Elf Alpinisten verloren ihr Leben

Schmerzlicher Jahrestag: Unglück am K2 2008

Der K2 gilt als der schwierigste 8000er. Schon viele Bergsteiger haben den Versuch, ihn zu besteigen, mit dem Leben bezahlt. Doch eine solche Katastrophe wie 2008 hatte sich auch an diesem gefürchteten Berg bis dato noch nie ereignet: Am 01. und 02. August 2008 starben am zweithöchsten Berg der Welt ein Franzose, drei Koreaner, zwei Nepalesen, ein Norweger, ein Serben, ein Ire und zwei Pakistaner.

Schmerzlicher Jahrestag: Unglück am K2 2008
Drama am K2: Am 01. und 02. August starben elf Alpinisten. Klicken Sie für eine Großansicht!
Drama am K2: Am 01. und 02. August starben elf Alpinisten. Klicken Sie für eine Großansicht!

Insgesamt nahmen am Freitag, den 01. August 2008, zwischen 20 und 25 Bergsteigern den Gipfelsturm in Angriff. Einige erreichten den Gipfel wie geplant und machten sich wieder an den Abstieg, andere befanden sich noch im Aufstieg als auf rund 8200 Meter Höhe ein herabstürzender Eisblock einen Großteil der Fixseile mit sich riss und den Bergsteigern den Rückweg abschnitt. Am Samstag stürzten weitere Seracs in sich zusammen. Insgesamt starben bei dem Unglück im Gebiet um den elf Alpinisten: Dren Mandic aus Serbien, Jehan Baig und Meherban Karim aus Pakistan, der Franzose Hugues D'Aubarede, Gerard McDonnell aus Irland, die Nepalesen Jumic Bhote und Pasang Bhote, sowie die Koreaner Kyeong-Hyo Park, Hyo-Gyeong Kim, Dong-Jin Hwang und Rolf Bae aus Norwegen.

Bae war mit seiner Frau Cecile Skog unterwegs. Bae starb vor den Augen seiner Frau im Gebiet des sogenannten Flaschenhalse ("Bottleneck"). Der Norweger war Mitte Juni 2008 nach der ersten Wiederholung der Norwegian Buttress am Great Trango Tower gen Karakorum aufgebrochen. Cecilie Skog schaffte den Abstieg.

Der 31-jährige Dren Madic , der beim Anstieg ums Leben gekommen war, wollte als erster Serbe den K2 besteigen. Seine Leiche wurde von anderen Bergsteigern am Hang beerdigt.

Gerettet werden konnte dagegen Wilco van Rooijen . Der niederländische Leiter einer der aufgebrochenen Expedition überlebte das Unglück zusammen mit dem Italiener Marco Confortola in weniger als 15 Metern Entfernung.

Beide wurden von anderen Alpinisten, die sich bereits in Sicherheit gebracht hatten, entdeckt und in das Höhenlager 4 auf 6.600 Metern Höhe gebracht.

Wohlbehalten im Basislager: Christian Stangl.
Wohlbehalten im Basislager: Christian Stangl.

Entgegen ersten Medienberichten blieb Österreichs Bergsteiger-Star Christian Stangl (der "Skyrunner") wohlauf. Stangl und Kollege Thomas Strausz waren damals ebenfalls am zweithöchsten Berg der Welt unterwegs. Die beiden waren jedoch zu ihrem Glück einen Tag nach der betroffenen Gruppe losgegangen und hatten den Lawinenabgang bemerkt. Am Sonntag kehrten sie wohlbehalten ins Basislager.

Für Aufsehen sorgte in den Tagen danach die Kritik von Fredrik Sträng . Der Schwede war selbst am K2, hatte jedoch seinen Versuch bereits abgebrochen als sich das Unglück ereignete. Er gab in einem Fernsehinterview den Bergsteigern, die am K2 ihr Leben ließen, selbst die Schuld an ihrem Tod. Ruhmsucht und übertriebener Ehrgeiz sowie Unerfahrenheit der Verunglückten waren nach Sträng der Grund für das Unglück.

Zur Fotogalerie zum Drama am K2 klicken Sie auf das Bild oder auf diesen Link.
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Ähnlich äußerte sich auch Reinhold Messner : "Die Leute buchen heute den K2 so, als hätten sie eine All-inclusive-Reise nach Bangkok gekauft. Aber wer auf die Achttausender steigen will, der muss Eigenverantwortung mitbringen und fähig sein, in solchen Höhen selbstständig zu handeln. Fakt ist, dass den Kletterern die Erfahrung fehlt, um sich selbstständig aus der Situation zu befreien."