60 000 Kubikmetern Fels rasen zu Tal

Messner: Klimawandel Ursache für Steinlawine in Südtirol

"Das ganze Tal ist voller Staub, man sieht überhaupt nichts mehr", sagte ein Augenzeuge der gigantischen Steinlawine, die am Freitagmorgen aus fast 2600 Metern Höhe vom Gipfel des Einser in Richtung Tal gestürzt ist. Verletzt wurde bei dem Vorfall im Hochpustertal nach Angaben der Behörden zum Glück niemand. Italienischen Medienberichten zu Folge sieht Reinhold Messner den weltweiten Klimawandel als Ursache für die Gerölllwawine.

Messner: Klimawandel Ursache für Steinlawine in Südtirol
Eine Frau in der Staubwolke der Steinlawine- Foto: dpa.
Eine Frau in der Staubwolke der Steinlawine- Foto: dpa.

"Das ganze Tal ist voller Staub, man sieht überhaupt nichts mehr", sagte ein Augenzeuge der gigantischen Steinlawine, die am Freitagmorgen aus fast 2600 Metern Höhe vom Gipfel des Einser in Richtung Tal gestürzt ist. Verletzt wurde bei dem Vorfall im Hochpustertal nach Angaben der Behörden zum Glück niemand. Italienischen Medienberichten zu Folge sieht Reinhold Messner den weltweiten Klimawandel als Ursache für die Gerölllwawine. Online-Extra Reinhold Messner im ALPIN-Interview "Der Bergrutsch im Fischleintal ist zumindest teilweise vom Klimawandel ausgelöst worden. Bisher waren die Permafrostareale in hohen Lagen wie eine Art Klebstoff für die Felsen, aber jetzt ziehen sie sich zurück", erklärte Messner am Samstag gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Ansa.

In den Alpen kommt Permafrost - dabei ist der Boden permanent durchgefroren - in Höhenlagen oberhalb von etwa 2300 Metern vor. Permafrostböden können im Sommer oberflächlich auftauen, jedoch bleiben die tieferen Schichten normalerweise stets gefroren.

Mit 60 000 Kubikmetern abgerutschter Felsmasse ist die Lawine vom Freitag besonders groß gewesen. Messner jedoch: "Künftig wird es noch viel größere Steinlawinen geben."

"Die Berge brechen durch die Erderwärmung auseinander, und die Lage ist viel schlimmer, als bisher bekannt war", sagte Messner und schaut pessimistisch in die Zukunft: "Der Prozess ist nicht mehr aufzuhalten. Auch wenn die Menschheit ab sofort eine völlige Kehrtwendung machen würde, würden sich erst in späteren Generationen positive Veränderungen zeigen."

Die Steinlawine hinterließ eine gewaltige Staubwolke. Foto: dpa.
Die Steinlawine hinterließ eine gewaltige Staubwolke. Foto: dpa.

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